Bundesliga

Max‘ Traum von weiteren Europapokalnächten

Frankfurt: Rätselraten in der Offensive nach Borrés Traumtor

Max‘ Traum von weiteren Europapokalnächten

Philipp Max fühlt sich wieder "100 Prozent" fit und will mit der SGE auch nächstes Jahr international spielen.

Philipp Max fühlt sich wieder "100 Prozent" fit und will mit der SGE auch nächstes Jahr international spielen. IMAGO/Insidefoto

Die spektakulärste Szene spielte sich am Mittwoch nicht auf dem Frankfurter Trainingsplatz vor der Arena ab, sondern im 9200 Kilometer Luftlinie entfernten Osaka. Im Duell zwischen Japan und Kolumbien glückte Stürmer Rafael Borré per Fallrückzieher ein formidabler Treffer zum 2:1-Auswärtssieg - ein Kunstwerk, das auch seinen Gegenspieler und Frankfurter Mannschaftskollegen Daichi Kamada ins Staunen versetzt haben dürfte.

Vielleicht kann Borré von seinem frisch gewonnenen Selbstvertrauen seinen Mannschaftskollegen in den kommenden Tagen eine Prise abgeben. Nach zuletzt sechs Pflichtspielen in Folge ohne Sieg ist die Brust längst nicht mehr so breit wie noch im erfolgreichen Herbst. Dafür wächst der Druck, am Freitag gegen Bochum und vier Tage später im DFB-Pokal gegen Union Berlin in die Erfolgsspur zurückzukehren. "Wir müssen zusehen, dass wir die Ergebnisse wieder auf unsere Seite ziehen. Das war in Berlin möglich, leider haben wir es verpasst. Jetzt gilt es, gegen Bochum alles reinzuschmeißen und dann einfach die drei Punkte in Frankfurt zu behalten", sagt Philipp Max.

Max ist "wieder bei 100 Prozent" und träumt von Europa

Der Winter-Neuzugang für die linke Seite steckte zuletzt selbst in einem kleinen Loch. Nach überzeugenden Leistungen in den ersten Spielen baute er rasch ab und kam zuletzt in Neapel und an der Alten Försterei lediglich als Joker rein. "Ich habe die ersten acht Spiele alle von Beginn an gemacht. Es ist normal und menschlich, dass es körperlich auch mal ein bisschen nach unten geht, wenn man zur Ruhe kommt und alles sacken lässt", erklärt der frühere Augsburger, betont aber: "Jetzt bin ich wieder bei 100 Prozent und freue mich auf Freitag." Gut möglich, dass er gegen den VfL in die erste Elf zurückkehrt. Zumal Christoper Lenz das Training am Mittwoch angeschlagen abbrechen musste. Im anschließend durchgeführten MRT gab es glücklicherweise keine Auffälligkeiten.

Die Marschrichtung liegt auf der Hand. "Wir wollen nächstes Jahr international spielen. Das ist etwas Besonderes für uns alle", bekräftigt Max. "Was der Verein in den letzten Jahren erlebt hat, möchten wir natürlich weiterführen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen, um auch nächste Saison wieder Europapokalnächte zu erleben."

Glasner hat in der Offensive viele Möglichkeiten

Neben dem gesperrten Tuta (5. Gelbe Karte), den Kristijan Jakic ersetzen könnte, müssen die Hessen weiterhin auf den am Sprunggelenk verletzten Jesper Lindström verzichten. Laut eines Vereinssprechers wird der dänische Nationalspieler voraussichtlich noch einen Monat ausfallen.

Als Ersatz fungierte zuletzt Borré. Ob Trainer Oliver Glasner an ihm festhält, ist trotz des Traumtors fürs Nationalteam nicht sicher. Es könnte durchaus mal ein Versuch wert sein, Randal Kolo Muani und Lucas Alario als Doppelspitze aufzubieten. Zugegeben: Alario drängte sich in dieser Saison nicht gerade auf. Zuletzt strahlte der Argentinier nach seiner Einwechslung in Berlin jedoch zumindest etwas Torgefährlichkeit aus, zudem traf er im Testspiel gegen Greuther Fürth (1:1) am vergangenen Donnerstag.Glasner könnte es auch mal mit Ansgar Knauff im offensiven Halbraum probieren oder Mario Götze und Daichi Kamada als Doppel-Zehn aufbieten.

Viel wichtiger als solche Detailfragen ist indes, dass einzelne Profis ihr Formtief überwinden und die Mannschaft wieder die Gier entwickelt, den Gegner in jedem Zweikampf zu besiegen. Dann wird es wahrscheinlich auch mit einem Heimsieg gegen Bochum klappen.

Julian Franzke

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