Bayer-Coach Sami Hyypiä nahm gegenüber dem 4:0-Erfolg in der Champions League gegen Donezk eine Veränderung vor: Wollscheid verteidigte anstelle von Toprak im Zentrum. Angreifer Kießling, dessen genähte Fleischwunde im Fuß gegen die Ukrainier aufgegangen war, wurde rechtzeitig fit. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl musste im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Wolfsburg auf seine zwei Außenverteidiger Ostrzolek und Verhaegh verzichten. De Jong und Philp hießen die Vertreter. Außerdem musste sich Mölders mit einem Platz auf der Bank zufriedengeben. Vogt kam frisch rein, Altintop rückte ins Sturmzentrum auf.
Dominant und mit mehr Ballbesitz startete Leverkusen vor heimischem Publikum und verbuchte schon nach 30 Sekunden den ersten Abschluss durch Sam. Ansonsten hielt Augsburg den Ball aber gut vom eigenen Kasten fern, da es die Weinzierl-Elf verstand, den jeweils Ballführenden gut zu attackieren. Glück hatten die Fuggerstädter bei einem Zweikampf zwischen Son und Philip, der den Südkoreaner elfmeterwürdig im Strafraum schubste (11.). Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte die Situation anders bewertet und ließ weiterlaufen. Zwei Minuten später verzog Son aus 23 Metern.
Der 10. Spieltag
Leverkusen hatte den Druck erhöht, doch genau zu diesem Zeitpunkt fing der Gast an, munter mitzuspielen. Erst köpfte Kießling nach einen Werner-Freistoß knapp am eigenen Tor vorbei (17.), ehe Hong die Kugel bei der folgenden Ecke ans Gebälk donnerte (18.). Die Spielanteile kippten nun zu Gunsten der Gäste, die sich in Person von Baier erneut vor Leno zeigten (20), ehe Hahn kurz darauf per Sahne-Tor zur Augsburger Führung traf. Der 23-Jährige verwertete einen exakten Flankenball von Werner herrlich per Volleyschuss (22.).
Das Spiel der Hyypiä-Elf hatte einen Knacks erlitten. Flüssige Kombinationen waren kaum vorhanden, weil sich der FCA defensiv geschickt anstellte. Gefahr entstand nur nach Standardsituationen: Manninger rettete erst gegen Spahic, musste nach zwei weiteren Eckstößen aber doch hinter sich greifen. Erst Spahic und dann Boenisch jeweils per Kopf legten für Rolfes am Fünfer auf. Der Leverkusener Kapitän reagierte reaktionsschnell und bugsierte die Kugel aus der Drehung zum Ausgleich ins Tor (34.).
Bei Augsburg blieb der starke Werner mit Sprunggelenksproblemen in der Kabine, während Bayer mit altem Personal, dafür aber frischem Wind auftrat: Kießling und Son vergaben direkt nach Wiederbeginn eine Doppelchance (47.). Die Werkself machte richtig Dampf, vergaß dabei aber beinahe die Defensivaufgaben: Altintop wurde bei einem Gegenangriff erst im letzten Moment gestoppt (50.).
Von Augsburg gab es, bis auf einen De-Jong-Schuss (55.) kaum mehr Entlastung. Fast ausschließlich Leverkusen spielte nach vorne, war aber zumeist nicht zwingend genug. Manninger musste nur selten eingreifen, da die Abschlüsse entweder ihr Ziel nicht fanden (Boenisch, 64./65.), der letzte Pass nicht ankam oder Kießlings Treffer wegen des vermeintlich zu harten Einsatzes von Hegeler vorher gegen den FCA-Schlussmann keine Anerkennung fand (72.).
Den Leverkusenern lief so langsam die Zeit davon und sie mussten weiterhin wachsam in der Abwehr sein: Can klärte im Strafraum gegen Hahn mit einem hervorragendem Tackling (76.). Wenig später trat der ehemalige Münchner erneut in Erscheinung. Diesmal aber auf der anderen Seite des Feldes: Eine Kruse-Flanke von rechts nickte Can aus kurzer Distanz zum 2:1-Endstand ein (83.). Augsburg verspielte somit zum fünften Mal in Folge eine 1:0-Führung und fuhr in diesem Zeitraum nur ein mageres Pünktchen ein.
Leverkusen gastiert kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Braunschweig, Augsburg empfängt am Sonntag, den 3. November, um 15.30 Uhr Mainz