Bundesliga

Wolfsburgs Kovac: "Möglichkeit, ein bisschen was abzuknabbern"

"Wir sind alles Siegertypen"

"Möglichkeit, ein bisschen was abzuknabbern": Wölfe fahren mutig nach Leverkusen

Niko Kovac ist trotz der aktuellen Negativ-Serie guter Dinge vor der Partie gegen seinen Ex-Klub.

Niko Kovac ist trotz der aktuellen Negativ-Serie guter Dinge vor der Partie gegen seinen Ex-Klub. IMAGO/Jan Huebner

Gegensätzlicher könnten zwei Serien fast gar nicht sein. Während der VfL Wolfsburg seit neun Spielen auf einen Sieg wartet, hat Bayer 04 Leverkusen in der gesamten Saison noch nicht einmal verloren. Doch es gibt Hoffnung für die Wölfe, denn gerade zuletzt hatte der VfL in der BayArena immer ganz gut ausgesehen, das wusste auch Niko Kovac: "Die letzten Ergebnisse in Leverkusen waren so schlecht nicht und ich hoffe, dass wir das auch fortführen können." Von den vergangenen fünf Gastspielen gewann Wolfsburg gegen die Werkself viermal (bei einem Remis).

Überhaupt weist die Statistik des Duells ein Kuriosum aus: In den jüngsten 15 Partien zwischen beiden Teams gewann nie das Heimteam, neben fünf Remis gab es zehn Siege der jeweiligen Auswärtsmannschaft.

Leverkusen "bis zum Schluss immer gefährlich"

Am Donnerstagabend in der Europa League stand Bayer 04 zudem kurz vor der ersten Saisonniederlage, Patrik Schick sorgte mit einem späten Treffer doch noch für ein 2:2. Für die eigene Analyse wollte Kovac "das Spiel eher zur Seite legen", denn die Werkself war im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel auf ganzen acht Positionen verändert angetreten.

Deshalb seien die letzten Liga-Auftritte "repräsentativer". Eines nahm der 52-Jährige, der selbst von 1996 bis 1999 als Spieler in Leverkusen aktiv war, aber doch mit: "Wir wissen, dass Leverkusen eine richtig tolle Mannschaft ist, die bis zum Schluss immer gefährlich ist." Am Donnerstag nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

So sei es ganz "zwangsläufig", dass die Wölfe am Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) "mehr verteidigen als angreifen werden". Dennoch verlangte der Coach von seiner Mannschaft Mut, Hoffnung schöpft er dabei aus den letzten Spielen: "Wir gehen genau wie in den letzten Spielen auch in das Spiel hinein, wissend, dass wir mithalten können - das haben wir bewiesen."

Unter dem Strich wartet der VfL aber seit dem 16. Dezember auf einen weiteren Sieg. Nur zweimal hatten die Wölfe in ihrer Bundesligageschichte längere Serien ohne Dreier: Von April bis Oktober 1998 blieb das Team zwölf Spiele am Stück sieglos, von November 2009 bis Februar 2010 zehn Spiele. Nun sind es bereits neun.

Wolfsburger "Siegertypen" trotz Negativ-Lauf

Am Selbstbewusstsein hat die Negativ-Serie aber nicht genagt, wie Kovac verdeutlichte: "Wir glauben trotzdem an die Chance. Wir sind alles Siegertypen." Mit der aktuellen Phase gebe man sich in der Autostadt nicht zufrieden. Kovac ist sich ohnehin sicher: "Irgendwann kann es auch kippen." Den Druck schob der Coach clever in Richtung der Werkself, denn schließlich sei Wolfsburg "Underdog", der "in diesem Jahr keinen Sieg verbuchen konnte". Aufgrund der Sieglos-Serie sei zweifelsohne auch Druck auf Seiten der Niedersachen, "der größere" sei aber "dann schon auf der anderen Seite, weil bei uns erwartet niemand was". Deshalb ergebe sich "die Möglichkeit, eventuell dort ein bisschen was abzuknabbern".

Kaminski krank - Svanberg und Rogerio zurück im Training

Die Reise nach Leverkusen nicht antreten wird der erkrankte Jakub Kaminski. Mattias Svanberg konnte nach seiner Schulterverletzung am Freitag wieder mittrainieren. Rogerio war schon Anfang der Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Gerade rechtzeitig, da Joakim Maehle in Leverkusen aufgrund einer Gelb-Sperre fehlen wird.

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Wer den 26-jährigen Dänen auf der Außenverteidiger-Position ersetzen wird, ließ Kovac sich "fürs Wochenende offen". Mit Kevin Paredes, Yannick Gerhardt, Kilian Fischer oder nun auch wieder Rogerio stehen eine Reihe Alternativen parat.

Wind wohl zurück, Wimmer muss warten

Beim 2:2 gegen Stuttgart hatte Kovac zuletzt auf Jonas Wind in der Startelf verzichtet, es war allerdings "keine Entscheidung aufgrund der Perfomance", sondern eine zugunsten eines anderen taktischen Ansatzes, wie der VfL-Coach betonte. Auf eine Nachfrage, ob man daraus schließen könne, dass Wolfsburgs bester Scorer (neun Tore, sieben Assists) in Leverkusen wieder zur ersten Elf gehöre, antwortete Kovac mit einem Lächeln: "Wir schließen daraus."

Gedulden muss sich weiter Patrick Wimmer. Der Österreicher hatte beim 2:2 in Frankfurt als Joker sein Comeback gefeiert, gegen Stuttgart fehlte er wieder im Kader. Wimmer sei körperlich nach seinem Syndesmoseriss im Oktober noch nicht so weit, "deswegen haben wir ihm noch eine Woche verschrieben".

sts

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