Freiburgs Trainer Christian Streich stellte gegenüber dem 5:0-Sieg im DFB-Pokal bei Barmbek-Uhlenhorst insgesamt viermal um: Schwolow stand für Klandt im Kasten, für Föhrenbach, Schuster und den angeschlagenen Philipp kamen Torrejon, Abrashi und Grifo zum Zug.
Bochums Coach Gertjan Verbeek veränderte seine Startformation im Vergleich zum 5:0-Pokalerfolg beim FSV Salmrohr nur auf der Torhüterposition, auf der Luthe Konkurrent Riemann wieder auf die Bank verdrängte.
Der VfL stand zu Beginn sehr hoch, störte mutig das Aufbauspiel der Hausherren mit vielen Eins-gegen-eins-Duellen schon weit in der gegnerischen Hälfte. Die Spielentwicklung des SCF traf dies empfindlich, Bochums Offensivaktionen fehlte es aber an Genauigkeit, so dass sich das Geschehen zunächst hauptsächlich im Mittelfeld mit intensiven Zweikämpfen abspielte.
Nur Petersen versprüht echte Torgefahr
Auch der SCF verstand sich auf Pressing - und ein Ballverlust Losillas gegen Höfler ermöglichte Petersen nach Grifos Zuspiel die Großchance zur Führung, Celozzi aber störte in letzter Sekunde (10.).
Das Duell war geprägt von hoher Intensität, die Kontrahenten verstanden es, die Räume eng zu halten und erschwerten planvolle Kombinationen des Gegners. So erstickte der Spielfluss bei leichter Überlegenheit der Streich-Elf oft im taktischen Korsett und weitere Strafraumaktionen blieben lange Zeit nahezu Fehlanzeige. Auch weil Einzelaktionen ohne Effizienz und Versuche aus der Distanz (Grifo, 23., Losilla, 25.) auf beiden Seiten ohne Präzision waren.
Die Breisgauer hatten gegen nach wie vor schwer zu bespielende und disziplinierte Westfalen vor der Pause noch eine zielstrebige Aktion in petto: Hedenstad setzte Grifo ein, der von rechts scharf an Luthe vorbei durch den Fünfer flankte. Am zweiten Pfosten hatte sich Petersen freigeschlichen, schoss das aufspringende Leder aber aus drei Metern über das leere Tor (33.).
Intensive Arbeit gegen den Ball stand auch bis zur Pause auf dem Programm, es ging torlos in die Kabine.
Der 3. Spieltag
Mit Anfangselan der Gäste startete Hälfte zwei, dieser blieb aber wie auch eine Freiburger Freistoßchance ohne Ertrag. Nach knapp einer Stunde sollte ein Zweikampf zwischen dem bereits gelbverwarnten Mujdza und Terodde die zahlenmäßigen Verhältnisse auf dem Platz verändern - Referee Sippel bewertete den Ellenbogeneinsatz des Kapitäns als gelbwürdig und zog die Ampelkarte (57.).
Damit veränderten sich auch die Kräfteverhältnisse, denn nun übernahm Bochum das Kommando. Hoogland verpasste mit der Hacke ein Traumtor (63.), wenig später aber war es soweit: Frantz konnte Terrazzinos Flanke aus der Drehung nicht verhindern. In der Mitte war Bulut nach der abgefälschten Hereingabe schneller als Günter und spitzelte die Kugel über Schwolow hinweg zur Führung ins Netz (65.).
Terodde: Zwei Chancen, zwei Tore!
Ein Angriff wie aus dem Lehrbuch brachte die Vorentscheidung: Perthel enteilte links, seine Flanke legte Bulut halbrechts im Sechzehner in die Mitte zurück auf Terodde, der aus der Drehung ins linke Eck einschoss (70.). Bei Freiburg musste Petersen angeschlagen raus und verfolgte von der Bank, wie sein Konkurrent auf der anderen Seite auch die zweite Chance eiskalt nutzte: Terrazzino fuhr den Konter, wartete auf Terodde. Im Zentrum zog der Torjäger aus 20 Metern ab und jagte den Ball hoch in den rechten Winkel (75.).
Ebenfalls in den Winkel, diesmal den linken, traf Torrejon auf der anderen Seite (82.) - und sorgte damit für Ergebniskosmetik gegen in der Schlussphase etwas leichtfertige Westfalen, die durch das 3:1 die Tabellenführung übernahmen.
Nächsten Samstag (13 Uhr) sind die Breisgauer, die kurz vor Schluss auch noch Torrejon wegen groben Foulspiels gegen Perthel mit glatt "Rot" verloren, bei Fortuna Düsseldorf zu Gast, am Sonntag (13.30 Uhr) empfängt dann der VfL den Club aus Nürnberg.