FCN-Coach Michael Köllner hatte nach der 0:6-Schlappe in Leipzig ein Trio neu an Bord: Für Bredlow stand erstmals Mathenia zwischen den Pfosten, dazu wurden Leibold (Gelb-Rot-Sperre) sowie Kubo durch Bauer und Palacios ersetzt.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann drehte nach der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt gleich sechsmal am Personalkarussell: Für Akpoguma, Posch, Brenet, Bittencourt, Belfodil und Szalai kamen Bicakcic, Adams, Kaderabek, Nelson, Joelinton und Kramaric zum Zug.
Der Club hatte gleich eine Topchance - Ishak, der sich unmittelbar danach behandeln lassen musste, schoss frei vor Baumann daneben (2.). Der Auftakt zu einer temporeichen Anfangsphase, zu der auch Hoffenheim mit offensiver Ausrichtung beitrug, ohne dass daraus zunächst Torchancen resultieren sollten.
Behrens sicher vom Punkt
Nach zehn Minuten war Behrens nach Luftduell mit Adams wegen einer Platzwunde angeschlagen, sollte aber im Gegensatz zum TSG-Verteidiger wenig später den Durchblick behalten. Doch der Reihe nach: Erst glänzte Mathenia erstmals nach fatalem Fehlpass von Ishak mit mutigem Zweikampf gegen Kaderabek (13.) - und war wenig später auch noch Wegbereiter der Club-Führung, als sich nach langem Abschlag Adams zu einem stümperhaften Schubser gegen Misidjan hinreißen ließ: Elfmeter, den Behrens sicher verwandelte (18.).
Mathenia, immer wieder Mathenia
1899 reagierte mit verstärktem Offensivgeist gegen einen FCN, der zwar bissig dagegenhielt und bei dem sich die Außenverteidiger meist auf ihren Defensivpart beschränkten. Dennoch sollte es ein wahres Chancenfestival für 1899 geben, bei dem Mathenia immer mehr in den Fokus rückte. Der Keeper schwang sich nicht nur im Privatduell mit Kramaric (23., 25., 31.) zu einer starken Vorstellung auf, sondern gegen spielstarke, immer wieder durchs Zentrum Lücken suchende Gäste auch gegen Bicakcic (28., 45.+5) und Kaderabek (37.).
Ishak versprüht Gefahr und muss raus
Für die Franken setzte lediglich Ishak kurz vor seiner Auswechslung einen gefährlichen Nadelstich (35.) - für den Schweden ging es nicht mehr weiter, Knöll kam (41.). Das wenig kompakte Nürnberg sehnte im Hoffenheimer Dauerdruck die Pause herbei. Nach sieben Minuten Nachspielzeit wegen diverser Behandlungspausen ging es in die Kabine.
Nelson gleicht aus
Bundesliga, 8. Spieltag
Nagelsmann brachte mit Wiederanpfiff Szalai für Grillitsch. Es ging weiter mit Einbahnstraßenfußball Richtung Nürnberger Tor - bald mit Folgen: Kaderabek war rechts im Sechzehner frei. Zu frei, der Verteidiger nutzte dies zur genauen Hereingabe auf Nelson, gegen dessen Volleyschuss aus acht Metern sich Mathenia vergeblich streckte (50.).
Für die Franken gab es kaum Entlastung, die beweglichen Kraichgauer schraubten ihre Ballbesitzquote auf über 70 Prozent. Diese Ballkontrolle gepaart mit Kombinationssicherheit führte schließlich zum 2:1: Kaderabek spielte zu Demirbay, der direkt auf Nelson weiterleitete. Und der Youngster schnürte mit gutem Abschluss aus fünf Metern hoch ins kurze Eck den Doppelpack (57.).
Vorzeitige Entscheidung durch Szalai
Vom FCN kam keine Reaktion. Die TSG ließ nicht locker, nutzte zu große Abstände im Deckungsverbund der Hausherren zum 3:1 durch Szalai, der eine Maßflanke Kaderabeks einnickte (67.).
Gegen sichtlich erschöpfte Nürnberger verpasste Hoffenheim einen höheren Sieg (Demirbay, 71., Szalai, 75., Joelinton, 76.). Der Aufsteiger hatte wie aus dem Nichts die Chance, noch einmal heranzuschnuppern, aber Knöll scheiterte an Baumann (86.). So blieben der Nagelsmann-Elf spannende Schlussminuten erspart - es blieb beim 3:1 für 1899, das damit seine Durststrecke nach drei Pflichtspielniederlagen beendete.
Für Nürnberg geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Frankfurt weiter. Hoffenheim hat am Dienstag (21 Uhr) Olympique Lyon in der Champions League zu Gast, ehe am Samstag (18.30 Uhr) das Heimspiel gegen Stuttgart folgt.