Bundesliga

Nils Petersen: "Dann kam auf einmal das Angebot aus Köln"

Rekord-Joker zu Gast bei "kicker meets DAZN"

Petersens Baumgart-Boost: "Dann kam auf einmal das Angebot aus Köln"

Wären 2022 fast Kollegen geworden: Nils Petersen (li.) und Steffen Baumgart.

Wären 2022 fast Kollegen geworden: Nils Petersen (li.) und Steffen Baumgart. IMAGO/Matthias Koch

Zumindest ein kleines bisschen hatte er seinen Rekord auf den letzten Metern noch ausbauen können. In seinem 295. und letzten Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg erzielte Nils Petersen sein 34. Tor als Joker - einsame Spitze in der Bundesliga-Historie. Dabei fehlte nicht viel und Petersen hätte seine Karriere schon ein Jahr zuvor, im Sommer 2022, beendet.

"Ich habe schon ein Jahr vorher mit dem Gedanken gespielt", erklärt er in der neuen Folge "kicker meets DAZN", "aber dann kam auf einmal das Angebot aus Köln". Damit bestätigte Petersen Gerüchte aus dem Februar 2022, nach denen der 1. FC Köln ihn zur Saison 2022/23 hätte verpflichten wollen. Das Interesse sei ein Wendepunkt in seinen Gedanken gewesen, "was mir nochmal einen Schub gegeben hat", so der Angreifer weiter. Er habe außerdem "sehr gute Gespräche mit Steffen Baumgart geführt, der mir auch einen Push gegeben hat". Eine Motivationsspritze also von einem Trainer, der eigentlich einen Konkurrenten coachte.

Erfolgreichste Bundesliga-Joker: Petersen baut Vorsprung aus

Petersen, der in der Hinrunde der betreffenden Saison nur sieben Joker-Einsätze verzeichnet hatte, erlebte daraufhin noch einmal eine starke Rückserie mit vier Toren in 15 Partien. "Ich habe dann sogar ein paar Spiele von Beginn an gemacht", erinnert er sich, "und dann gedacht: Das war's vielleicht doch noch nicht."

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Tatsächlich hängte Petersen noch eine Saison dran - allerdings nicht in Köln, sondern in Freiburg, wo er seinen auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängerte. Dort habe er aber früh erkannt, dass es nicht noch eine weitere Saison werden würde. "Ich war immer Realist meines eigenen Spiels", sagt der 34-Jährige im Podcast. "In der Box war ich einer der besten, aber wie oft machst du im Training unter der Woche Torabschlüsse aus acht Metern, was ich gut kann? In allen anderen Parametern war ich der schlechteste - ob Sprint- oder Sprungwerte, was alles gemessen wird. Mit 34 kommst du mit den 20-Jährigen nicht mehr so mit."

Der aktuell bei vielen Profis beliebte Gedanke, die Karriere in den USA oder Saudi-Arabien ausklingen zu lassen, sei ihm aber nie gekommen. "Wenn ich was gemacht hätte, dann wäre ich nochmal in die 2. Liga gegangen", erklärt Petersen. "Aber wenn du als Nils Petersen in die 2. Liga gehst, bist du wahrscheinlich einer der Topverdiener und die Erwartung ist, dass du 15 bis 20 Tore machst. Da wusste ich nicht, ob ich das will."

Einen kleinen Moment des Nachdenkens über eine Fortsetzung in der kommenden Saison habe es dann aber doch gegeben. Als sein Rücktritt eigentlich schon feststand, erzielte Petersen in seinem letzten Spiel für Freiburg in den zehn Minuten nach seiner Einwechslung gleich zwei Tore. "Dann mache ich den Doppelpack und habe mir gedacht: Ich kann jetzt doch noch nicht aufhören", schmunzelt er. Sein zweiter Treffer wurde allerdings vom VAR wieder einkassiert. "Zum Glück", lacht Petersen, "war es dann doch nur ein Tor." Sonst wäre er womöglich jetzt doch noch Bundesligaspieler.

Im Podcast erklärt Petersen außerdem, warum er auch als Fußball-Rentner noch früh aufsteht, warum er sich während seiner Karriere in psychische Behandlung begeben hat - und warum er in der Freiburger Kabine Streit mit Maximilian Eggestein hatte.

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KMD #210 (mit Jan-Niklas Beste)
01:38:29 Stunden
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mib