Löwen-Trainer Benno Möhlmann durfte sich in der Winterpause über neues Personal im Kampf gegen den Abstieg freuen. Mit Mauersberger (Karlsruhe), Aycicek (Bremen, Leihe) und Mölders (Augsburg, Leihe) standen auch gleich drei Neue in der Startelf. Als neue Nummer 1 hütete Ortega das Tor der Elf aus Giesing.
Auch in Nürnberg herrschte Fluktuation im Kader des FCN. Coach René Weiler sortierte im aufgeblähten Kader kräftig aus (Gebhart, Sylvestr, Evseev, Kutschke). Mit Schöpf verloren die Franken ihren einzigen Leistungsträger, der 1:1 durch Neuzugang Stieber (Hamburg, Leihe) in der Anfangself ersetzt wurde.
Schäfer gegen alle
Mit neuem Personal begannen die Löwen sehr forsch. Okotie (2.) und Schindler (4.) hatten schon nach wenigen Momenten erste Großchancen, die von Schäfer entschärft wurden. Ein Bild, das sich im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs noch wiederholen sollte.
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Vor allem im Umschaltspiel zeigte die Möhlmann-Elf ihre neue Klasse. Die Wintereinkäufe waren sofort in das Spiel integriert und sorgten für frischen Wind. Nürnberg hatte zwar auch erste kleinere Möglichkeiten, war jedoch mehr um Ruhe bemüht.
Traumtor! Erras stellt den Spielverlauf auf den Kopf
Trotz des sehr ansprechenden Auftaktes waren es aber nicht die Gastgeber, die in Führung gingen, sondern die Gäste. Am Ende eines Schnellangriffes, bei dem sich Burgstaller beinahe schon verzettelt hatte, zirkelte Erras das Leder aus 20 Metern sehenswert ins Tor und ließ Löwen-Keeper Ortega nicht den Hauch einer Chance (23.). Der 21-Jährige sorgte damit für einen kurzen Stimmungskiller in der Arena.
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Doch die Löwen erholten sich nur wenige Minuten später und agierten fortan bis zum Pausenpfiff mit mutigem Vorwärtsspiel. Dagegen war Nürnberg fast ausschließlich in der Verteidigung gefordert, handelte dabei in so mancher Situation aber ungewohnt passiv. So hatten Okotie (30.) und Liendl (31.) weitere Möglichkeiten, die abermals vom herausragenden Schäfer abgewehrt wurden. Lediglich ein weiteres Mal zeigten sich die Franken mit einem Entlastungsangriff. Dabei wurde es aber brandgefährlich: Füllkrug setzte eine Brecko-Flanke nur hauchzart neben den Pfosten (43.).
FCN wieder aktiver
Die Passivität hatte Club-Coach Weiler wohl auch in der Pausenansprache kritisiert. Denn zu Beginn des zweiten Abschnitts spielte Nürnberg wieder deutlich aktiver als noch über weite Strecken des ersten Durchgangs. So konnte auch 1860 nicht mehr so viel Druck erzeugen. Okotie verzog aus 16 Metern (51.). Stattdessen setzte der Club immer wieder Nadelstiche (Leibold, 60., Burgstaller, 61.).
Wie ein Hexer: Raphael Schäfer pariert gegen Rubin Okotie. Picture Alliance
Der Mannschaft aus Giesing fehlte es in der Folge kurzzeitig an der Klarheit im Offensivspiel. Die Möhlmann-Elf hatte schließlich auch viel investiert, weshalb der 61 Jahre alte Trainer frisches Personal aufs Feld schickte: Beister und Karger kamen für Aycicek und Adlung (72.).
Unbezwingbar: Hexer Schäfer
Mit dem Beginn der Schlussviertelstunde intensivierten die Löwen wieder ihre Angriffsbemühungen. Okotie scheiterte ein letztes Mal an Schäfer, ehe der Österreicher für Mugosa weichen musste (76.). Doch auch Nürnberg hatte große Möglichkeiten, die Partie vorzeitig zu entscheiden: Burgstaller schoss über das leere Tor (84.). Dies hätte sich fast noch gerächt, hätte der FCN nicht Schäfer im Tor gehabt. Der 37-Jährige parierte gegen Beister und am Boden liegend gegen Mölders einmal mehr herausragend und sicherte Nürnberg damit den sechsten Sieg in Folge. Die Löwen blieben somit erstmals seit 1976 ohne Pflichtspieltreffer gegen Nürnberg.
1860 München tritt am 21. Spieltag (Sonntag, 13.30 Uhr) bei Union Berlin an. Der 1. FC Nürnberg empfängt den VfL Bochum zum Montagabendspiel (20.15 Uhr).