Bundesliga

FC Bayern: Die zwei Seiten des Douglas Costa

Welche zeigt er beim FC Bayern?

Die zwei Seiten des Douglas Costa

Rückkehr zum FC Bayern: In Turin konnte sich Douglas Costa letztlich keinen Stammplatz sichern.

Rückkehr zum FC Bayern: In Turin konnte sich Douglas Costa letztlich keinen Stammplatz sichern. imago images

An diesem Donnerstag trifft Douglas Costa beim FC Bayern ein. Viel Zeit zur Eingewöhnung wird der 30-jährige Brasilianer kaum benötigen, die Örtlichkeiten und Gepflogenheiten sind ihm aus seiner ersten Zeit beim FC Bayern von 2015 bis 2017 vertraut.

Als Costa die Münchner 2017 verließ, zunächst per Leihe und schließlich für insgesamt 48 Millionen Euro fest zu Juventus Turin, weinte dem Flügelflitzer kaum jemand eine Träne nach. Zu sehr hatte er die Erwartungen mit der Zeit enttäuscht, die er mit seinem fulminanten Start 2015 geweckt hatte.

Spielersteckbrief Douglas Costa
Douglas Costa

de Souza Douglas Costa

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Flick

Flick Hans-Dieter

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Viertelfinal-Aus gegen Real als Sinnbild

Doch an seine großartigen Leistungen aus dem ersten Halbjahr konnte die Nummer 11 - die er auch jetzt bekommen hat - nicht mehr anknüpfen. Sein Notenschnitt sank im zweiten Bundesligajahr auf 3,47 nach 2,85 im ersten, die letzten Wochen und Monate seines Engagements pendelte Costa zwischen Spielfeld und Bank. Seinerzeit wirbelten noch Arjen Robben und Franck Ribery. Sinnbildlich damals das Viertelfinal-Aus in der Champions League bei Real Madrid. Nach einer 1:2-Heimniederlage im Hinspiel drehten die Münchner unter Trainer Carlo Ancelotti auf, dank des 2:1 ging es in die Verlängerung. Dort machte Costa einen aussichtsreichen Konter der Bayern mit einem arg schlampigen Pass zunichte, statt des möglichen 3:1 schieden die Bayern aus.

Pokalheld 2016

Uli Hoeneß nannte Costa nach dessen Abschied Söldner, der Charakter hätte nicht gepasst. Drei Jahre später spielte dies bei der Anstellung offenbar keine Rolle. Positiv in Erinnerung geblieben ist Costas Beitrag zum Pokalsieg 2016, als er im Finale im Elfmeterschießen als letzter Bayern-Schütze traf.

Entdeckt hatten die Bayern den schnellen Linksfuß, der über einen ausgezeichneten Schuss verfügt, bei Schachtar Donezk. Dorthin war Costa, wie so viele Brasilianer im Laufe der Jahre, als 20-Jähriger gewechselt, fünf Jahre später betrat er für eine Ablöse von knapp 30 Millionen Euro bei Bayern die ganz große europäische Bühne. 50 Mal lief er für den FCB in der Bundesliga auf, schoss dabei acht Tore. Elf sind es in 70 Champions-League-Einsätzen für Donezk, die Bayern und Juve. In Turin konnte er sich letztlich keinen Stammplatz sichern, fehlte zuletzt öfter verletzt und brachte es mit einer Spuckattacke in die Negativschlagzeilen. Kein Geheimnis ist und war, dass die Alte Dame den Spieler loswerden wollte.

Fulminanter Einstand mit Tempo, Tricks und Toren wie 2015?

Dieser Douglas Costa scheint zwei Seiten zu haben. Beim FC Bayern sind sie überzeugt, dass er die gute zeigen wird. Die Mannschaft nahm die Rückkehr ihres einstigen Mitspielers jedenfalls positiv auf, die offensive Außenbahn ist mit vier Stars plus Talent Jamal Musiala nun üppig besetzt. Einsätze dürfte Costa bei aller Konkurrenz genügend bekommen, die eigene Fitness vorausgesetzt. Leroy Sané fällt noch den gesamten Oktober aus, Kingsley Coman plagt sich immer wieder mit Blessuren, Serge Gnabry benötigt Erholungspausen. Da wäre ein fulminanter Einstand mit Tempo, Tricks und Toren wie 2015 hilfreich.

Das Risiko mit dem 31-maligen Nationalspieler Brasiliens (drei Tore) hält sich für den FC Bayern in Grenzen, bis Saisonende ist das Leihgeschäft fixiert.

Frank Linkesch