Bundesliga

Marc Roca: Eine Mischung aus Xabi Alonso und Busquets

Das ist Bayerns neuer Sechser

Marc Roca: Eine Mischung aus Xabi Alonso und Busquets

Sie durften sich bereits kennenlernen: Bayern-Neuzugang Marc Roca (l.) und Trainer Hansi Flick.

Sie durften sich bereits kennenlernen: Bayern-Neuzugang Marc Roca (l.) und Trainer Hansi Flick. imago images

Bei allem Respekt für Douglas Costa, Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting: Der spannendeste Neuzugang aus dem Oktober-Quartett heißt Marc Roca. Während die anderen drei 28 Jahre und älter sind, gehört dem Katalanen mit seinen 23 Jahren die Zukunft, er kann sich entwickeln und sein Spiel verfeinern. In Spanien gilt der Neuzugang von Espanyol Barcelona schon länger als großes Talent für die Schlüsselposition vor der Abwehr. Das ist dem FC Bayern nicht entgangen, schon vor einem Jahr hinterlegte er daher sein Interesse, empfand die per Klausel aufgerufenen 40 Millionen Euro Ablöse aber als zu hoch.

Gut ein Jahr und einen Abstieg mit vielen Irrungen und Wirrungen später begnügte sich Espanyol mit neun Millionen Euro plus erfolgsabhängiger Boni. Ein Deal, der sich lohnen könnte. Marc Roca orientiert sich in seiner Spielweise an Xabi Alonso, Experten erinnert der 1,84 Meter große Spieler an Sergio Busquets. Große Namen, deren Fußabdrücke aktuell mindestens eine Nummer zu groß sind. Sein ehemaliger Espanyol-Trainer Joan Frances Ferrer, genannt Rubi, verriet jedoch der "Süddeutschen Zeitung": "Er hat eine großartige Zukunft vor sich. Abgesehen von seinen fußballerischen Möglichkeiten hat er einen sehr gut möblierten Kopf."

In der Saison 2018/19 ging Marc Rocas Stern auf, im Sommer danach startete er als Ergänzungsspieler in die U-21-Europameisterschaft, beim 2:1-Finalsieg gegen Deutschland hatte er sich aber längst ins Team gekämpft. Zur Erinnerung: Auch Thiago trat seinen Dienst 2013 als Europameister in dieser Altersklasse an. Zu Marc Rocas Stärken sollen ein sehr guter Vertikalpass gehören, eine nicht unerhebliche Notwendigkeit fürs Bayern-Spiel. Dazu kommt das Gespür für Rhythmuswechsel, Seitenverlagerungen und eine gute Ausdauer. Das klingt vielversprechend und nach einer wertvollen Alternative zu den auf der Doppelsechs gesetzten Joshua Kimmich und Leon Goretzka.

Verbessern muss Marc Roca seine Offensivqualitäten im letzten Drittel, Tore und Assists gelangen ihm bisher nur in Ausnahmefällen, drei Treffer in 121 Pflichtspielen für Espanyol spuckt die Statistik aus. Bis 2025 band der FC Bayern den Linksfuß. Zeit genug, um seine Abdrücke zu hinterlassen. "Für mich geht ein Traum in Erfüllung", sagt Marc Roca, der FC Bayern sei der beste Verein der Welt mit einer starken Tradition. Seit 2012 auch mit einer spanischen.

Frank Linkesch