Bundesliga

"Maschine" Maehle marschiert: "Meine Eltern haben einen guten Job gemacht"

Wolfsburgs Neuzugang ist direkt laufstärkster VfL-Spieler

"Maschine" Maehle marschiert: "Meine Eltern haben einen guten Job gemacht"

Dauerläufer: Joakim Maehle spulte gleich bei seinem Ligadebüt die meisten Kilometer beim VfL Wolfsburg ab.

Dauerläufer: Joakim Maehle spulte gleich bei seinem Ligadebüt die meisten Kilometer beim VfL Wolfsburg ab. IMAGO/Christian Schroedter

Seine große Stärke bringt er direkt am 1. Spieltag auf dem Platz, wenngleich sein Debüt gegen den 1. FC Heidenheim (2:0) weitgehend unauffällig ausfällt. Und doch sticht Joakim Maehle in einer Statistik heraus. Als derjenige, der die meisten Kilometer abgespult hat in den 90 Minuten. 12,18 waren es am Ende, damit steckte der Däne sogar Wolfsburgs Vorzeigeläufer Yannick Gerhardt, der in zentraler Position 11,93 Kilometer abriss, in die Tasche.

Jonas Wind, Landsmann und zuvor Teamkollege in der Nationalmannschaft, hatte Maehle bereits als "Maschine" angekündigt. "Damit liegt er nicht ganz verkehrt", sagt Maehle. Doch woher kommt diese Qualität? "Keine Ahnung", so der Neu-Wolfsburger lachend. "Ich denke, meine Eltern haben einen guten Job gemacht. Das ist sicherlich genetisch, zudem habe ich hart gearbeitet."

Anfangen hat für Maehle alles in dem 1000-Einwohner-Dorf Östervra ganz weit oben in Dänemark. Von dort zog er als Jugendlicher aus, um sich bei Aalborg BK den Traum von der Profikarriere zu erfüllen, mit 15 ging er aufs Sport-College. Eine schwierige, aber auch lehrreiche Zeit, sagt er, schließlich erlebten seine Freunde in der Heimat eine unbeschwerte Jugend, während er 40 Minuten von Östervra entfernt zum Spitzenfußballer reifte. Wenngleich sich eine große Karriere anfangs nicht andeutete. "Meinen ersten Vertrag habe ich unterschrieben, als ich aus der Jugend rauskam. Ohne Berater, ohne alles." Mit seiner Mentalität und seiner Überzeugung, so Maehle, habe er es schließlich geschafft.

Über Aalborg, Genk in Belgien und Bergamo in Italien ging es nun nach Wolfsburg. Warum der VfL nach zweieinhalb Jahren bei Atalanta? "Ich wollte eine Luftveränderung, eine neue Herausforderung, eine größere Rolle im Team." Über Monate habe er mit den Niedersachsen in Kontakt gestanden, am Ende ging es dann ganz schnell. Es blieb nicht einmal mehr Zeit, sich die neue berufliche Heimat anzuschauen. Voller Überzeugung sagte er Ja zum Wechsel von der Lombardei in die Arbeiterstadt.

Deutsch war nicht Maehles Lieblingsfach

Wo Maehle marschieren will. Tag für Tag, Woche für Woche, Spiel für Spiel. Die Position? Egal, betont er. Links und rechts in der Viererkette, wie schon gegen Heidenheim demonstriert, kann er spielen. Ebenso als Schienenspieler auf beiden Seiten agieren. Landsmann Wind hilft bei der Eingewöhnung, ein bisschen Deutsch versteht der dänische Nationalspieler (37 Spiele, neun Tore) aber auch schon. "Ich hatte Deutsch in der Schule", sagt Maehle, räumt aber zugleich ein: "Es war nicht mein Lieblingsfach."

Thomas Hiete

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