Münchens Trainer Reiner Maurer wartete gegenüber der bitteren 0:1-Pleite in Aue mit zwei Startelf-Änderungen auf: Ignjovski kam im defensiven Mittelfeld überraschend nicht anstelle des angeschlagenen Stahl (Oberschenkelblessur), sondern statt Lovin zum Zug. Ludwig ersetzte Bierofka, dessen Kapitänsbinde Lauth übernahm.
FCA-Coach Jos Luhukay baute seine Startelf nach dem torlosen Remis zuhause gegen Duisburg ebenfalls zweimal um: Ndjeng spielte nach langer Verletzungspause statt dem jungen Ex-"Löwen" Leitner, der nach gegnerischen Verbal-Attacken nicht einmal im Kader stand. Goalgetter Thurk kehrte nach abgesessener Gelb-Sperre in den Angriff zurück und verdrängt dort Hain.
In einer munteren Anfangshase präsentierten sich die "Löwen" spritzig und engagiert im Vorwärtsgang und erarbeiteten sich so ein Plus an Ballbesitz und Feldvorteile. Die Gäste hingegen schalteten aus einer Konterstellung heraus schnell um und meldeten sich nach diesem Strickmuster in Minute fünf ein erstes Mal gefährlich vor dem "Sechziger"-Gehäuse zu Wort: De Jong steckte den Ball durch auf Rafael, doch der mit zehn Treffern beste Augsburger Torschütze spitzelt diesen rechts am Kasten vorbei. Zwei Minuten später hatten auch die Hausherren ihre erste gute Chance: Eine butterweiche und maßgenaue Buck-Hereingabe fand Stahl, dessen Kopfballaufsetzer rechts vorbeirauschte.
Thurk macht´s trocken
Die offen geführte Partie blieb weiter unterhaltsam Nachdem FCA-Schlussmann Jentzsch einen Flachschuss von Aigner reaktionsschnell entschärft hatte, schlugen die Fuggerstädter im direkten Gegenzug eiskalt zu: Rafael bediente per öffnendem Seitenwechsel Sturmpartner Thurk, der ebenso dynamisch wie locker an Bülow vorbeizog und das Spielgerät trocken in die Maschen knallte (12.).
Die "Löwen" versuchten fortan wieder Sicherheit in ihre Aktionen zu bekommen, doch Augsburg agierte präziser und zielstrebiger im Vorwärtsgang. Das bayerische-schwäbische Kräftemessen bot in dieser Phase bis auf Halbchancen auf beiden Seiten wenig Attraktives. Dies änderte in der 25. Minute erneut der Aufstiegsaspirant aus der Fuggerstadt: Ndjeng legte das Spielgerät mit Übersicht zu Thurk, der es per Drop-Kick neben den rechten Pfosten des Münchner Gehäuses beförderte (25). Die Gastgeber mühten sich um Spielkontrolle, ohne aber die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln.
Der FCA zeigte sich defensiv gut sortiert, lauerte weiter auf Konter und blieb dabei gefährlich: Ein Linksschuss von Werner aus rund 18 Metern flitzte am rechten Pfosten vorbei (35.). Drei Zeigerumdrehungen später bot sich auf der anderen Seite Kapitän Lauth die Möglichkeit zum Ausgleich. Der Angreifer bekam im Doppelpass von Bülow das Leder, scheiterte nach starker Ballmitnahme im Eins-gegen-Eins aber an Schlussmann Jentzsch, sodass die Augsburger Minimal-Führung bei Halbzeitpfiff Bestand hatte.
Der 23. Spieltag
Die Luhukay-Truppe zeigte auch nach dem Wiederanpfiff mehr Zielstrebigkeit: Rafael legte überlegt ab auf Kwakman, dessen Schuss rechts vorbeistrich (49.). Bis zur 60. Minute stockte fortan der Spielfluss in der Allianz-Arena. Den Hausherren mangelte es weiter an Tempo und kreativen Impulsen, um Chancen zu kreieren. Die Abwehr der Fuggerstädter hatte so meist wenig Mühe, Gefahr von ihrem Gehäuse abzuwenden. Nach exakt einer Stunde Spielzeit legte der FCA das 2:0 nach: Die "Löwen" waren nicht nah genug an ihren Gegenspielern. Kwakman bediente Thurk, dieser spielte die Kugel auf links raus zu de Jong, der nicht lange fackelte und den Ball per sattem Flachschuss ins lange Eck jagte.
Es dauerte zehn Minuten, bis 1860 ein Lebenszeichen sendete: Eine Buck-Hereingabe lenkte der eingewechselte Rakic im Strafraum weiter zu Lauth, der das Spielgerät über den Balken beförderte. In der Schlussphase mühten sich die Gastgeber, meist jedoch durch Soloaktionen, noch einmal den Anschluss zu bewerkstelligen. Die Fuggerstädter zeigten indes auch vor dem Abpfiff weiter die klareren Offensivaktionen, etwa in Person von Oehrl. Erst prüfte der eingewechselte Angreifer Münchens Keeper Kiraly mit einem wuchtigen Kopfball, ehe sein strammer Schuss knapp links am Gehäuse vorbeiflog (73., 83.).
Der TSV 1860 München tritt am 25. Februar zum Gastspiel bei Union Berlin an. Augsburg empfängt derweil am 28. Februar Erzgebirge Aue zu einer Spitzen-Partie in Liga zwei.