Gladbach-Trainer Adi Hütter nahm nach dem 1:4-Debakel bei RB Leipzig vier Wechsel vor, drei davon allerdings zwangsweise: Statt Elvedi (Magen-Darm-Infekt), Hofmann (arthroskopischer Eingriff im Knie), Stindl (Gelb-Sperre) sowie Thuram (Bank) begannen Netz, Neuhaus, Benes und Plea.
Frankfurt-Trainer Oliver Glasner verzichtete im Vergleich zum furiosen 5:2-Sieg gegen Bayer Leverkusen auf Änderungen in seiner Anfangsformation.
Neuhaus mit Elan, Borré aus dem Nichts
Der 16. Spieltag
Frankfurt versuchte Gladbach früh anzulaufen und damit im Aufbau zu stören, was zunächst eigentlich auch gut funktionierte. Allerdings mit einer folgenschweren Ausnahme: In der 6. Minute bereiteten Koné und Netz links vor, dann legte Scally per Kopf ab zu Neuhaus, der den Ball anschließend akkurat ins Tor beförderte.
Im weiteren Verlauf tat sich lange wenig. Der VfL blieb ein wenig gefährlicher und wacher und kam nach einer knappen halben Stunde durch Plea zu einer weiteren Chance (26.). In der Schlussphase der ersten Hälfte war das Spiel zerfahren.
Doch aus dem Nichts kam die Eintracht nach einem Aufbaufehler von Zakaria zum Ausgleich. Der für den am Oberschenkel angeschlagenen Jakic gekommene Rode (28.) leitete ein. Und nach Hereingabe von Lindström erzielte Borré mit der einzigen klaren Chance der ersten Hälfte für die Hessen den etwas schmeichelten 1:1-Halbzeitstand.
Kamada schockt Gladbach - Tuta sieht Ampelkarte
Die zweite Hälfte gestaltete sich beinahe von Beginn an turbulent. Nach schnörkellosem Angriff über Ndicka erzielte der allzu alleingelassene Lindström für die Frankfurter schnell die Führung (50.). Doch fast postwendend bekam Gladbach nach zu ungestümem Einsteigen von da Costa gegen Koné einen Elfmeter zugesprochen, den Bensebaini souverän verwandelte (54.). Doch fast vom Anstoß weg gelang den Hessen die erneute Führung. Der nach Doppelpass mit Borré steilgeschickte Kamada erzielte das 3:2 (55.).
Der erneute Rückstand bedeutete einen Knackpunkt im Spiel des VfL, der plötzlich Angriff auf Angriff auf das Tor von Sommer zulassen musste. Gleich dreimal war es Lindström, der sehr frei zu Abschlüssen kam - und dabei unter anderem den Außenpfosten traf (59.). Der vierte Treffer fiel in dieser Phase nicht und so wurde es am Ende doch noch einmal spannend. Nachdem Tuta durch ein unnötiges Foul an Thuram die Ampelkarte gesehen hatte (70.), machte die Fohlenelf in der Schlussphase Druck.
Mehrfach kam die Borussia dem Ausgleich am Ende noch nahe. Ginter per Kopf und mit einem satten Distanzschuss zwang Trapp zum Eingreifen (81., 89.). Nachdem auch Joker Herrmann in der Nachspielzeit noch an Trapp gescheitert war (90.+4), war die vierte Bundesliga-Niederlage der Gladbacher in Serie perfekt.
Gladbach ist am Samstag am 17. Spieltag um 15.30 Uhr bei der TSG Hoffenheim zu Gast, die Frankfurter empfangen zur gleichen Zeit im Derby den 1. FSV Mainz 05.