FC-Trainer Peter Stöger sah nach dem 1:1 gegen den VfL Wolfsburg keinen Anlass für eine Änderung an seiner Anfangsformation.
Hamburgs Coach Bruno Labbadia war gezwungen, seine erste Elf nach dem 3:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart umzustellen. Siegtorschütze und Kapitän Djourou (Faserriss im linken Oberschenkel) musste passen, Cleber übernahm seinen Posten im Abwehrzentrum.
Das Heimspiel gegen den HSV hatten viele zu einer Nagelprobe für Köln ausgerufen. In der vergangenen Saison hatten die Domstädter gegen abwartende Abwehrreihen kaum Lösungen auf Lager und die Hanseaten wurden ebenfalls defensiv erwartet. Doch der Dino wusste zu überraschen: Von Anfang an ergriff die Labbadia-Elf die Initiative und war in der ersten Viertelstunde die weitaus aktivere Mannschaft. Gregoritsch hatte den ersten Abschluss der Partie, sein Kopfball war aber ebenso harmlos (6.) wie Ostrzoleks Versuch aus der zweiten Reihe (8.).
Die Hausherren wurden mit zunehmender Spieldauer aktiver, hielten die Partie offener, operierten häufig mit langen Bällen auf Modeste und Zoller, stellten Hamburg damit aber nicht vor Probleme. Die erste Torannäherung des FC hatte Risse, sein Freistoß verfehlte Adlers Gehäuse deutlich (25.).
Adler muss vom Feld, Hirzel kommt zu seiner Premiere
Beiden Teams war das Bemühen nicht abzusprechen, fußballerisch war die Partie aber alles andere als ein Leckerbissen. Fünf Minuten vor der Pause musste der HSV wechseln: Schlussmann Adler hatte sich bei einem Zusammenprall mit Cleber an der Schulter verletzt (29.), er biss zwar noch einmal auf die Zähne, musste schließlich aber doch resignieren. So kam Hirzel unverhofft zu seiner Premiere in der deutschen Beletage. Der Schweizer musste sich vor der Halbzeit nicht mehr bewähren, torlos ging es in die Kabinen.
Der 3. Spieltag
Nach Wiederbeginn legte Hamburg einen Blitzstart hin: Nicht einmal 90 Sekunden waren gespielt, da erkämpfte sich Schipplock das Leder und legte von der Grundlinie mustergültig in den Rücken der Abwehr, Holtby war zur Stelle - 0:1 (47.). Der FC hatte zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht auf das HSV-Tor geschossen. Die Domstädter gerieten nun gehörig ins Wanken, bekamen nach dem Rückstand zunächst kein Bein auf den Boden und waren in dieser Phase ausschließlich damit beschäftigt, den zweiten Gegentreffer zu verhindern.
Dies gelang FC-Keeper Horn bei einem schönen Ilicevic-Versuch von der Strafraumgrenze mit Bravour, als er den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte (62.). Im unmittelbaren Gegenzug hatten die Rheinländer ihre erste hochkarätige Möglichkeit: Modeste scheiterte an der Latte (63.). Mit der Einwechslung von Hosiner (66.) kippte die Partie aber - auch wenn Gregoritsch mit einem wuchtigen Freistoß nochmal ein Ausrufezeichen setzte und Horn zu einer Parade zwang (70.).
Hosiner kommt - und die Ereignisse überschlagen sich
Lewis Holtby zieht ab - und erzielt sein erstes Bundesliga-Tor für den HSV. imago
Hosiner brachte merklich Schwung in den Kölner Angriff. Seine erste Gelegenheit vergab er noch (74.), kurz darauf markierte er aber das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 1:1 nach einer Hector-Hereingabe (76.). Nur zwei Minuten später die spielentscheidende Szene: Hosiner setzte Modeste mit einem präzisen Querpass in Szene, der Ex-Hoffenheimer geriet im Laufduell mit Spahic ins Straucheln und fiel: Platzverweis und Elfmeter! Modeste ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum 2:1 (81.). So hatte Stögers Elf den Rückstand in turbulenten fünf Minuten umgebogen.
Cleber hat die Großchance zum 2:2 - vorbei
In Unterzahl rannte Hamburg an - und hatte in Person von Cleber sogar noch eine erstklassige Möglichkeit auf den Ausgleich. Nach einer Ecke bugsierte der Abwehrmann das Leder aber aus vier Metern am Gehäuse vorbei (90.). Es blieb beim knappen Sieg für den FC, der damit ungeschlagen bleibt.
Ob die Domstädter ihre famose Form über die Länderspielpause hinaus bewahren können? Am Samstag, den 12. September (18.30 Uhr), treffen die Geißböcke auf Eintracht Frankfurt. Bereits am Freitag zuvor bekommt es Hamburg im nächsten Auswärtsspiel mit Borussia Mönchengladbach zu tun.