Oben auf! Lars Bender setzt sich im Kopfballduell mit Ingolstadts Gerber (2. von re.) durch. dpa
1860-Coach Marco Kurz wechselte im Vergleich zum 5:4 i.E. gegen den MSV Duisburg in der 2. Runde des DFB-Pokals auf einer Position: Ledgerwood ersetzte den rotgesperrten Beda. Auch Ingolstadts Trainer Thorsten Finke tauschte nach dem 2:1-Sieg gegen Osnabrück einmal. Jungwirth erhielt den Vorzug vor Braganca, der wegen Rückenproblemen nicht mitwirken konnte.
Die Partie begann dynamisch und temporeich. Rasch nahmen die Münchner das Heft in die Hand und drängten auf die Führung. Mit großer Laufbereitschaft, Aggressivität in den Zweikämpfen und schnellem Spiel in die Spitzen banden die Löwen den FCI in dessen eigener Hälfte. Es haperte jedoch beim finalen Zuspiel, so dass bis auf einen artistischen Seitfallzieher von Lauth, der knapp vorbeiging, kaum klare Torchancen heraussprangen.
Auf der anderen Seite zeigte sich der Aufsteiger von der Bissigkeit der Löwen beeindruckt und traute sich kaum in die Offensive. Mit zunehmender Spieldauer wurde der FCI dann aber auch etwas mutiger und sorgte seinerseits für Gefahr: Nach 21 Minuten kam Leitl in guter Position zum Schuss, doch der Kapitän jagte das Leder knapp links vorbei.
Der 6. Spieltag
Das Spiel wurde nun ausgeglichener und vor allem umkämpfter, was auf Kosten der Spielkultur ging. Zahlreiche intensiv geführte Zweikämpfe unterbanden den Spielfluss. Folglich blieb es in den Strafräumen erstmal ruhig.
Erst gegen Ende der ersten Hälfte ging es wieder heiß her. Zuerst tankte sich Lokvenc auf der rechten Seite durch, flankte dann scharf an den Fünfer. Dort verpasste Demir das Leder nur um Haaresbreite (41.). Auf der anderen Seite machte es Bierofka besser: Nach einer Hereingabe von links mutierte eine Kopfballabwehr von Dreßler zu einer Kerze. FCI-Keeper Lutz kam heraus, ging aber nicht mit letzter Konsequenz in den Zweikampf mit Gebhart, der sich durchsetzte und den Ball zu Bierofka stocherte. Der Kapitän zimmerte das Leder dann aus halblinker Position ins rechte Eck zur verdienten 1:0-Pausenführung für 1860.
Fliegendes Duell: Münchens Lars Bender im Zweikampf mit Karl (re.). dpa
Der zweite Durchgang begann mit deutlich frecheren und mutiger nach vorne spielenden Ingolstädtern. Der Liganeuling drängte vehement auf den Ausgleich, doch ging der FCI zu fahrlässig mit den eigenen Chancen um. So vergab Demir mit einem Direktschuss gegen 1860-Keeper Tschauner (47.), sechs Minuten später schoss Gerber dann rechts vorbei.
Die Löwen indes zogen sich weit zurück, blieben aber über Konter brandgefährlich. Schäffler nahm's aber zu genau und traf nur das linke Lattenkreuz (64.), vier Minuten später legte der 19-Jährige Lauth auf, der dann aber die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ. Der Rückkehrer schoss aus guter Position einen Meter rechts vorbei.
So blieb es für die Löwen ein Spiel mit dem Feuer, bei dem sie sich letztlich doch die Pfoten verbrannten: Nach einem langen Ball aus der Abwehr heraus verlängerte Lokvenc per Kopf auf Andreas "Zecke" Neuendorf. Der kurz zuvor eingewechselte Mittelfeldspieler hämmerte den Ball dann trocken aus rund 25 Metern zentraler Position ins rechte Eck und erzielte damit einen Treffer der Marke "Tor des Monats" (82.).
Zehn Minuten später flog dann Ledgerwood noch wegen wiederholtem Foulspiel vom Platz. In Unterzahl schafften es die Sechzger dann aber doch, das 1:1 über die Zeit zu retten.
Am kommenden Freitag ist 1860 München bereits wieder gefordert. Die Münchner gastieren dann in Frankfurt beim FSV. Ingolstadt hat zwei Tage mehr Zeit zur Regeneration. Am Sonntag kommt dann Hansa Rostock nach Bayern.