Nürnbergs Robert Vittek (li.) zieht an Martin Amedick vorbei, am Ende ist der BVB-Akteur aber gleichauf. dpa
Club-Trainer Hans Meyer änderte sein Team im Vergleich zum 2:1 n.V. im Pokal in Paderborn auf zwei Positionen: Banovic und Mintal, der durch den späten Ausgleich den Club im Pokalrennen hielt, wurden auf die Bank beordert. Schroth und Saenko rutschten ins Team. Hans Meyer vertraute somit seiner in den ersten Bundesligaspielen bewährten Offensive um Vittek. Eine Umstellung nahm Dortmunds Coach Bert van Marwijk nach dem Pokal-Aus gegen Hannover (0:1) vor: Der formschwache Pienaar musste im Mittelfeld weichen, Tinga sollte die Fäden ziehen.
Eine abwechslungsreiche Anfangsphase bekamen die Zuschauer in Nürnberg zu sehen. Der Club deutete bereits nach 31 Sekunden seine Gefährlichkeit in der Offensive an, als Schroth nach Saenko-Querpass gerade noch am Einschuss gehindert werden konnte. Aber auch die zuletzt gebeutelte Borussia aus Dortmund versteckte sich nicht, spielte engagiert nach vorne und hatte auf die Chancen der Nürnberger auch immer eine passende Antwort.
So musste Schäfer sein ganzes Können aufbieten, um einen Flachschuss von Valdez noch um den linken Pfosten an das Außennetz lenken zu können (6.). Der Club agierte zielstrebig mit einem Schroth-Schuss (7.) und nach einem schnell ausgeführtem Freistoß durch einen Vittek-Drehschuss, doch der BVB setzte immer wieder kleine Nadelstiche, die der Abwehr der Franken schwer zu schaffen machten. So tauchte Smolarek alleine vor Schäfer auf (10.), die ungedeckten Kringe und Smolarek verpassten eine Valdez-Hereingabe nur knapp (16.).
Der 9. Spieltag
Die Partie blieb temporeich. Beide Teams suchten weiter den direkten Weg zum Tor und ließen den Abwehrreihen wenig Zeit zum Verschnaufen. Gute Chancen ergaben sich in dieser Phase aber nur für die Franken: Polak drosch den Ball mit dem Außenrist an das Außennetz (20.), Dede brachte bei einem Glauber-Kopfball gerade noch den Kopf dazwischen (23.).
Die Abwehrreihen hatten sich nach einer halben Stunde besser auf die jeweiligen Offensivaktionen des Gegners eingestellt, machten die Räume geschickt eng und ließen so nichts anbrennen. Gefährlich wurde es noch einmal kurz vor der Pause, als Frei, von Valdez mustergültig in Szene gesetzt, alleine vor Schäfer auftauchte. Der Schweizer spitzelte den Ball an Torwart Schäfer, aber auch am Club-Tor vorbei.
Beide Mannschaften gingen den zweiten Durchgang etwas ruhiger an, die Abwehrreihen hatten das Geschehen zunächst im Griff. Doch diese "chancenarme" Phase hielt nicht lange an. Frei bediente Kringe, dessen Schuss aus halbrechter Strafraumposition aber eine sichere Beute von Club-Torwart Schäfer war. Nürnberg, das vergeblich die Lücke im BVB-Abwehrverbund suchte, antwortete mit Fernschüssen.
Hans Meyer reagierte und brachte Mintal (56.), doch zunächst hatte der 1. FCN Glück. Schäfer wehrte einen Kopfball von Tinga vom hinteren Fünfmetereck reaktionsschnell ab. Fast im Gegenzug zeigte Schiedsrichter Gagelmann im BVB-Strafraum auf den Punkt. Nach einer Reinhardt-Flanke riss Degen Mintal zu Boden, Mnari verwandelte den Elfmeter sicher (59.). Mit dem Führungstor im Rücken verwaltete der 1. FC Nürnberg das 1:0 ballsicher und tauchte auch immer wieder gefährlich vor dem Borussen-Tor auf. So hätte Vittek nach 74 Minuten für die Franken nachlegen können, doch BVB-Schlussmann Weidenfeller gewann die Eins-gegen-Eins-Situation.
Torschützen unter sich: Nürnbergs Mnari (li.) traf vom Punkt, Tinga in der 86. Minute mit rechts. dpa
Die sollte sich vier Minuten vor dem Ende rächen, als Dortmund doch noch zum Ausgleich kam. Die Abwehr der Nürnberger brachte den Ball nach einem Freistoß nicht aus der Gefahrenzone. Mnari legte unfreiwillig auf für Tinga, der vom rechten Fünfmetereck ins linke Ecke traf.
Nach dem siebten Remis in Folge muss der 1. FC Nürnberg am kommenden Wochenende zur Hertha nach Berlin. Dort kann der nächste Versuch gestartet werden, endlich wieder drei Punkte einzufahren. Dortmund bringt mit dem 1:1 etwas Ruhe in die eigenen Reihen und erwartet am Samstag die Arminia aus Bielefeld.