Bundesliga

Nmechas Comeback macht dem VfL Wolfsburg Hoffnung

Wolfsburg hat in der Offensive plötzlich eine große Auswahl

Nmechas Comeback macht Hoffnung - und was es für Pejcinovic bedeutet

Zurück auf dem Rasen: Wolfsburgs Lukas Nmecha.

Zurück auf dem Rasen: Wolfsburgs Lukas Nmecha. DeFodi Images via Getty Images

In der 77. Minute wurde es laut in der Volkswagen-Arena. Ungewöhnlich laut, schließlich wurden die Fans des VfL Wolfsburg von ihrer Mannschaft zuletzt nicht gerade verwöhnt. Als aber Lukas Nmecha gegen Borussia Dortmund (1:1) erstmals in dieser Bundesliga-Saison den Rasen betrat, war die Freude der Fans regelrecht greifbar. Und die des Angreifers deutlich sichtbar. Nmecha spielt und lächelt wieder. Nachdem er, so die Hoffnung aller, die lange Leidenszeit aufgrund einer schweren Patellasehnenverletzung endlich abgeschlossen hat. "Ich habe meinen Namen so noch nie hier im Stadion gehört", sagt der 25-Jährige voller Freude, "vielen Dank an die Fans." Sein Versprechen: "Ich kann der Mannschaft helfen."

Gegen den BVB schloss sich der Kreis für Nmecha

Das deutete er auch prompt an. Nmecha bringt Tempo, Wucht und Willen in die Wolfsburger Offensive. Ein Sturmduo mit Jonas Wind und ihm, das war ursprünglich die Hoffnung von Trainer Niko Kovac, als er 2022 beim VfL antrat. Die Realität sah jedoch anders aus: In der vergangenen Saison standen der dänische und der deutsche Nationalspieler lediglich für 35 Minuten am 1. Spieltag gegen Bremen (2:2) gemeinsam auf dem Platz, in dieser Saison war dies nur beim Pokalspiel bei Makkabi Berlin (6:0) der Fall. Im November 2022 hatte sich Nmecha gegen Borussia Dortmund (2:0) erstmals schwer verletzt, in Berlin folgte dann der nächste Knie-Schock, der eine Operation unumgänglich machte. Nun das Comeback - ausgerechnet gegen den BVB. 

Ich merke, dass ich mehr laufen kann

Lukas Nmecha

Für Nmecha, den Kovac als "Neuzugang" bezeichnet, schloss sich ein Kreis. "Es ist schön", sagt er strahlend und blickt gedanklich zurück auf die schwere Zeit, die hinter ihm liegt. "Es ist einfach schön, dass ich mich so gut fühle, wie ich mich im Moment fühle." Die Hoffnung vieler verletzter Sportler ist es, stärker als jemals zuvor zurückzukehren. Glaubt Nmecha daran? "Ein großer Fokus in der Reha war auf das Knie, die Muskulatur und die Laufstärke gerichtet", berichtet er, "ich war viel auf dem Laufband, merke, dass ich mehr laufen kann." 2,44 Kilometer riss er am Samstag in der Schlussphase noch ab. "Ich war überrascht, dass ich nicht komplett aus der Puste war." 

Podcast
Podcast
Packt Bochum trotz Riemann-Ruckeleien die Relegation?
12:48 Minuten
alle Folgen

Pejcinovic: Erst Kurzeinsätze, jetzt wieder Tribüne

Nmecha ist endlich zurück, des einen Freud ist jedoch des anderen Leid: Dzenan Pejcinovic, der unter Kovac lange Zeit außen vor war, hatte sich zur Rückrundenbeginn angeschickt, zu einer echten Sturmalternative im VfL-Kader zu werden. Der Youngster, der in dieser Saison in neun U-19-Ligaspielen auf elf Treffer kommt und auch im Winter-Testspiel der Profis gegen Schalke (3:2) getroffen hatte, kam gegen Heidenheim (1:1), Köln (1:1) und Hoffenheim (2:2) jeweils zu Jokereinsätzen. Kovac sagte: "Dzenan verdient sich die Zeit, das wird hoffentlich immer mehr passieren."

Jedoch: Dann wechselte Mittelstürmer Kevin Behrens von Union Berlin zum VfL, nun kehrte Nmecha zurück in den Kader, zudem nominierte und brachte Kovac zuletzt zweimal Amin Sarr, der - in der Theorie - auch auf dem Flügel spielen kann. Der Trainer sagt: "Er entwickelt sich auch in die richtige Richtung." Und Pejcinovic? Der gehörte zweimal hintereinander nicht zum Aufgebot, spielte stattdessen am vorletzten Wochenende in der U 19 gegen RB Leipzig - und traf beim 2:4 doppelt.

Thomas Hiete