Der Ex-Mainzer Antonio da Silva (li. gegen Jovanovic) musste mit seinem VfB mehr kämpfen als ihm lieb war. dpa
FSV-Coach Jürgen Klopp wechselte überraschend seinen Torwart: Anders als bei der 0:1-Niederlage in Hannover stand Wetklo für Wache im Mainzer Kasten. Armin Veh änderte sein Team ebenfalls auf einer Position. Im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Mönchengladbach ersetzte Osorio den Youngster Tasci auf der rechten Abwehrseite.
Mainz begann druckvoll und aggressiv, übernahm dadurch sofort die Kontrolle über das Spiel. Offensichtlich hatten sich die Klopp-Schützlinge einiges vorgenommen. Die Zuschauer am Mainzer Bruchweg mussten nur bis zur fünften Minute warten, ehe die erste Chance herausgespielt werden konnte - aber was für eine: Osorio vertändelte auf der rechten Seite den Ball gegen Jovanovic, der in die Mitte zum völlig freistehenden Szabics passte. Der Ex-Stuttgarter schaffte es aber nicht, den Ball aus acht Metern im Kasten unterzubringen. Wenig später wehrte Hildebrand einen Versuch von Feulner gerade noch zur Ecke ab (8.).
In der Folge beruhigte sich die Begegnung allerdings, was vor allem auch daran lag, dass der VfB defensiv sicherer stand. So verpufften die Angriffsbemühungen der Mainzer früh. Lediglich durch Standardsituationen konnten die Gastgeber noch etwas Gefahr heraufbeschwören, Noveskis Kopfball nach einem Freistoß von Feulner war aber kein Problem für Hildebrand (20.). Die defensivere Spielweise der Veh-Schützlinge hatte jedoch auch zur Folge, dass sich die Gäste selbst keinerlei Möglichkeiten erarbeiten konnten, sie kamen noch nicht einmal in die Nähe des Mainzer Strafraums. Dem VfB fehlte es in der ersten halben Stunde eindeutig an Struktur und Durchschlagskraft in der Offensive.
Der 15. Spieltag
Sechs Minuten vor der Pause versuchte es dann einmal Hilbert mit einem Schuss aus 16 Metern - daneben. Danach wurde ein Schuss von Cacau nach guter Vorarbeit von Gomez abgeblockt, Pardos Nachschuss ging knapp daneben (41.). Erstmals zeigten die Schwaben also Bemühungen nach vorne. Insgesamt mussten die Stuttgarter allerdings mit dem 0:0 zur Pause zufrieden sein, der FSV hatte einfach die besseren Chancen.
Der VfB schien aus der ersten Halbzeit gelernt zu haben und ließ sich zu Beginn der zweiten nicht wieder "überrollen". Im Gegenteil - Stuttgart gehörte die erste Möglichkeit, der abgefälschte Schuss vom Ex-Mainzer da Silva war aber kein Problem für Wetklo (49.). Auf der anderen Seite vergab dann Rose nach einer Ecke von Feulner per Kopf die Mainzer Führung - knapp daneben (51.). Der Eindruck, dass sich damit nun ein offenes und nach vorne orientiertes Spiel entwickelte, täuschte jedoch. Der FSV zog sich in der Folge immer weiter zurück und überließ den Gästen die Spielkontrolle. In Chancen zeigte sich dies aber nicht. Beide Teams waren bemüht, beiden fehlte allerdings auch die Präzision im Aufbauspiel.
Die Mainzer Innenverteidiger weckten dann nach 72. Minuten die Fans wieder auf: Auf Vorlage von Noveski scheiterte Friedrich an da Silva, der auf der eigenen Torlinie klären konnte. Dies sollte jedoch die einzige Chance für längere Zeit bleiben. Drei Minuten vor Schluss forderten die Schwaben einen Elfmeter, nachdem Gomez im Zweikampf mit Noveski gefallen war - Babak Rafatis Pfeife blieb stumm. Wenig später köpft der Youngster aus acht Metern freistehend an Wetklos Kasten vorbei.
Elfmeter oder nicht? Mario Gomez (l.) hatte dazu eine klare Meinung - Schiedsrichter Babak Rafati aber auch, er pfiff nicht. dpa
So blieb es beim 0:0. Mainz hatte alles in allem die besseren Möglichkeiten und war aggressiv. Der VfB dagegen war zwar über weite Strecken überlegen, agierte aber in der Offensive nicht konsequent genug. Damit trennten sich beide Teams zum ersten Mal Unentschieden, Stuttgart gewann bisher alle vier Duelle.
Mainz ist nächste Woche bei Borussia Mönchengladbach zu Gast. Die Veh-Elf, die es verpasste, zumindest über Nacht an die Tabellenspitze zu springen, empfängt am nächsten Samstag den VfL Bochum.