Bundesliga

Bundesliga, SC Freiburg - Christian Streich: "In Frankfurt geht's ab"

Freiburgs Trainer nennt sein Rezept gegen Eintrachts "besondere Offensive"

Streich: "In Frankfurt geht's ab"

Trotz der Frankfurter Durchschlagskraft freut sich Christian Streich auf die bevorstehende Aufgabe.

Trotz der Frankfurter Durchschlagskraft freut sich Christian Streich auf die bevorstehende Aufgabe. Getty Images

Die Zeitmenge lässt sich nicht genau nachvollziehen, klar ist jedoch: Streich hat in seinem nun über 53 Jahre andauernden Leben mehrere tausenden Stunden Fußball gesehen, live oder vor dem Bildschirm. So schnell verblüfft ihn nichts, doch auch für den ausgewiesenen Fachmann ist das Frankfurter Angriffstrio, bestehend aus Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic, "mal wieder etwas Besonderes", was die Bereitschaft und Spielweise des Trios betrifft. "In der Umschaltbewegung nach Ballverlust des Gegners sind die drei außergewöhnlich", analysiert Streich und erinnert daran, dass es auf der Außenbahn ja noch Filip Kostic gebe, "der die Bälle ins Zentrum nagelt, manchmal ohne zu schauen, weil er weiß, einer von den dreien wird da sein".

Ein Lob verteilt der Fußballlehrer deshalb an das Frankfurter Management: "Da haben der Fredi (Bobic, Anm. d. Red.) und seine Kollegen einige Sachen richtig gut gemacht. Ante Rebic hat eine super WM gespielt, bleibt danach da und gibt Vollgas. Das ist bemerkenswert", so Streich, "und da haben wir über Mijat Gacinovic noch gar nicht gesprochen." Den serbischen Nationalspieler im Mittelfeld schätzt der SC-Trainer ebenfalls und fügte mit einem Schmunzeln an: "Die haben offensichtlich einen guten Draht in den Balkan."

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"Wir wollen unbedingt selbst Fußball spielen"

Bei allem Respekt stellt sich für Streich, seine Trainerkollegen und letztlich seine Spieler auf dem Platz allerdings die große Frage: Wie sollte man gegen diese große Offensivwucht agieren, ohne großen Schaden davonzutragen? Wichtig sei laut Streich eine gute Kontersicherung, also "konsequent an die Männer rauszuschieben", und insgesamt individuell gut zu verteidigen. Darauf dürfe aber nicht das einzige Augenmerk liegen. "Wir müssen mutig sein bei eigenem Ballbesitz und uns eigene Chancen herausspielen. Wir wollen unbedingt selbst Fußball spielen", fordert Streich. Dafür müsse sein Team aber an die eigene Leistungsgrenze kommen. "Sollten einige unserer Spieler keinen guten Tag erwischen, schießen sie uns ab", mutmaßt der Trainer, der sehr gespannt darauf ist, wie sich seine Schützlinge gegen die Ende 2018 so starke Eintracht schlagen werden.

Heißblütige Atmosphäre - Günter weiter fraglich

Man merkt Streich an, dass er dem Wiederauftakt, wenn endlich wieder der Wettkampf tobt, entgegenfiebert: "Das wird ein sehr interessantes Spiel in einer ganz, ganz lauten, heißblütigen Atmosphäre. In Frankfurt geht's ab, das ist Fußball pur. Darauf freuen wir uns aber."

Eventuell kann der SC dann doch wieder Christian Günter aufbieten. Ob der Fixpunkt auf der linken Abwehrseite nach seinen muskulären Problemen, die eine Abreise aus dem Trainingslager verursachten, einsatzbereit ist, entscheide sich kurzfristig am Spieltag, so Streich: "Er ist top professionell und nutzt alle Möglichkeiten, um schnell wieder fit zu sein. Hier in Freiburg hatte er eine super Behandlung." Im kommende Heimspiel gegen Hoffenheim werde Günter daher sicher wieder dabei sein. Kurzfristige andere Personalsorgen hatte Streich nicht zu vermelden, wenngleich Luca Waldschmidt bei der nicht-öffentlichen Einheit am Donnerstagvormittag fehlte. Das sei aber "nur eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen".

Carsten Schröter-Lorenz