Bundesliga

SV Darmstadt 98 | Lieberknecht: "Das muss uns Stärke geben"

Darmstadt trotz Sieglos-Serie optimistisch

Lieberknecht: "Ein Punkt, der uns Stärke geben muss"

Aufgeben ist keine Option für den Tabellenletzten: Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht zeigt sich kämpferisch.

Aufgeben ist keine Option für den Tabellenletzten: Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht zeigt sich kämpferisch. IMAGO/Eibner

Nach zwei aberkannten Toren in einer vogelwilden der Schlussphase fühlte sich das 1:1 bei Werder Bremen für den SV Darmstadt 98 eher wie eine Niederlage an. "Dass es nicht zu einem Dreier gereicht hat, lag an Millimeter-Entscheidungen", konstatierte Trainer Torsten Lieberknecht.

Nicht infrage stellte der Coach dabei, dass die beiden Treffer von Tim Skarke nach VAR-Intervention zu Recht zurückgekommen wurden. Beim ersten Tor war Skarke eine Schuhlänge im Abseits, beim zweiten Treffer schoss ihm der Werder Keeper den Ball an die Hand, wobei es laut Regel keine Rolle spielte, dass diese angelegt war.

Hoffen auf die Belohnung

Das Bremen-Spiel war ein Spiegel der vergangenen Wochen, in denen der SV Darmstadt 98 nie schlecht spielte, aber auch nie gewann. Nach dem frühen Rückstand durch ein Eigentor zeigte das Team in Bremen Moral, erzielte den Ausgleich und hatte zur Pause sogar ein deutliches Plus an Torschüssen.

"Das ist ein Punkt, der uns Stärke geben muss", sagte Lieberknecht, der das Spiel in Bremen wegen der vierten Gelben Karte von der Tribüne aus verfolgen musste. Die Partie habe gezeigt, wie widerstandsfähig sein Team sei. "Irgendwann muss die Mannschaft eine Belohnung bekommen für das, was sie einstecken muss."

Gegen Augsburg gab es den letzten Sieg

Sollte die Mannschaft jedoch nicht bald eine Belohnung bekommen, wird es immer schwieriger, das Minimalziel Relegation zu erreichen. Konkurrent Köln punktete gerade beim VfB Stuttgart, gegen den die Lilien eine Woche zuvor zu Hause noch 1:2 verloren hatten.

Nun kommt als nächster Gegner der FC Augsburg ans Böllenfalltor (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker. Neben Bremen sind die Schwaben das einzige Team, gegen das die Lilien gewinnen konnten. In der Hinrunde siegte man Anfang Oktober 2:1 in Augsburg. Seither ist das Lieberknecht-Team ohne Dreier.

SV Darmstadt 98: Die nächsten gegner

Bangen um Mehlem

Ob die Lilien im Abstiegskampf dabei auf Mittelfeldmann Marvin Mehlem bauen können, steht in den Sternen. Der Kreativspieler, der gerade erst von einem Wadenbeinbruch genesen ist, musste in der Schlussphase vom Platz - erneut mit Verdacht auf einen Bruch des Wadenbeins. Eine Diagnose wird nach einem MRT am Montag erwartet.

Bereits vor seiner Verletzung hatte Mehlem in Bremen auch in einer anderen Situation Pech: Kurz nach der Pause jagte er nach einer schönen Kombination frei vor dem Tor den Ball weit über den Kasten.

Hoffen auf Justvan und Holtmann

Ein anderer kreativer Mittelfeldspieler entpuppt sich dagegen immer mehr als Gewinn für die Lilien: Julian Justvan, Winterleihgabe aus Hoffenheim, erzielte nicht nur den wichtigen Ausgleich, sondern setzte vor allem im ersten Durchgang auch einige positive Akzente.

Mit Gerrit Holtmann, der im Winter ebenfalls als Leihgabe geholt worden war und in Bremen nach seiner Oberschenkelverletzung noch geschont wurde, hat Darmstadt zudem einen weiteren Spieler, der im offensiven Mittelfeld für Überraschungsmomente sorgen kann. Damit würde ein möglicher Ausfall Mehlems - anders als in der Hinrunde - zumindest etwas besser kompensiert werden können.

Stephan Köhnlein