Bundesliga

Ohne Grifo kein Tor - auch gegen Ex-Klub Gladbach?

Mittelfeldspieler Keitel nach Verletzung zurück im Freiburger Kader

Ohne Grifo kein Tor - auch gegen Ex-Klub Gladbach?

Könnte gegen Gladbach einen SCF-Rekord brechen: Vincenzo Grifo.

Könnte gegen Gladbach einen SCF-Rekord brechen: Vincenzo Grifo. IMAGO/Beautiful Sports

Gegen seinen Ex-Klub Mönchengladbach dürfte Vincenzo Grifo wieder gefordert sein, als Vertreter für den verletzten Kapitän Christian Günter, als Standardspezialist und als bislang torgefährlichster Spieler beim Sport-Club. An jedem der letzten sieben Freiburger Treffer war der 30-Jährige direkt beteiligt (zwei Tore, fünf Assists). Das letzte Tor ohne Beteiligung Grifos war Maximilian Philipps 1:0-Siegtreffer gegen Bremen am zweiten Spieltag. Es gab in der Bundesliga nur einen Freiburger Spieler, der an sieben aufeinanderfolgenden SC-Toren beteiligt war: Uwe Wassmer im November 1993. Diesen Rekord könnte Grifo gegen die Borussia brechen.

Grifo auf die Bank? "Das geht jetzt nicht"

Es dürfte außer Frage stehen, dass er wieder zur Startelf gehören wird, auch wenn er nach Ansicht des Trainers - wie einige andere - mal eine Pause gebrauchen könnte. "Vince könnte man mal draußen lassen, dass er mal wieder Luft atmen kann für den Kopf und für die Kraft, um dann reinzukommen - aber das geht jetzt nicht", erklärte Christian Streich. Dazu ist ist die Personalsituation der Breisgauer weiterhin zu angespannt. Und die Hoffnung, dass bei den bislang torlosen Stürmern Michael Gregoritsch und Junior Adamu der Knoten platzt, ist gegen Paderborn (1:3) nicht aufgegangen. Beide standen gemeinsam in der Anfangself, Adamu wurde aber bereits zur Pause ausgewechselt, wie schon bei seinem ersten Startelfeinsatz gegen Westham United in der Europa League.

"Es ist nicht so einfach", erklärte Streich. Als Adamu zum Sport-Club kam, habe er "vor Energie gesprüht", wurde aber durch seine Verletzung (Patellaspitzensyndrom) daran gehindert, sich mit seiner neuen Mannschaft einzuspielen. "Junior hat Kraft wie ein Ochse, der hat nur Muskeln, aber jetzt muss der Kopf ruhig werden, und er braucht ein Erfolgserlebnis", weiß der SC-Coach. Dazu hat nach seiner Einwechslung im Spiel bei Eintracht Frankfurt nicht viel gefehlt - bei seinem Treffer stand er wenige Zentimeter im Abseits. Hätte es gezählt, würde er vielleicht nicht so viel nachdenken wie derzeit, mutmaßt sein Trainer.

Streich flapsig: "Die spielen eh viel lieber, als dass sie trainieren"

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Freiburg mit guter Bilanz gegen die Fohlen - Keitel vor Rückkehr

Mentale Unterstützung sicherte Streich seiner gesamten Mannschaft nach dem Pokal-Aus und vor dem Heimspiel gegen Gladbach zu. "Nicht kompakt genug" habe sie gegen Paderborn gespielt, und im Zweikampfverhalten habe sie "von vorne bis hinten nicht das gemacht, was wir wollten", und trotzdem "war auch nicht alles schlecht", blickte er noch mal zurück. In der Videoanalyse wurden die Fehler aufgearbeitet, und mit einigen Spielern hat er Einzelgespräche geführt. "Jetzt können wir mit neuem Mut ins nächste Spiel gehen", glaubt Streich. "Wir brauchen Stabilität, geringe Abstände, Mentalität und ein gutes Zweikampfverhalten."

Da kommt es den Freiburgern vielleicht entgegen, dass einer ihrer Lieblingsgegner ins Europa-Park Stadion kommt. Erst einmal haben die Gladbacher in Freiburg gewonnen, im März 2002 mit 1:0, durch ein Tor von Arie van Lent. Die vergangenen drei Heimspiele gegen die Borussia endeten unentschieden (0:0, 3:3, 2:2). Nach den zwei Siegen gegen Aufsteiger Heidenheim in der Liga und im DFB-Pokal sieht Streich einen stabilisierten Gegner auf sein Team zukommen. "Wir wissen, dass Gladbach wieder da ist, dass sie vorne richtig gut sind und Tempo haben, aber sie müssen das erst gegen uns auf den Platz bringen", sagte der SC-Coach. "Wir werden ihnen mit allem, was in unserer Kraft steht, versuchen zu widerstehen."

Personell bleibt die Lage weiter aber angespannt. Immerhin ist Mittelfeldspieler Yannik Keitel nach seiner Adduktorenverletzung zurück auf dem Trainingsplatz. "Normalerweise wäre er nicht im Kader, aufgrund der Situation kann es sein, dass er reinrutscht", sagte Streich.

Daniela Frahm

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