1860-Coach Reiner Maurer verzichtete ganz nach dem Motto "Never change a winning team" auf personelle Änderungen und vertraute auf dieselbe Elf wie beim jüngsten 1:0-Sieg in Frankfurt. Unterdessen brachte Kölns Trainer Holger Stanislawski im Vergleich zum 0:0 gegen Duisburg einen Neuen: Jajalo erhielt im Mittelfeld den Vorzug vor Bigalke.
Bei dichtem Nebel und kühlen Temperaturen begann die Partie direkt mit einem Paukenschlag: Jajalo holte eine Ecke heraus, die Chihi mit viel Effet nach innen zog. An der Fünfmeterlinie bewachten gleich zwei Münchner Ujah und niemand McKenna, der sich hochschraubte und per Kopf die Kölner in Führung brachte (3.). Das hatte gesessen, die Sechziger brauchten danach eine Weile, um sich von dem frühen Schock zumindest etwas zu erholen.
Der 14. Spieltag
Nach einer knappen Viertelstunde machten die Löwen wieder ernst und drängten fortan verstärkt nach vorne. Gegen tief stehende und ziemlich aufmerksame Geißböcke fehlte es den Münchnern aber an Ideen, um sich entscheidend in Szene zu setzen. Bis auf eine Halbchance von Feick, der nach einer Ecke aus 16 Metern verzog (14.), passierte lange Zeit herzlich wenig in den Strafräumen. Umso mehr war dafür im Mittelfeld los, wo sich die Akteure packende und teils auch überharte Duelle lieferten. An Intensität mangelte es der Partie gewiss nicht, dafür aber an Tempo, Spielfreude und Kreativität. Erst ein direkter Freistoß von Halfar, den Horn nach 27 Minuten entschärfte, sorgte wieder für etwas Abwechslung.
Der FC tat im Grunde gar nichts für die Offensive. Die Gäste erwarteten 1860 tief in der eigenen Hälfte, machten dort die Räume sehr eng und waren hauptsächlich auf Ergebnisverwaltung aus. Gelegentliche Konterchancen wurden nicht genutzt, auch weil zu wenige Kölner mit nach vorne gingen. Beunruhigt mussten die Rheinländer, die deutlich weniger Ballbesitz hatten, dennoch nicht sein. Unsauberes Passspiel, zu wenig Bewegung, kaum Tempo und fehlende Ideen sorgten dafür, dass die Münchner äußerst harmlos blieben.
Makos sieht die Ampelkarte - Chihi macht's besser als Ujah
Im Getümmel: Kölns Ujah (Mi.) umringt von mehreren Münchnern. picture alliance
Zu allem Überfluss setzte der bereits verwarnte Makos im Zweikampf mit Lehmann den Ellenbogen ein und sah dafür in der 38. Minute Gelb-Rot. In Unterzahl mussten die Löwen also im zweiten Durchgang einem Rückstand hinterherjagen - es war eine echte Herkulesaufgabe, die aus Sicht der Hausherren zum Geduldsspiel wurde. Mit einem Mann weniger konnten die Sechziger kein allzu intensives Pressing spielen, vielmehr hofften sie auf Standardsituationen gegen die weiterhin ziemlich defensiv ausgerichteten Kölner.
Und der FC tat den Löwen den Gefallen, leistete sich immer mal wieder unnötige Fouls rund um den eigenen Sechzehner und kam so auch in Bedrängnis - Bülow (53.) und Aygün (58.) hatten jedoch kein Abschlussglück. Insgesamt waren die Angriffsversuche der Münchner allerdings zu limitiert, sodass die Kölner keine Probleme hatten, ihren Kasten sauber zu halten. In der 67. Minute hätte Ujah schließlich die Vorentscheidung herbeiführen können: Freistehend vor Kiraly wollte es der Nigerianer aber zu schön machen und scheiterte schlussendlich mit seinem Fallrückzieher am ungarischen Schlussmann der Sechziger.
Besser machte es dann Chihi, der eine Viertelstunde vor Schluss bei einem Konter davonlief und im Eins-gegen-Eins trocken aus 15 Metern ins linke Eck vollendete - 2:0. Die Würfel waren endgültig gefallen. Ein echtes Aufbäumen der Löwen war nicht mehr zu erkennen, während die Domstädter den Sieg danach routiniert über die Zeit brachten.
Der 1. FC Köln muss am kommenden Spieltag erneut freitags ran, dann geht es vor eigenem Publikum gegen den VfL Bochum (18 Uhr). Tags darauf sind die Münchner Löwen bei Union Berlin (13 Uhr) an der Reihe.