Mit zuletzt zwei Siegen in Serie hatte sich Napoli in der Serie A wieder ein wenig freigeschwommen und wollte gegen den wiederum seit drei Spielen sieglosen FC Turin den nächsten Dreier einfahren. Personell vertraute Coach Francesco Calzona dabei mit drei Ausnahmen auf die Elf, die Juventus Turin mit 2:1 bezwungen hatte: Östigard, Mario Rui und Zieliniski ersetzten Rrahmani, Olivera und Traoré (alle Bank).
Bei den Gästen, die nur einen Sieg aus den vergangenen sechs Partien geholt hatten, musste Trainer Ivan Juric im Mittelfeld umdisponieren, da sich Ilic beim 0:0 gegen Florenz früh verletzt und dessen Ersatzmann Ricci auch noch eine Gelb-Rote-Karte eingehandelt hatte. Im Zentrum kam nun daher der erst 19-jährige Litauer Gineitis zum Zug, darüber hinaus stürmte Pellegri anstelle von Sanabria. Der für seine emotionalen Ausbrüche berühmt-berüchtigte Juric verfolgte das Geschehen übrigens von der Tribüne, er war in der Vorwoche des Feldes verwiesen worden.
28. Spieltag
Torino verwickelt Napoli in viele Zweikämpfe
Von Offensive konnte bei den Turinern zunächst aber keine Rede sein, denn in Hälfte eins spielte fast nur eine Mannschaft: die SSC Neapel. Die Hausherren hatten klare Vorteile und ein kleines Chancenplus, doch mussten sie ohne eigenen Treffer in die Halbzeit, was auch daran lag, dass Milinkovic-Savic zweimal bärenstark gegen Kvaratskhelia parierte (14., 43.) und Osimhen neben das Tor geköpft hatte (15.). Napolis Keeper Meret stellte sein Können in der 29. Minute unter Beweis, als er gegen Zapata zur Stelle war. Rodriguez' abgefälschter Freistoß sauste indes knapp vorbei (41.).
Es war kein Chancenfestival, keine Frage. Das lag auch an den Turinern, die stets dicht am Geschehen waren und die Neapolitaner immer wieder in intensive Zweikämpfe verwickelten. Das war dann auch über weite Strecken der zweiten Hälfte nicht anders. Die Partie bot folglich wenig Unterhaltungswert.
Ein Lapsus von Vlasic leitete dann aber den vorentscheidenden Konter ein, den Kvaratskhelia nach Zusammenspiel mit Mario Rui zum 1:0 veredelte (61.). Die Freude darüber währte aber nicht lange, denn Sanabria glich nur Sekunden nach seiner Einwechslung äußerst sehenswert per Fallrückzieher wieder zum 1:1 aus (64.). Alles war wieder offen - und die Partie verfiel auch gleich wieder in ihren alten Trott. Osimhen (76.), Juan Jesus (77.) und Kvaratskhelia (87.) schnupperten zwar noch einmal an der neuerlichen Führung, doch die wusste Milinkovic-Savic zu vereiteln.
Napoli erwartet am kommenden Dienstag (21 Uhr) in der Champions League die knifflige Aufgabe beim FC Barcelona, wo man nach dem 1:1-Remis im Hinspiel das Viertelfinale klarmachen möchte. In der Liga steht dann am Sonntag (20.45 Uhr) gleich das nächste Highlight an, dann geht's zu Tabellenführer Inter Mailand. Die Granata sind indes tags zuvor bei Udinese Calcio gefordert, der einzigen Mannschaft, die in der laufenden Saison noch öfter remis gespielt hat als Torino.