Ingolstadts Trainer Stefan Leitl stellte gegenüber dem 0:0 bei Erzgebirge Aue auf drei Positionen um: Neben Paulo Otavio, der den gesperrten Gaus (5. Gelbe) vertrat, verdrängten Ebert und Hartmann Thalhammer und Pledl auf die Bank.
Leitls Pendant Markus Kauczinski sah im Vergleich zur Nullnummer gegen den 1. FC Nürnberg keine Notwendigkeit für personelle Wechsel und schickte exakt jene elf Spieler ins Rennen, die auch am letzten Montag gegen den Club begannen.
Beide Teams hatten bei ihren vorangegangenen Auftritten Probleme, Tore zu erzielen. Auch im Ingolstädter Sportpark standen bei immer dichter werdendem Schneefall lange Zeit die Defensivreihen im Vordergrund. Besonders bei Ingolstadt klappte in der Offensive herzlich wenig, aus dem Spiel heraus konnte sich die Leitl-Elf in den ersten 45 Minuten keine einzige Möglichkeit erspielen! Erst in der 43. Minute musste Himmelmann eingreifen, nach einem Eckball für Ingolstadt köpfte Lezcano auf das Tor, doch der FCSP-Keeper war zur Stelle.
Zu diesem Zeitpunkt führten allerdings bereits die Kiez-Kicker. Diese warteten aus einer massiert und sicher stehenden Abwehr immer wieder auf ihre Konterchance. Eine davon nutzte die Kauczinski-Elf zur 1:0-Pausenführung. Sobotoa steckte klasse auf Neudecker durch. Dieser hatte auf links freie Bahn und passte genau im richtigen Moment scharf nach innen, wo Allagui nur noch ins leere Tor einschieben musste (30.).
Der toll herausgespielte Treffer war das spielerische Highlight in Hälfte eins. Ansonsten blieben gefährliche Aktionen vor den Toren absolute Mangelware, woran allerdings auch der Schneefall und die darauffolgenden immer schwieriger werdenden Platzverhältnisse ihre Mitschuld hatten. Ab der 40. Minute ging es dann auch mit einem orangefarbenen Ball weiter.
Orangefarbener Ball und rote Linien in Durchgang zwei, aber keine Tore
2. Bundesliga, 23. Spieltag
In der Halbzeitpause befreiten Helfer den Platz soweit als möglich vom Schnee, zudem gab es in den Toren und an beiden Sechzehnern nun rote Linien. Und auch eine Chance aus dem Spiel heraus hatte der FCI gleich nach Wiederanpfiff, doch Kittel traf aus spitzem Winkel nur das linke Außennetz (48.).
Dennoch, der FCI war nun besser in der Partie, spielte mit mehr Engagement und suchte häufiger den Weg in die Offensive. St. Pauli war zunächst mit Abwehraufgaben beschäftigt, konnte die Partie aber nach einer Viertelstunde wieder beruhigen. Ein erstes Ausrufezeichen setzten die Hamburger in der 59. Minute, als Avevor im Anschluss an eine Ecke über das Ingolstädter Tor zielte.
Fortan wogte die Partie hin und her. Der Einsatz stimmte auf beiden Seiten, spielerisch blieb allerdings angesichts der Platzverhältnisse einiges im Argen, der Zufall führte nun häufig Regie. Ingolstadt hatte mehr Ballbesitz und auch optische Vorteile, tat sich aber weiterhin sehr schwer, sich entscheidend gegen die weiterhin konzentrierte St.-Pauli-Abwehr durchzusetzen. Zwar brachte der eingewechselte Pledl auf der rechten Seite mehr Tempo ins Spiel, doch im Strafraum fehlten die Abnehmer.
Dies sah wohl auch FCI-Coach Leitl so, der in der 68. Minute Mittelstürmer Kutschke einwechselte. Ingolstadt warf in der Schlussphase alles in die Waagschale, doch St. Pauli hielt gut dagegen und ließ weiterhin kaum etwas zu. Mit zunehmender Spieldauer packte Ingolstadt die Brechstange aus, doch dies war auch nicht das richtige Mittel, mit viel Einsatz und auch dem nötigen Quäntchen Glück brachte St. Pauli den Auswärtsdreier über die Zeit.
Für die Schanzer geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg weiter. St. Pauli empfängt tags darauf (13.30 Uhr) Aufsteiger Holstein Kiel.