Beendete seine Torflaute: Toni di Salvo erzielte seinen achten Treffer (li. Paauwe). dpa
Gladbachs Trainer Jos Luhukay schickte die Mannschaft aufs Feld, die zuletzt ein 2:2-Remis in Jena geholt hatte - bis auf eine Ausnahme: Doppel-Torschütze Colautti bekam im Sturm eine Chance von Beginn an, der Israeli kam für den noch nicht vollständig genesenen Friend. 1860 München begann ebenfalls auf einer Position verändert. Gegenüber dem 2:1 gegen Wehen Wiesbaden spielte Ledgerwood - erstmals in der Startelf eingesetzt - an Stelle von Lars Bender.
Zwar gab Göktan den ersten Schuss in dieser Partie ab (5., Heimeroth pariert), doch danach diktierte die Borussia das Geschehen. Zwischen der 13. und 15. Minuten spielten sich die Hausherren gleich drei dicke Chancen heraus. Rösler, Colautti und Ndjeng (Querlatte) hatten allerdings kein Schussglück. Das Führungstor resultierte dann wenig später aus einem abgefälschten Freistoß Neuvilles (18.). Tschauner hatte die Fingerspitzen noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern.
Alles lief nach Plan für den Tabellenführer - bis zu einer Löwen-Ecke in der 24. Minute. Kapitän Danny Schwarz brachte den Ball ans kurze Eck, wo di Salvo goldrichtig stand und einköpfte. Für den Gästestürmer war es das achte Saisontor, das erste seit dem 8. Spieltag.
Der 30. Spieltag
Die Borussia schüttelte sich kurz, und spielte dann wieder nach vorn. Tschauner rettete in der Folgezeit zweimal glänzend, gegen Colauttis Kopfball (37.) und im Duell "Mann gegen Mann" mit Rösler, der den Schlussmann überlupfen wollte (38.). 1860 wäre mit dem Pausenremis gut bedient gewesen - und ging dann sogar noch in Führung! Göktan bekam im Mittelfeld den Ball, ließ Ndjeng alt aussehen und zog aus der Distanz ab. Heimeroth hätte den Ball wohl sicher gehabt, doch Daems' Rücken hatte was dagegen. Der Torwart war auf dem Weg ins linke Eck, der Ball schlug rechts ein (45.+1).
Der zweite Abschnitt begann für Gladbach wunschgemäß. Neuville und Rösler kombinierten am Strafraum sehenswert. Tschauner konnte letzteren nur noch durch ein rustikales Foul stoppen. Gelb und Elfmeter. Neuville verwandelte mit Glück zum 2:2 (48.). 1860 hielt danach gut dagegen und ließ sich nicht mehr so weit hinten reindrängen wie im ersten Abschnitt. Eigene Konterchancen wurden lange Zeit jedoch zu ungenau ausgespielt. Bierofka scheiterte nach einem starken Solo von der Grundlinie an Heimeroth (53.). Gladbach, optisch überlegen, hatte lange Zeit keine nennenswerte Torchance mehr.
Jos Luhukay wollte dem Spiel mit den Einwechslungen von Coulibaly und später auch Friend (72.) neue Offensivimpulse geben. Die beste Chance in dieser Phase hatte jedoch Johnson, der nach einem langen Ball Heimeroth per Flachschuss zu einer Glanztat zwang (74.). Erst in der Schlussphase nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Einige rassige Szenen bekamen die Zuschauer noch geboten. Hoffmanns Attacke gegen Friend im Strafraum reichte nach Ansicht des Schiedsrichters nicht für einen weiteren Strafstoß. Sekunden später lag der Borussen-Torjäger nach einer Flanke waagerecht in der Luft und setzte einen Fallrückzieher knapp vorbei (88.). Im Gegenzug prüfte Holebas Heimeroth und wieder auf der anderen Seite brachte Brouwers einen Kopfball aus drei Metern nicht an Tschauner vorbei (90.+1).
Am Ende fehlte Gladbach, nun seit zehn Spielen unbesiegt, das nötige Abschlussglück zum Sieg. Am kommenden Sonntag geht es für Jos Luhukays Spieler auf den Bieberer Berg nach Offenbach. 1860 empfängt schon am Freitag den SC Freiburg.