Hart umkämpft: Schalkes Pander (li.) gegen Nürnbergs Kristiansen. dpa
Beim 1. FC Nürnberg, der vor dem Anpfiff noch die Verlängerung mit seinem Hauptsponsor bekanntgab, gab es im Vergleich zum jüngsten 1:1-Remis in Wolfsburg folgende personelle Änderung: Glauber musste mit Adduktorenproblemen passen, für ihn durfte Beauchamp in der Innenverteidigung ran.
Schalkes Trainer Mirko Slomka brachte nach dem 2:1-Sieg über den VfL Bochum den wiedergenesenen Bordon (nach Faserriss im Hüftbeugemuskel) für Rodriguez sowie Ernst für Bajramovic (Wadenverhärtung).
Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Partie. Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive, legten sofort den Vorwärtsgang ein. Allerdings agierten auch die Defensivreihen hellwach. Sowohl der Club als auch die durch eine Fanfreundschaft mit den Nürnbergern verbundenen Schalker griffen früh an, schränkten die real genutzte Spielfläche stark ein. Zwischen den jeweils letzten Feldspielern lagen kaum einmal mehr als 30 Meter.
Die erste Torgelegenheit gehörte den "Königsblauen", Kuranyi kam nach Flanke von Hamit Altintop aus sechs Metern zum Kopfall, verfehlte das Gehäuse links aber ganz knapp. Auf der Gegenseite dribbelte Vittek erfolgreich gegen drei Schalker und schoss abschließend Krstajic aus 13 Metern halbrechter Position durch die Beine, doch auch genau in die Arme von Neuer.
Nun ging's Schlag auf Schlag, wobei die Nürnberger quantitativ und qualitativ im Chancenplus waren. Während Schroth zwei Meter vor dem Tor das Kopfballduell gegen Bordon verlor, Krstajic Saenkos 15-Meter-Schuss gerade noch abwehrte und Beauchamp aus sieben Metern drüberköpfte, zielte Kuranyi aus 15 Metern mit seinem Rechtsschuss zunächst genau auf Schäfer, ehe der Ex-Nationalspieler aus sechs Metern ebenso frei erneut Schäfer in die Arme spielte, diesmal per Kopf.
Der 15. Spieltag
Beide Teams schenkten sich nichts, lieferten sich einen packenden, temporeichen Kampf, gingen engagiert in die Zweikämpfe und spielten schnell in die Spitze. Einzig Tore fehlten dem Spektakel vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel waren sowohl Nürnberg als auch die Schalker um etwas mehr Spielkontrolle bemüht, stoppten den Hurra-Stil. Das Tempo reichte nicht mehr an das der ersten Hälfte heran. Das Geschehen spielte sich nun vornehmlich zwischen den Strafräumen ab.
S04-Trainer Slomka reagierte als Erster und brachte Allrounder Varela für Halil Altintop, der nicht recht zur Entfaltung gekommen war. Die Großchance zum Führungstreffer hatte aber ein Nürnberger: Saenko schoss völlig freistehend aus zwölf Metern halbrechter Position mit dem Vollspann aufs Tor, Neuer stand aber goldrichtig und faustete den Ball weg.
In der 67. Minute kam auch die Tafel für den zweiten Altintop, Hamit musste für Regisseur Lincoln weichen. Spiel bestimmend blieben die Franken, die weitaus mehr Ballkontakte hatten, die Stürmer aber nicht in Position brachten. In letzter Konsequenz fehlten die Ideen, das Überraschungsmoment sowie das präzise finale Anspiel. Dass Kristiansen in der 72. Minute freistehend aus 16 Metern zum Schuss kam, entsprang eher einem Stockfehler von Schroth, denn einer gewollten Vorlage. Der Däne verzog seinen strammen Schuss aber deutlich nach links.
Enge Duelle: Nürnbergs Wolf gegen Schalkes Kuranyi (re.). dpa
Mit zunehmender Spieldauer nahm das Niveau der Partie immer weiter ab. Ob es der Kräfteverschleiß nach schneller erster Hälfte war, oder eher die Angst vor einem Gegentreffer, der die Beine der Akteure langsam machte, war nicht endgültig zu klären. Spielerisch lief aber weder hüben noch drüben kaum mehr etwas Konstruktives zusammen.
Bordon holte sich kurz vor dem Ende nach Foul an Benko noch seine 5. Gelbe Karte ab, ist somit am 16. Spieltag gesperrt.
Der 1. FC Nürnberg ist nun beim Hamburger SV gefordert, Schalke 04 ist am nächsten Spieltag Gastgeber der Borussia aus Dortmund, der Wolfsburg mit 1:0 besiegte.