Den Ball im Blick: Offenbachs Nico Bungert (li.) gegen Srdjan Baljak von Mainz 05. dpa
Im Vergleich zum 1:1 in Freiburg änderte Trainer Jürgen Klopp sein Team auf zwei Positionen: Auf der rechten Abwehrseite spielte Hoogland für Demirtas, Boakye meldete sich kurzzeitig mit Grippe ab und wurde durch Baljak ersetzt. Bei Offenbach fielen nach dem 4:3 gegen St. Pauli gleich drei Spieler aus. Für Müller (Muskelriss), Sousa (Gelb-Rot-Sperre) und Judt (Gelbsperre) liefen Pinske, Ogungbure und Epstein auf.
Ohne nennenswerte Höhepunkte verliefen die ersten Minuten am Bruchweg. Doch dies sollte sich nach der Anfangsviertelstunde ändern. Ein wenig überraschend waren es die Offenbacher, die die Initiative übernahmen. Türker hatte nach einem Abwehrfehler eine erste gute Einschussmöglichkeit, scheiterte aber am aufmerksamen Wache (15.). Acht Minuten später erneut die spielstarken Gäste: Eine klasse Kombination schloss Türker ab, der jedoch das lange Eck um gut einen Meter verfehlte.
Der 23. Spieltag
Mainz erwachte aus dem Derby-Tiefschlaf nach einer halben Stunde. Und wie! Gleich zweimal war Thier bereits geschlagen, doch sowohl den Kopfballversuch von Borja als auch einen weiteren von Hoogland klärte Pinske auf der Linie (32.). Jeweils ging eine Ecke der Situation voraus. In der 39. Minute durfte sich dann auch der Offenbacher Schlussmann auszeichnen. Aus 16 Metern kam Hoogland zum Abschluss. Thier riss den Arm in die Höhe und klärte zur Ecke. Das bedeutete fast grundsätzlich Hochalarm für den OFC. Auch dieses Mal. Allerdings fand Pekovic beim Kopfball seinen Meister im glänzend reagierenden Thier. Den Schlusspunkt einer abwechslungsreichen ersten Hälfte setzte Gunkel mit einem Freistoß. Erneut war Thier zur Stelle.
Wie schon im ersten Abschnitt startete die Partie in gemächlichem Tempo. Die erste Gelegenheit hatten die Mainzer - und diesmal zappelte das Leder im Netz. Beinahe logisch, dass der Führungstreffer durch eine Ecke fiel. Bungert fälschte das Leder unglücklich ab, und ein weiterer Ex-Schalker nahm das Geschenk dankend an. Hoogland stand goldrichtig und köpfte den Ball über Thier hinweg ins Tor (53.). In der 61. Minute forderten die Mainzer einen Elfmeter. Sichone berührte im Zweikampf mit Baljak jedenfalls nicht den Ball.
Siegtorschütze: Tim Hoogland (re.) lässt sich feiern. dpa
Das Bemühen um den Ausgleich war den Hessen nicht abzusprechen - allein, es fehlte das Durchsetzungsvermögen gegen die gut gestaffelte Mainzer Abwehr. Zudem sorgten immer wieder brandgefährliche Konter der Gastgeber für Gefahr. In der 72. Minute scheiterte der eingewechselte Amri mit einem 16-Meter-Schuss an Thier. Dass die Rheinhessen den Sack nicht zumachten, hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Daghfous brauchte nach starker Vorarbeit von Borja eigentlich nur noch einzuschieben, verzögerte aber so lange, bis Thier wieder zurück im Tor war. Im Nachschuss knallte Borja das Leder unbedrängt in die Wolken (81.).
Diese Nachlässigkeit rächte sich aber nicht. Offenbach hatte nur noch eine gute Gelegenheit durch Bancés Schuss von der Strafraumgrenze (83., Wache pariert). Mit etwas Mühe brachten die 05er den Sieg über die Zeit.
Mainz tritt am Sonntag bei 1860 München an. Offenbach empfängt bereits am Freitag Carl Zeiss Jena.