Das Bild täuscht: Boka (li.) und der VfB Stuttgart begegneten sich mit Luiz Gustavo und Hoffenheim auf Augenhöhe. dpa
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick änderte seine Startelf nach dem 2:5 in Leverkusen auf einer Position. Für Jaissle kehrte der wiedergenesene Ibertsberger erwartungsgemäß zurück ins Team. Armin Veh hatte auf Stuttgarter Seite erhebliche Personalsorgen. Gleich auf vier Positionen stellte Veh seine Mannschaft nach dem 2:0-Erfolg gegen Hannover 96 um. Für Osorio, Pardo (Innenbandanriss im Knie), Bastürk (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Marica rückten Boulahrouz, Hilbert, Simak und Khedira in die Startformation. Hinter Hitzlsperger und Khedira begann Boulahrouz in der neuformierten Dreierreihe. Hilbert und Boka begannen auf den Außenbahnen, Lanig und Simak agierten hinter Angreifer Gomez.
Wegen des großen Zuschauerandrangs und eines zeitgleich nebenan stattfindenden Handballspiels verzögerte sich der Anpfiff um acht Minuten. Bei starkem Regen entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel, in dem der VfB schnell die erste gute Chance verzeichnete. Nach einer flachen Hereingabe von Hilbert kam Simak im Strafraum zum Abschluss, setzte den Ball aus zehn Metern aber über den Querbalken (3.).
Davon wenig beeindruckt fand der Aufsteiger gut in die Begegnung und suchte selbst den Weg in die Spitze. Nach einigen erfolglosen Standardversuchen wurde es nach einer knappen Viertelstunde aber gefährlich. Von Ba bedient, ließ Ibisevic Delpierre aussteigen und zog aus 16 Metern trocken ab. Den unplatzierten, aber tückisch aufspringenden Schuss konnte Lehmann nur mit viel Glück zur Ecke lenken (14.). Eine Minute später setzte Weis das Spielgerät aus halblinker Position knapp am langen Pfosten vorbei (15.).
Der 4. Spieltag
Das Match blieb in der Folge abwechslungsreich, auch wenn vor den Toren die ganz großen Aktionen fehlten. Gomez' 15-Meter-Schuss brachte Özcan nicht in Bedrängnis (27.), Lanigs Kopfball verfehlte das Tor (28.). Auf der Gegenseite kam Ibisevic dem Führungstreffer schon näher. Nachdem der Bosnier Tasci hatte alt aussehen lassen, traf der Angreifer mit einem satten Rechtsschuss aber nur das Außennetz (35.). Die letzte nennenswerte Aktion einer ausgeglichenen, am Ende von beiden Seiten aber doch etwas glücklos geführten ersten Hälfte gehörte Simak. Von Boka in Szene gesetzt, legte sich der Tscheche das Leder technisch fein vor, scheiterte mit seinem Flachschuss aber erneut an Özcan (39.).
Die ersten Aktionen im zweiten Abschnitt gehörten dem VfB. Erst verpasste Gomez eine Freistoßflanke von Simak knapp (47.), dann scheiterte Lanig nach einer weiteren Vorarbeit des Tschechen am Außennetz (48.). Auf der anderen Seite hatte Weis wenig später die Führung auf dem Fuß, nachdem die Stuttgarter Defensive im Strafraum etwas ungeordnet wirkte (53.).
Stuttgart gelang in der Folge immer weniger. Hoffenheim dominierte zwar nicht das Spiel, machte vor dem gegnerischen Gehäuse aber den entschlosseneren Eindruck. Genau wie Simak auf der Gegenseite, zielten aber auch Salihovic und Obasi bei Freistößen nicht genau genug. Einen Versuch des Bosniers konnte Lehmann in der 62. Minute allerdings nur mit sehr viel Mühe entschärfen.
Es war sicher kein Leckerbissen, den die Akteure den 26300 Zuschauern in der Folge boten. Dennoch blieb das Duell interessant. Lanig brachte das Leder per Kopf nicht in Özcans Kasten unter (73.), gegenüber rettete Lehmann mit einer famosen Fußabwehr gegen einen Obasi-Kopfball (83.) und verhinderte so den sicheren Rückstand.
Es war auch in der Schlussphase der Aufsteiger, der sich mit dem Remis weniger zufrieden gab. Am Ende waren aber auch die letzten Versuche nicht von Erfolg gekrönt.
Der Aufsteiger aus Hoffenheim genießt auch am nächsten Spieltag Heimrecht: In Mannheim geht es am Sonntag gegen Borussia Dortmund. Stuttgart trifft ebenfalls sonntags in einem weiteren Derby zu Hause auf den Erzrivalen KSC.