FSV-Coach Sandro Schwarz veränderte seine Startaufstellung nach der 0:1-Niederlage in Düsseldorf auf drei Positionen: Für den gesperrten Fernandes (Gelb-Rot) startete Baku im zentralen Mittelfeld. Außerdem bildeten Szalai und Quaison den Doppelsturm anstatt Onisiwo und Awoniyi (beide Bank).
Kölns Trainer Achim Beierlorzer beließ es hingegen bei derselben Mannschaft, die zuletzt beim 3:0 gegen Paderborn überzeugt hatte. Somit agierte der "Effzeh" wieder in einer 4-2-3-1-Formation mit Terodde in der Spitze. Cordoba und Modeste nahmen zunächst wieder auf der Bank Platz.
Boetius antwortet auf Terodde
Obwohl der Tabellen-17. den 15. empfing, gestaltete sich von der ersten Sekunde an ein offenes Spiel, in dem beide Teams viel in die Offensive investierten - von ängstlichem Abstiegskampf war keine Spur. In den ersten Minuten hatten die Kölner die besseren Aktionen auf ihrer Seite. Nach wenigen Minuten scheiterte Terodde am hervorragend reagierenden Zentner. Zwar verwertete Kainz den Abpraller, doch dabei lag eine Abseitsstellung vor (4.). Zehn Minuten später zählte der Treffer: Eine feine Kombination über Hector und Schindler verwertete Terodde gekonnt aus der Drehung (14.). Damit kassierte der FSV in sieben Heimspielen in Folge immer ein Gegentor - Negativrekord unter Schwarz eingestellt.
Doch der Gegentreffer erzielte keine negative Wirkung bei den Nullfünfern, die fortan immer stärker wurden. Direkt nach Wiederanpfiff scheiterte Boetius per abgefälschtem Distanzschuss an Horn (15.), dann landete die Direktabnahme des umtriebigen Öztunalis knapp neben dem Pfosten (19.), ehe Mainz den verdienten Ausgleich erzielte: Szalai legte im Sechzehner für Boetius ab, der erst Bornauw austanzte und dann durch die Beine von Horn zum 1:1 einschob (21.).
Auch im Anschluss behielten die Rheinhessen die Oberhand. Immer wieder pressten die Mainzer hoch und setzten den Gegner so unter Druck. Nach Balleroberungen ging es meistens schnell über Öztunali und Boetius nach vorne. Die logische Folge waren weitere Möglichkeiten: Erst vergab Szalai per Kopf (33.), dann blockte Skhiri einen Schuss von Quaison in höchster Not (35.), ehe es in die Pause ging.
Quaison - was für ein Hammer!
Bundesliga, 9. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel agierten beide Teams auf Augenhöhe, Köln hatte die besseren Chancen, doch der FSV konnte sich bei Keeper Zentner bedanken, der gegen Schaub stark parierte. In der 57. Minute ereignete sich dann die Szene des Spiels: Boetius brachte Quaison in Schussposition und der Offensivspieler hämmerte die Kugel aus gut 25 Metern ins Netz der Kölner. FC-Torwart Horn versuchte zu retten, doch der Schuss hatte derart viel Effet, dass er sich nach rechts wegdrehte und unter der Latte einschlug.
Videobeweis: Kein Elfmeter für Köln
Köln warf anschließend noch mehr nach vorne und belohnte sich fast: Eine Flanke von Schindler wehrte Niakhaté im Sechzehner mit dem Arm ab - doch es gab keinen Elfmeter (63.). Auch nach Studium der Videobilder blieb Schiedsrichter Frank Willenborg bei seiner Entscheidung - eine zumindest diskutable Entscheidung (64.).
In der Schlussphase erhöhte Beierlorzer noch einmal das Risiko und brachte in Cordoba für Schindler einen zweiten Angreifer (65.). Doch bis auf einen harmlosen Freistoß von Kainz (74.), der neben den Kasten ging, sprang lange Zeit keine Gelegenheit heraus. Und nachdem Beierlorzer auch Modeste für Katterbach ins Spiel gebracht hatte (81.), erhöhte Öztunali für Mainz auf 3:1: Nach Steilpass vom eingewechselten Onisiwo traf er ins kurze Eck - dabei sah Horn alles andere als gut aus (82.).
Zentner pariert einmal mehr
Die Möglichkeit, noch einmal etwas Spannung in die Partie zu bringen, vergab Terodde, der nach Cordoba-Vorarbeit freistehend aus fünf Metern über den Kasten schoss (86.). Kurz vor Schluss scheiterte Kainz noch einmal per Freistoß am starken Zentner (90.+2) - so blieb es letztlich beim 3:1 für Mainz, das den "Effzeh" dadurch in der Tabelle überholte.
Mainz gastiert am Samstag (15.30 Uhr) bei RB Leipzig. Köln ist bereits am Dienstag (18.30 Uhr) im Pokal bei Regionalligist Saarbrücken gefordert.