Gegen zwei Frankfurter allein auf weiter Flur: Karim Matmour. picture-alliance
Gladbachs Tainer Hans Meyer nahm nach der 0:3-Pleite in Wolfsburg gleich vier Änderungen vor. Gospodarek kehrte für Löhe ins Tor zurück. Kleine (Schulter-OP) musste verletzt passen und wurde durch Levels ersetzt. Zudem erhielten Baumjohann und Marin für van den Bergh und Bradley Bewährungschancen. Nur ein Wechsel bei Frankfurt nach dem 1:2 gegen die Bayern: Ljubicic erhielt den Vorzug vor Toski.
Zwei Siege standen vor der Partie in der Saisonbilanz der Gladbacher - beide im Borussia-Park. Und auch gegen Frankfurt begannen die Fohlen engagiert und konzentriert, auch wenn Liberopoulos mit einem Distanzschuss, der zentral auf Gospodarek zukam, die erste Gelegenheit hatte (5.). Ansonsten war die Meyer-Elf gut eingestellt, bloß beim Torabschluss haperte es zunächst gewaltig. Machte aber nichts. Denn diese Arbeit erledigte Frankfurts Marco Russ für die Gladbacher. Der agile Marin flankte von rechts in den Strafraum, Nikolov hatte bereits die Arme fangbereit nach oben gezogen. Doch dann kam Russ angeflogen und versenkte das Leder mit einem Flugkopfball im eigenen Kasten. Eine rätselhafte Aktion des Eintracht-Verteidigers (12.).
Der 11. Spieltag
Was folgte, war die beste Phase der Gäste aus Hessen. Frankfurt gab seine Zurückhaltung vorübergehend auf - und kam prompt zum Ausgleich. Zu verdanken war dies in erster Linie Ümit Korkmaz: Nach einem Einwurf in der Nähe der Torauslinie hängte er mit einer Drehung gleich zwei Gladbacher ab, schob das Leder Daems durch die Hosenträger und bediente Fenin. Der ließ sich aus elf Metern nicht zweimal bitten. Mit links versenkte der Tscheche das Leder problemlos im langen Eck (16.). In der 24. Minute sorgte ein Querschläger von Svärd im Strafraum für die nächste Torszene der Hessen. Wieder war Fenin zur Stelle, der Daems übersprang - und das Leder per Kopf an die Latte setzte.
Schade für die bis dato spritzige Begegnung, dass Frankfurt im Anschluss nicht mehr viel für die Offensive tat. So hatten die Gladbacher mehr Spielanteile und auch die besseren Chancen. Ein Fernschuss von Daems flog knapp über das Tor der Frankfurter hinweg (38.). Kurz vor der Pause war die erneute Führung greifbar nahe: Alberman bediente Baumjohann mit einem Heberpass, aus kürzester Distanz verfehlte der Ex-Schalker das Tor (45.).
Die Halbzeit kam den Frankfurtern spürbar gelegen. Gladbach offensichtlich nicht. Denn unmittelbar nach der Pause war nur noch die Eintracht zu sehen. Und die Funkel-Elf nutzte ihre Chancen an diesem Abend eiskalt. Eine umstrittene Freistoßentscheidung (Voigt gegen Steinhöfer) war Vorreiter für das 2:1. Steinhöfer brachte die Flanke selbst nach innen, wo sich Michael Fink über soviel Ellenbogenfreiheit wunderte. Der Mittelfeldspieler hatte sogar Zeit, den Ball anzunehemen, bevor er ihn im Torwinkel versenkte. Friend stand von den weit entfernten Abwehrspielern noch am nähsten am Torschützen.
Die Reaktion von Gladbach war keine wirkliche. Vielmehr machten die Hessen weiter Druck, ließen die Fohlen kaum mehr zur Entfaltung kommen. Auch die Hereinnahmen von Bradley und Neuville für die glücklosen Svärd und Baumjohann brachten nicht die gewünschten Impulse. Torgefahr strahlte der VfL nur durch Standards aus. Einen 33-Meter-Freistoß von Daems durch die löchrige Mauer parierte Nikolov gekonnt (61.), auch Bradley brachte aus bester Position den Ball per Kopf nach einer Freistoßflanke von Marin nicht im Tor unter (72.).
Die Faust nach dem Tor: Michael Fink erzielte den Siegtreffer für die Eintracht. picture-alliance
Das war's aber auch schon fast. Die Fohlen gerieten in der Vorwärtsbewegung nicht mehr in Trab, zumal Frankfurt, das erst in der 86. Minute zum ersten Mal wechselte, in der Defensive kompakt und sicher stand. Abgesehen von der 90. Minute: Marin nahm Spycher den Ball an der Torauslinie ab und flankte das Leder nach innen. Friend wollte den Ball erst annehmen, anstatt direkt zu schießen. Die falsche Entscheidung: Ochs spitzelte ihm das Leder vom Fuß - eine eminent wichtige Aktion des Frankfurters.
Gladbach muss nach zwei Niederlagen in Folge am Samstag in Bielefeld zurück in die Erfolgsspur finden. Einen Tag später empfängt Frankfurt den VfB Stuttgart.