Bundesliga

Passt Maaßens Ansatz zu Augsburgs Kader?

Nur sieben FCA-Torchancen in fünf Spielen

Passt Maaßens Ansatz zu Augsburgs Kader?

Aktiv an der Linie: Augsburgs Trainer Enrico Maaßen.

Aktiv an der Linie: Augsburgs Trainer Enrico Maaßen. IMAGO/Sportfoto Rudel

Auf den ersten Blick wirkt dieser Wert eindrucksvoll: 42,9 Prozent seiner Chancen hat der FC Augsburg in dieser Bundesliga-Saison verwertet, nur Union Berlin kommt an der Spitze dieses Rankings auf die identische Zahl. Das Problem aus FCA-Sicht: Während sich die Berliner in fünf Partien schon 28 Möglichkeiten erspielt haben, sind es bei der Mannschaft von Enrico Maaßen nur sieben oder 1,4 pro Spiel. Auf den zweitschlechtesten Wert in der Bundesliga kommt aktuell der FC Schalke mit 19 Chancen.

Ein Problem zu erkennen, behebt es nicht automatisch. "Selbst wenn wir Robert Lewandowski vorne hätten, würde er nicht treffen, weil wir keine Chancen kreieren", klagte der eingewechselte Florian Niederlechner nach dem deprimierenden 0:2 gegen Hertha BSC. Anders gesagt: Die Zulieferdienste klappen nicht, aus dem Mittelfeld kommt zu wenig an Ideen und Kreativität.

Dorschs Ausfall wiegt schwer

Das liegt teilweise am Ausfall eines Schlüsselspielers wie Niklas Dorsch. Aber eben nicht nur. Nach fünf Partien darf man zugleich die Frage stellen, ob Enrico Maaßens Idee von Fußball - der Trainer präferiert den spielerischen Ansatz - zu diesem Kader passt, der sich jahrelang über Umschaltfußball definierte. Generell mangelt es an Tempo, überraschen die vielen technischen und einfachen Fehler im Spiel mit Ball.

FCA-Termine am 5. und 6. Spieltag

Zur stumpfen Offensive gesellt sich eine Defensive, die nicht viele Fehler macht, dafür aber entscheidende. Zwei Punkte mehr könnte der FCA auf seinem Konto haben, hätte er vor dem 1:2 gegen Mainz in der Nachspielzeit und dem 0:1 gegen Hertha besser aufgepasst. Einmal war es ein Eckball, einmal eine Flanke, die zum Gegentor führten.

Insofern hat Maaßen Recht, wenn er von "Momenten, in denen wir es derzeit nicht richtig machen" spricht. Und dennoch hakt es an mehr als diesen Momenten, sollten die ersten fünf Spiele ein deutliches Alarmsignal sein, dass es dieses Jahr ganz eng werden wird mit dem Klassenerhalt. "Ich bin davon überzeugt, dass wir wieder erfolgreich Fußball spielen werden", kontert Maaßen, der positiv bleiben möchte und ein "Weiter geht’s" als Parole ausgibt.

Allerdings fehlt es aktuell nicht nur seiner Mannschaft an Ideen, auch neutrale Beobachter tun sich schwer mit solchen, wie es bald besser werden könnte.

Frank Linkesch

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