St. Paulis Trainer Markus Kauczinski vertraute derselben Startelf, die 1:0 in Ingolstadt gewonnen hatte. Der 48-Jährige verzichtete damit zum zweiten Mal in Folge auf Veränderungen.
Kiels Coach Markus Anfang nahm dagegen nach dem 2:2 gegen Aue drei Veränderungen vor: Herrmann (zurück nach Gelbsperre), Peitz und Seydel spielten für Heidinger, Mühling und Lewerenz (alle Bank).
Die Partie begann mit Vorsicht auf beiden Seiten: St. Pauli hatte in den ersten zehn Minuten die etwas größeren Spielanteile, Kiel stand jedoch gut organisiert. Dann schlugen die Kiezkicker mit ihrer ersten Chance zu: Bouhaddouz zog von der Strafraumkante ab und scheiterte am rechten Pfosten. Der eingerückte Neudecker schaltete jedoch schnell und schoss den Abpraller direkt ins Tor (11.).
Der Schock auf Kieler Seite hielt jedoch nicht lange an: Zwei Minuten nach dem Rückstand wurde Kinsombi unglücklich von Sobiech auf der Strafraumkante gefoult. Den fälligen Strafstoß schoss Schindler ins Tor (13.). Fünf Minuten später drehten die Gäste das Spiel komplett, profitierten aber von mehreren Fehlern die Gastgeber: Sobiech sprang an einem weiten Schlag nach vorne vorbei, Avovor ließ Ducksch gewähren, bei dessen Schuss aus spitzem Winkel Himmelmann eine schlechte Figur abgab (19.).
Kiel verdient sich die Führung
In den Folgeminuten verdiente sich Kiel die Führung: Ducksch hätte nach erneut schwacher Bewachung von Avevor beinahe nachgelegt (21.) und scheiterte nach etwas mehr als einer halben Stunde an einem starken Reflex von Himmelmann (33.). St. Pauli enttäuschte offensiv, auch weil die Kiezkicker ihr Pressing nur unzureichend und kopflos aufzogen. Defensiv offenbarte die Kauczinski-Elf viele Lücken und hatte Glück, dass die Gäste aus ihrer Dominanz nicht noch mehr Kapital schlugen. Zwingende Toraktionen blieben allerdings bis zur Pause aus. Einzig ein direkter Freistoß von Neudecker, der einen halben Meter am Tor vorbeisauste, sorgte wieder für etwas Gefahr (45.).
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel war zunächst Kiel am Drücker, Himmelmann parierte einen Herrmann-Schuss erneut mit einer starken Parade (50.). St. Pauli kämpfte sich nach etwa einer Stunde mit Engagement in die Partie und verzeichnete einige vielversprechende Ansätze. Doch wirklich zwingend waren die Bemühungen der Kiezkicker weiterhin nicht.
Neudecker und Avevor drehen das Spiel erneut
Stattdessen hätten Drexler und Seydel auf 3:1 stellen können, doch als Himmelmann aus seinem Kasten gelaufen war, zögerten beide mit einem Abschluss nacheinander zu lange (62.). Avevor verhinderte kurz danach den Einschlag nach einem Schindler-Schuss aus spitzem Winkel (71.).
St. Pauli legte nun noch einmal eine Schippe drauf - und wurde belohnt. Nach einer unzureichenden Abwehr der Kieler Defensive landete die Kugel bei Bouhaddouz, der Neudecker mit einem Lupfer in den Strafraum schickte. Die Direktabnahme des 21-Jährigen schlug im kurzen Eck ein (74.) - 2:2! Nun war für eine spannende Schlussphase gesorgt, die für die Hausherren das glücklichere Ende fand: Nach einem Eckstoß von Neudecker köpfte Avevor die Hereingabe ins Tor, hatte dabei aber Glück, dass Kronnholm die Kugel durch die Beine rutschte (89.). Danach warf Kiel alles nach vorne, St. Paulis knapper Vorsprung hatte jedoch Bestand bis zum Schlusspfiff.
Die Kiezkicker spielen nun am Sonntag (13.30 Uhr) in Düsseldorf. Kiel, das seit elf Spielen auf einen Sieg wartet, empfängt am Samstag (13 Uhr) den punktgleichen MSV Duisburg.