Enge Zweikämpfe: "Löwe" Benjamin Schwarz (li.) gegen Jenas Nils Petersen. dpa
Beim TSV 1860 München gab es im Vergleich zum jüngsten 1:3 in Koblenz folgende personelle Änderungen: Benjamin Schwarz, Danny Schwarz (nach Gelb-Sperre) und Holebas spielten an Stelle von Johnson, Sven Bender und Wolff (muskuläre Probleme).
Jenas Trainer Henning Bürger brachte nach dem 1:0-Sieg gegen Greuther Fürth Riemer für den Gelb-gesperrten Ziegner. Petersen ersetzte Torghelle.
Bei frühsommerlichen Bedingungen versteckte sich Jena in der Allianz Arena keineswegs, hatte nach dem Sieg gegen Fürth eine breite Brust und spielte in München munter mit. Auch die erste gute Torchance ging aufs Konto der Thüringer, Hansen schob aber nach klugem Zuspiel von Allagui freistehend aus sechs Metern um Zentimeter rechts vorbei (10.).
Die "Löwen", mit Torben Hoffmann rechts in der Viererkette, fanden nur schwer ins Spiel. Nach sechs Spielen ohne Sieg war den 60ern eine gewisse Unsicherheit anzumerken, die Laufwege waren nicht genau genug abgestimmt, Fehlpässe die logische Folge.
Die Münchner konnten ihre Nervosität nicht ablegen und brachten Jena mit ihren Fehlern immer wieder ins Spiel. Zu echten Torraumszenen langte es aber auch für Carl Zeiss nicht, so dass die Partie insgesamt höhepunktarm blieb.
Der 26. Spieltag
"Löwen"-Coach Marco Kurz musste schon nach einer guten halben Stunde wechseln. Lars Bender hatte sich an der Nase verletzt, für ihn kam Zwillingsbruder Sven. Am Spiel änderte das wenig. Jena blieb das zweikampfstärkere und geistig schnellere Team und besaß auch die besseren der wenigen Chancen, vor allem bei Schüssen aus der zweiten Reihe war das Visier aber nicht exakt genug eingestellt.
Die Pausenansprache von Marco Kurz muss intensiv gewesen sein. Die Münchner kamen wie verwandelt aus der Kabine, hoch motiviert und mit Zug zum Tor. Zunächst köpfte Berhalter nach einer Ecke aus sechs Metern knapp rechts vorbei. Dann gab es ein großes Durcheinander im Strafraum der Jenaer: Doch Schüsse von Holebas und Danny Schwarz wurden in letzter Sekunde abgeblockt (48.).
Jena geriet unter Druck, die "Löwen" waren nun bissig und hungrig: Thorandt knallte das Leder aus gut 35 Metern ans rechte Lattenkreuz (56.)!
Die Thüringer blieben aber unaufgeregt bei ihrer Linie, nahmen den Kampf an und setzten erfolgreich auf Konter: Nach einem bösen Schnitzer von Berhalter zog Allagui in der eigenen Hälfte los und legte vor dem 60er Strafraum klug nach rechts zu Werner, der Tschauner mit einem trockenen Rechtsschuss ins rechte Eck keine Chance ließ (60.).
Carl Zeiss Jena konzentrierte sich nun auf eine sichere Defensive, aus der heraus schnell gekontert werden sollte (mit Schied für Petersen). Die 60er erhöhten das Risiko mit Angreifer Kucukovic, der für Defensivspieler Benjamin Schwarz hereinkam. Beim Ausgleich aber half auch die Jenaer Abwehr entscheidend mit: Werner wehrte per Kopf zu kurz ab, Göktan drosch das Leder aus 13 Metern mit links unter Khomutovski hindurch zum Ausgleich ins Netz (72.). Der Treffer hätte aber nicht zählen dürfen, da di Salvo vor dem Torhüter im Abseits stand.
Die Thüringer blieben bei ihren Kontern gegen die aufgerückten Münchner gefährlich. Die Kurz-Schützlinge vernachlässigten die Abwehrarbeit, zeigten sich in der 87. Minute sogar vogelwild: Marcel Schied nutzte die Hilflosigkeit und schoss mit links aus zehn Metern ins linke Eck.
Der TSV 1860 München tritt am Freitag in Fürth zum bayrischen Derby an, Jena ist am Sonntag gegen Paderborn im Einsatz.