Leverkusens Trainer Heiko Herrlich änderte seine Startelf nach der 1:3-Niederlage bei Bayern München nur einmal: Brandt durfte für Bailey von Beginn an ran und kam somit zu seinem 100. Einsatz für die Werkself.
Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann wechselte im Vergleich zur 2:4-Pleite gegen Liverpool in den Champions-League-Play-Offs fünfmal: Kaderabek, Nordtveit, Demirbay (alle Bank), Gnabry und Geiger (jeweils nicht im Kader) wurden durch Bicakcic, Toljan, Rupp, Amiri und Uth ersetzt.
Leverkusen legte vom Anstoß weg munter los und suchte in einem 3-4-3-System direkt den Weg in die Spitze. Vor allem über rechts wusste die Werkself zu gefallen und kreierte über diese Seite auch die ersten Chancen: Volland (8./16.) und Bellarabi (11./15.) ließen diese jedoch liegen. Von Hoffenheim war nichts zu sehen - die Kraichgauer konnten sich aus der Leverkusener Umklammerung nicht befreien und mussten eine Bayer-Angriffswelle nach der anderen über sich ergehen lassen.
Leverkusener Chancenwucher
Den einzigen Kritikpunkt, den sich die Rheinländer in der ersten Halbzeit gefallen lassen mussten, war die mangelhafte Chancenverwertung. Diverse Großchancen, unter anderem eine Vier-gegen-drei-Überzahl-Situation (25.) oder einen Abschluss von Aranguiz aus aussichtsreicher Position (27.) brachte Bayer nicht im Gehäuse von TSG-Keeper Baumann unter.
1. Bundesliga, 2. Spieltag
Wendell trifft vom Elfmeterpunkt
Während Referee Harm Osmers nach einem Zweikampf zwischen Wagner und Kohr im Leverkusener Strafraum noch den Videobeweis zu Rate zog und infolgedessen einen Strafstoß verweigerte (29.), gab es in der 31. Minute auf der Gegenseite nach einem Foul von Bicakcic an Brandt keinen Zweifel - Elfmeter. Wendell trat an und besorgte die verdiente Führung für die Werkself. Vor der Pause hätte das Herrlich-Team das Ergebnis noch ausbauen können, doch Kohr (39.), Bellarabi (41) und Wendell (45.+1) ließen die nötige Präzision vermissen.
Paukenschläge nach Wiederanpfiff
Der zweite Durchgang begann mit zwei Paukenschlägen: Zunächst war es Kramaric, der für die TSG mit dem ersten Hoffenheimer Torschuss überhaupt den Ausgleich markierte (47.), nur zwei Minuten später stellte jedoch Bellarabi die Leverkusener Führung wieder her, als er aus zwölf Metern halbrechter Position zum 2:1 einschoss (49.). Mit der direkten Antwort holte die Werkself Hoffenheim wieder auf den Boden der Tatsachen zurück - es herrschte wieder das gleiche Bild wie in der ersten Halbzeit.
TSG gleicht erneut aus
Doch in der Folge legten die Rheinländer wieder eine ähnlich miserable Chancenauswertung an den Tag, Brandt (54.) und Bellarabi (58.) verpassten eine vorzeitige Entscheidung, weshalb es kam, wie so oft im Fußball: Demirbay flankte auf Uth, dessen Volley-Abnahme von der Unterkante der Latte zum 2:2 in die Maschen ging (70.). Der erneute Ausgleich hinterließ deutliche Spuren bei der Werkself. Hoffenheim gestaltete die Partie nun ausgeglichener und hielt den Ball in der Folge erfolgreich vom eigenen Gehäuse fern und feierte letztlich einen glücklichen Punkt gegen äußerst fahrlässig agierende Leverkusener.
Leverkusen gastiert nach der Länderspielpause samstags (15.30 Uhr) bei Mainz 05. Hoffenheim tritt im Samstagabendspiel (18.30 Uhr) gegen Bayern München an.