Wenn Kasim Adams eine Option ist, ja gar zum Einsatz kommt, dann ist klar: Die defensive Personaldecke ist extrem dünn bei der TSG Hoffenheim. Beim 2:2 bei Eintracht Frankfurt war der Ghanaer als später Ersatzmann gefragt, nachdem sich Havard Nordtveit am Oberschenkel verletzt hatte und damit sein vorzeitiges Saisonaus in Stein gemeißelt war. Adams, mit viel Vorschusslorbeer und für viel Geld 2018 gekommen von den Young Boys Bern, hatte sich in der Bundesliga bislang nicht etablieren können. Angesichts der Verletzungsproblematik schaffte es der bullige Innenverteidiger aber zuletzt wieder in den Kader der Hoffenheimer.
Vielleicht winkt ihm am Samstag gegen den SC Freiburg (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sogar ein längerer Einsatz als in Hessen, wo er lediglich die Nachspielzeit bestreiten durfte. Denn zu den ohnehin bereits langfristig fehlenden Innenverteidigern Ermin Bicakcic (Aufbautraining), Benjamin Hübner (Rückenprobleme) und Chris Richards (Oberschenkelverletzung) gesellten sich am vergangenen Spieltag eben auch noch Nordtveit und Stefan Posch hinzu. Der Österreicher sah seine 5. Gelbe Karte. "Ich glaube, wir sind jetzt bei acht Verteidigern, die nicht zur Verfügung stehen. Wir werden aber mit mindestens drei Verteidigern ins nächste Spiel gehen", nimmt Trainer Sebastian Hoeneß die Situation mittlerweile mit Galgenhumor.
Immerhin scheint es gut möglich, dass Florian Grillitsch (Schmerzen im Innenband) für das enorm wichtige, innerbadensische Kräftemessen zurückkehrt als Kopf der Dreierkette. Bei den in Frankfurt nach Blessuren jeweils ausgewechselten Kevin Vogt und Kevin Akpoguma dürfte es sich eher nicht um etwas Langwieriges handeln. Ihre Gesundung vorausgesetzt, würden sie den Strategen am Wochenende flankieren. Und wenn nicht? Blieben noch der 18-jährige Justin Che mit der geballten Bundesliga-Erfahrung von rund einer Viertelstunde und eben Adams. Vielleicht ergibt sich für den 26-Jährigen, der vertraglich noch bis 2023 gebunden ist, also doch noch eine Chance.
