Bundesliga

Wer unterstützt Schuster? Die SC-Planspiele zum Trainerteam

Wer unterstützt Novize Schuster?

Noch eine zweite große Lücke: Die SC-Planspiele zum Trainerteam

Im Freiburger Trainerteam um Christian Streich, Lars Voßler und Florian Bruns (v.li.) wird es zu Veränderungen kommen.

Im Freiburger Trainerteam um Christian Streich, Lars Voßler und Florian Bruns (v.li.) wird es zu Veränderungen kommen. IMAGO/Sportfoto Rudel

Julian Schuster wird Nachfolger von Christian Streich. Die Beförderung des bisherigen Freiburger Verbindungstrainers und Ex-Kapitäns soll noch diese Woche offiziell vom SC bestätigt werden. Doch wer wird den Novizen unterstützen? Obwohl bewährte Strukturen bleiben, steht das über Jahre eingespielte Freiburger Trainerteam vor weiteren Veränderungen.

Auch wenn der SC bereits die wichtigste Trainer-Personalie geklärt hat, gilt es eine weitere bedeutende Lücke zu füllen. Bereits im Februar 2024 erklärte Patrick Baier, unabhängig von Streichs Entscheidung, seinen Abschied im Sommer nach dann 25 Jahren Trainertätigkeit beim SC.

Der aktuell dienstälteste Co-Trainer der Bundesliga war vor allem für die Gegneranalyse im Vorfeld einer Partie und die Eigenanalyse während der Spiele zuständig und prägte die erfolgreiche Entwicklung des SC durch seinen Stil entscheidend mit. Eine große Herausforderung für Saier und Co., noch eine zweite Säule der vergangenen Jahrzehnte möglichst adäquat ersetzen zu müssen.

Dritte Säule und Streich-Vertreter Voßler: Impulse vor WM-Sieg 2014

Dafür stehen die Chancen gut, dass zumindest die dritte Trainer-Säule der Ära Streich dem Verein erhalten bleibt. Co-Trainer Lars Voßler assistierte seinem "Chef" schon zu A-Jugendzeiten und bildete mit Baier das Co-Trainer-Duo, als Streich Ende 2011 die Verantwortung für die Profi-Mannschaft übernahm.

Über zwölf Jahre Streich: So viele Trainer hatten die anderen Bundesligisten in dieser Zeit

Voßler genießt bei den Profis wie bei den Verantwortlichen ebenfalls ein sehr hohes Ansehen und wurde als Experte für Standards sogar vom DFB-Trainerstab von Joachim Löw im Vorfeld des WM-Siegs 2014 für letztlich gewinnbringende Impulse in diesem Themengebiet zu Rate gezogen.

Der 48-Jährige besitzt ebenfalls die Pro-Lizenz und stand mehrmals vertretungsweise an der Seitenline, wenn Streich verletzt, krank oder gesperrt fehlte. Dennoch fühlt sich Voßler seit Jahren in der Co-Trainerrolle wohl und verfolgte keine Chefcoach-Ambitionen.

Weiteres Trio dürfte bleiben

Im Rahmen von Streichs letzter Vertragsverlängerung im März 2023 veröffentlichte der SC auch diesen Satz: "Co-Trainer Lars Voßler, Torwarttrainer Michael Müller sowie die Athletiktrainer Daniel Wolf und Maximilian Kessler haben laufende Arbeitsverträge." Es ist also davon auszugehen, dass neben Voßler auch die drei genannten, verhältnismäßig neuen Mitglieder des Trainerteams über den Sommer hinaus beim SC bleiben. Wolf ist seit Anfang 2018 dabei, Kessler seit 2022. In jenem Sommer folgte Müller (seit 2014 beim SC) auf den aktuellen Bundestorwarttrainer Andreas Kronenberg.

Was passiert mit Bruns? Kommt frischer Wind von außen?

Abzuwarten bleibt, ob auch Florian Bruns unter Schuster weitermacht. Der Ex-Profi (unter anderem St. Pauli, Union Berlin, Freiburg und Aachen) kam 2017 von Werder Bremen als dann dritter Co-Trainer neben Baier und Voßler ins Trainerteam und verlängerte seinen Vertrag zuletzt im Gleichschritt mit Streich und Baier nur um jeweils ein Jahr. Auch Bruns genießt eine hohe Wertschätzung, wirkt teilweise immer noch im Training mit und teilt sich mit Voßler die Analysearbeit bei Standards.

Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach müssen also mindestens noch einen neuen Co-Trainer installieren und auch einen Nachfolger für Schuster als Verbindungstrainer bestimmen. Dafür wäre Felix Roth, aktuell Verbindungstrainer in der Nachwuchsakademie, ein logischer Kandidat.

Spannend ist, ob der SC die komplette Neugestaltung des Trainerteams mit Bordmitteln bestreitet oder ob mindestens ein neuer Assistent Expertise und frischen Wind von außen einbringen wird - so wie es mit Bruns, Wolf und Kessler in den vergangenen Jahren gelungen ist. Diese Variante erscheint naheliegend. Ob es so kommt, könnte eventuell erst im Sommer vom Verein kommuniziert werden - zunächst wird noch in dieser Woche die Personalie Schuster im Fokus stehen.

Carsten Schröter-Lorenz

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