Fünfmal wechselte Julian Nagelsmann am Samstag in München zwischen der 62. und 78. Minute, obwohl er das eigentlich gar nicht wollte. "Wir mussten ab der 60. Minute einige wichtige Spieler runternehmen, das hat uns geschmerzt", sagte der Trainer von RB Leipzig - genau in dieser Phase erzielte der FC Bayern den 3:3-Endstand.
Im Nachhinein "opferte" Nagelsmann gewissermaßen die Tabellenführung für ein anderes Ziel: den Einzug in die Champions-League-K.-o.-Phase. "Wir haben den Dienstag immer im Hinterkopf gehabt, weil wir gerne ins Achtelfinale kommen würden", verriet der 33-Jährige bei "Sky" mit Blick auf die kurze Regenerationszeit vor dem "Endspiel" gegen Manchester United. Nur mit einem Sieg gegen Englands Rekordmeister an diesem Dienstag (21 Uhr) zieht Leipzig sicher weiter.
Nagelsmann: Den Raum vor dem 1:0 "haben wir so analysiert"
Aber "dafür, muss ich sagen, sind die Jungs schon wieder gut an ihre Grenzen gegangen. Dafür bekommen sie auch Lob", meinte Nagelsmann und nannte seine Schützlinge "Maschinen": "Wir jammern jetzt nicht rum und reden auch nicht so viel von Müdigkeit. Sie sind in den letzten vier Spielen 93 Minuten so marschiert wie heute."
Gegen Bayern nutzten die Leipziger dabei vor der Pause Lücken, die sie offenbar genau so gewittert hatten. "Beim ersten Tor", als Christopher Nkunku einen blitzschnellen Konter abschloss, "ist es schon ein großer Raum, den wir so analysiert haben", freute sich Nagelsmann. Und beim dritten, Emil Forsbergs einfachem Kopfball nach Angelinos präziser Flanke von links, fand RB "große Räume auf dem Flügel", weil die Bayern "eine sehr tief verteidigende, enge Kette haben".
Weniger gut fand Nagelsmann in den "sehr packenden" 90 Minuten die beiden Gegentreffer im ersten Durchgang - vor allem das zweite, "das wir gegen Basaksehir auf identische Weise bekommen haben". Diesmal vollstreckte Thomas Müller nach zwei Steckpässen. Nagelsmann: "Das haben wir gestern noch mal angeguckt, weil wir wussten, dass das Bayern auf die Art macht. Das ist ein bisschen ärgerlich."
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