FSV-Coach Jürgen Klopp änderte seine Startaufstellung gegenüber dem 1:2 bei den Bayern lediglich auf einer Position. Gerber stand für Pekovic von Beginn an auf dem Feld. Auf der anderen Seite stellte Wolfsburgs Trainer Holger Fach seine Mannschaft nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Bielefeld auf zwei Positionen um: Für Sarpei gab Youngster Lamprecht in der Abwehrreihe sein Bundesliga-Debüt von Beginn an. Zudem stand Fischer für Karhan in der Startelf.
Die Zuschauer am Mainzer Bruchweg sahen bei strömendem Regen spektakuläre Anfangsminuten. Der Zeiger hatte noch keine ganze Umdrehung hinter sich, da lief Quiroga im Strafraum Auer von hinten in die Beine, und der FSV-Stürmer kam zu Fall. Schiedsrichter Dr. Franz-Xaver Wack entschied nach Absprache mit seinem Linienrichter auf Strafstoß. Thurk ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte sicher ins linke untere Eck zum 1:0 (2.). Doch es ging ohne Verschnaufpause weiter. Auf der anderen Seite spielte Menseguez einen Pass in den Lauf von Marlet. Noveski kam vor dem Franzosen an den Ball. Beim Versuch diesen abzuschirmen, prallte der Abwehrspieler mit seinem Keeper Wache zusammen, der Ball landete bei Klimowicz und der Argentinier hatte keine Mühe, zum 1:1 einzuschieben (3.). Mainz zeigte sich durch den schnellen Ausgleich geschockt und fand zunächst den Faden im Offensivspiel nicht. Anders der VfL Wolfsburg, der sich äußerst spielfreudig und zweikampfstark präsentierte und die Hausherren früh unter Druck setzte. Lediglich die echten Tormöglichkeiten blieben in dieser starken Phase der Gäste aus. Doch die Klopp-Elf kam nach einer Viertelstunde wieder besser in die Partie und hielt nun auch kämpferisch dagegen. Das sehr unterhaltsame Spiel war somit von etlichen Nicklichkeiten geprägt, die oft am Rande des Erlaubten getätigt wurden. Tormöglichkeiten erarbeiteten sich zu diesem Zeitpunkt nur die Gastgeber. Da Silva zirkelte einen 20-Meter-Freistoß an den Außenpfosten (20.), und Thurk zielte mit einer Volleyabnahme von der Strafraumgrenze am Wolfsburger Kasten vorbei (35.). Nur eine Minute später wurden die Klopp-Schützlinge für ihre entschlossene Vorstellung belohnt: Ruman fand mit einem schönen Flankenwechsel Auer, der aus halbrechter Position sofort abschloss und Jentzsch im Tor der Wolfsburger keine Abwehrmöglichkeit ließ. Kurz vor der Pause reagierte Holger Fach auf die schwache Leistung des Gelb-Rot-gefährdeten Quiroga und brachte Neziri in die Partie. Das hinderte die 05er allerdings nicht, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch auf 3:1 zu erhöhen. Da Silva spielte mit einem flach ausgeführten Freistoß Ruman frei, und der Tscheche erzielte mit einem Flachschuss in das lange Eck das 3:1 (45. +1). Jentzsch hatte keine Abwehrmöglichkeit, da der Ball kurz vor ihm noch aufsetzte. Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern dasselbe Bild. Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, fuhren die Hausherren ihren nächsten Angriff über Auer und Zidan. Der Schuss des Ägypters aus 30 Metern ging nur haarscharf am Tor der Gäste vorbei. Lediglich fünf Minuten später machte es der FSV-Stürmer dann besser und erhöhte auf 4:1. Dabei nutzte er van der Heyden eher zufällig als Doppelpasspartner, hatte dann freie Bahn und traf aus 16 Metern mit einem Flachschuss. Jentzsch sah hierbei alles andere als gut aus, da die Kugel zentral auf sein Tor kam. Spätestens jetzt war die Gegenwehr der Wolfsburger gebrochen, die Gäste zeigten sogar einige Auflösungserscheinungen in der Defensive und machten es den Rheinhessen viel zu einfach, für weitere Gefahr zu sorgen. Auer scheiterte nach schönem Zuspiel von Zidan am diesmal glänzend reagierenden Keeper Jentzsch (53.). In der 61. Minute erwies Tskitishvili seinen „Wölfen“ auch noch einen Bärendienst, als der Georgier trotz Abseitspfiff einen Angriff abschloss und vom Unparteiischen mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Mainz 05 spielte sich in Überzahl in einen Rausch, ließ Ball und Gegner gekonnt laufen und zeigte nahezu "brasilianische" Kombinationen. So auch beim nächsten Treffer, als der überragende da Silva Thurk mit einem Traumpass auf die Reise schickte. Der Mainzer legte sich den Ball am herauseilenden Jentzsch vorbei und schob überlegt zum 5:1 ein (77.). Das Resultat hätte in der Schlussphase noch höher ausfallen können, doch Zidan zielte mit einem sehenswerten Heber über Jentzsch auch über das VfL-Gehäuse (81.).
Der FSV Mainz 05 gewinnt gegen maßlos enttäuschende Wolfsburger auch in dieser Höhe verdient mit 5:1 und kann im Abstiegskampf ein wenig durchatmen. Wolfsburg hingegen bleibt im sechsten Spiel ohne Sieg und kassiert nach dem 1:6 in Bremen die zweite Auswärtsklatsche in Folge.