Bundesliga

Eintracht Frankfurt: Omar Marmoush "ein bisschen überfordert"

Neuzugang spricht über die ersten Wochen in Frankfurt

Marmoushs New-York-Vergleich: "Ich bin ein bisschen überfordert"

Hat in Frankfurt bis 2027 unterschrieben: Omar Marmoush.

Hat in Frankfurt bis 2027 unterschrieben: Omar Marmoush. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Für seine Mannschaft war das Saison-Ende ein enttäuschendes, für Omar Marmoush persönlich am Ende erfreulich. Weil er mit dem VfL Wolfsburg am letzten Spieltag mit 1:2 gegen Hertha BSC verlor, rutschte Eintracht Frankfurt noch in die Conference League - und damit auch Marmoush, dessen Wechsel zur SGE zu diesem Zeitpunkt bereits feststand. "Ich bin in dem Spiel in den letzten zehn Minuten reingekommen und habe alles gegeben", versicherte Marmoush bei einer Presserunde am Freitag, gesteht aber auch: "Es hat mich natürlich gefreut, dass es die Eintracht geschafft hat, weil ich auch international spielen will."

Bislang stehen in Marmoushs Karriere nur ein Teileinsatz im Europa-League-Achtelfinale mit Wolfsburg gegen Schachtar Donezk und einer in der Europa-League-Qualifikation zu Buche. Bei der SGE sollen nun weitere dazukommen - auch wenn Marmoush sich einer großen Konkurrenzsituation im Frankfurter Angriff stellen muss. "Kolo ist ein riesiger Spieler", sagt Marmoush etwa zur Personalie Randal Kolo Muani. "Ich wünsche mir, dass ich mit ihm zusammen spielen kann." Auf welcher Position und in welchem System, das lässt er offen: "Am liebsten spiele ich Linksaußen oder in der Spitze, aber es kommt immer darauf an, wo die Mannschaft mich braucht."

Während Marmoush auf dem Platz wenig Anpassungsschwierigkeiten befürchtet, sorgte der neue Wohnort durchaus für kleinere Probleme. "Von Wolfsburg nach Frankfurt, das ist schon eine sehr große Umstellung", gibt Marmoush nach seinem Umzug in die Main-Metropole zu und schmunzelt: "Das ist wie New York für mich gerade, ich bin ein bisschen überfordert."

Mit Jessic Ngankam, vergangene Woche bei der Eintracht vorgestellt, "war ich ein bisschen in der Stadt und wir wussten nicht, wo wir hin sollten", erzählt Marmoush weiter. "Wir haben dann einfach etwas zu essen ausprobiert." Generell gebe es in Frankfurt "sehr viel Auswahl, und nicht nur zwei oder drei Restaurants, auf die man dann nicht jeden Tag Bock hat."

Die deutschen U21-Nationalspieler Jessic Ngankam (l) und Kilian Fischer (r) spielen im Trainingslager auf dem Platz;dahinter steht der deutsche U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo. Für die finale EM-Vorbereitung ist das Team im Trainingslager in Südtirol.

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Das vergleichsweise kleine Wolfsburg habe als vorheriger Wohnort aber durchaus seine Vorteile gehabt - und seinen Anteil daran, dass Marmoush nach sechs Jahren in Deutschland schon sehr gut Deutsch spricht. "Wolfsburg war eine kleine Stadt und in den Cafés und Restaurants konnte nicht jeder Englisch", erklärt der Ägypter, der 2017 im Alter von 18 Jahren zum VfL gewechselt war. "Deshalb war ich ein bisschen dazu gezwungen, Deutsch zu lernen."

In Frankfurt könne er sich aber auch mit Ellyes Skhiri, einem weiteren SGE-Neuzugang, gut verständigen: "Er ist Tunesier, wir sprechen fast die gleiche Sprache." Nicht nur deshalb "fühle ich mich, als wäre ich seit Jahren hier, obwohl es erst zwei Wochen sind", so Marmoush weiter.

Den ersten Kontakt zu Sportvorstand Markus Krösche habe es "schon vor drei, vier Monaten" gegeben. Parallel stand Marmoush, dessen Vertrag in Wolfsburg auslief, "auch mit anderen Vereinen in Kontakt". Der ausschlaggebende Punkt zugunsten der SGE: "Jeder in Deutschland weiß von der Entwicklung, die Frankfurt genommen hat, das kann man nicht übersehen. Mir war klar, dass das der perfekte Ort ist."

Dass Frankfurts Trainer zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme noch Oliver Glasner hieß, unter dem Marmoush einst in Wolfsburg sein Bundesliga-Debüt feierte, habe keine Rolle für seine Entscheidung gespielt. "Ich habe mich für den Verein entschieden, für das Projekt, nicht für den Trainer."

mib

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