2. Bundesliga

Magath: "Ich hätte mir zugetraut, Hertha zu entwickeln"

Was das Engagement in der Hauptstadt dem fast 70-Jährigen zeigte

Magath: "Ich hätte mir zugetraut, Hertha zu entwickeln"

In der Relegation 2022 rettete Felix Magath Hertha BSC vor dem Abstieg, der ein Jahr später doch folgte.

In der Relegation 2022 rettete Felix Magath Hertha BSC vor dem Abstieg, der ein Jahr später doch folgte. IMAGO/Revierfoto

"Mir geht es besser, wenn ich etwas zu tun habe, weil ich den ganzen Tag aktiv und mit meiner Mannschaft beschäftigt bin", sagt Magath im Interview mit dem kicker (Montagsausgabe) und blickt auf sein bislang letztes Engagement, als er Hertha BSC im Frühjahr 2022 vor dem Abstieg bewahrte: "Hertha tat mir gut. Ich zog daraus diese Erkenntnis: Ich bin absolut sicher, dass ich mit meinem Wissen und Input noch jeder Mannschaft in Deutschland und international helfen kann, in der ersten, zweiten, dritten oder vierten Liga."

Für Magath war bei Hertha nach der erfolgreichen Rettungsaktion Schluss, inzwischen spielt der Hauptstadtklub in der 2. Liga. "Natürlich hätte ich mir zugetraut, den Verein nicht nur in der Bundesliga zu halten, sondern so zu entwickeln, dass er in der Bundesliga weiter nach oben kommt", sagt Magath und erinnert an sein Wirken beim VfL Wolfsburg, mit dem er 2009 die Schale gewann: "Wolfsburg wäre 2006 und 2007 fast abgestiegen, in zwei Jahren machten wir den VfL zum Meister. Aber kaum einer fragt, wer da was gemacht hat. Da wurden richtige Entscheidungen getroffen."

Ein weiteres Problem ist, dass man im deutschen Fußball glaubt, auf Erfahrung verzichten zu können.

Felix Magath

Magath hätte bei Hertha weitergemacht, "wenn es Fredi Bobic gewollt hätte". Doch der damalige Sport-Geschäftsführer sei "Zwängen unterworfen" gewesen. "Und ein weiteres Problem ist, dass man im deutschen Fußball glaubt, auf Erfahrung verzichten zu können", fügt Magath hinzu. "Ich habe nichts gegen technische Hilfsmittel, aber wenn ich sehe, wie wenig praktische Erfahrung in den aufgeblähten Trainerstäben teilweise vorhanden ist, sind die Ergebnisse nicht überraschend."

Hatte Magath seit seiner Berliner Zeit Anfragen oder Angebote? "Nichts aus der Bundesliga", sagt er. "Ich habe mit mehreren Nationalverbänden wegen der Position als Nationaltrainer gesprochen. Aber bei den Verbänden geht es nicht immer professionell zu. Dann sage ich lieber: ohne mich!"

Vor seinem 70. Geburtstag spricht Magath außerdem über das Altern und seine ewige Liebe zum Fußball, über Fehler, Ideale - und E-Bikes. Lesen Sie das komplette Interview in der kicker-Montagsausgabe - ab Sonntagabend hier als E-Magazine.

kw, dab

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