Werder-Coach Alexander Nouri stellte nach der späten 0:1-Niederlage bei der TSG Hoffenheim einmal um: Gondorf ersetzte Kainz, um der Mannschaft ein bisschen mehr Defensive zu verleihen.
Bei den Gästen aus München freute man sich derweil über die Rückkehr von Torwart Neuer, der Ulreich nach viermonatiger Verletzungspause wieder auf die Bank verdrängte. Bayerns Trainer Carlo Ancelotti tauschte im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen zwei weitere Male: Thiago und Robben spielten anstelle von Rudy und Müller (beide Bank).
Tolisso an die Latte
Die Bayern begannen erwartungsgemäß dominant und hatten von Beginn an teilweise weit über 70 Prozent Ballbesitz. Unermüdlich lief die Ancelotti-Elf gegen die tiefstehenden Bremer an und suchte selbst auf engstem Raum vergeblich nach Lücken. Die erste Möglichkeit hatte Tolisso, der nach einer unzureichenden Abwehr von Torwart Pavlenka den Ball an die Oberkante der Latte beförderte (7.).
Die Werderaner formierten in der Abwehr eine Fünfer- sowie davor eine Dreierkette. Platz für FCB-Kombinationen war demensprechend rar. Auch Kruse und Bartels in vorderster Front mussten mit nach hinten arbeiten. Offensiv lauerten die Hanseaten auf Münchner Ballverluste bzw. schnelle Kontergegenzüge. Diese seltenen Aktionen spielte die Nouri-Elf dann aber in der Regel überhastet zu Ende.
Hummels wirft sich in Delaneys Schuss - Gondorf im Glück
An der Münchner Überlegenheit änderte sich nur wenig, wenngleich es der Rekordmeister nun auch mal aus der Distanz probierte. Alaba zwang Pavlenka zu einer Parade. Auf der Gegenseite stellte sich Bremen nach einem Freistoß erstmals bei Keeper Neuer vor. Dieser musste bei Delaneys Schuss aber nicht eingreifen, weil sich Hummels klasse in die Flugbahn warf und mit der Brust abwehrte. Augustinssons Nachschuss klärte Süle vor der Linie (29.).
Die Möglichkeit führte dazu, dass die Bremer nun phasenweise mutiger auftraten. Dies führte zum einen zu einer Gelben Karte für Eggestein, der Thiago beim Konter festhielt. Und zum anderen beinahe zum 0:1-Rückstand. Doch Robben wurde gegen aufgerückte Werderaner noch gerade so von Bauer eingeholt (40.). Der Niederländer hatte zuvor schon nach einer Ribery-Flanke hauchzart neben das Tor geköpft (38.). Brenzlig wurde es noch einmal nach einer Münchner Ecke, weil Gondorf gegen Lewandowski schob und Glück hatte, dass Schiedsrichter Bastian Dankert nicht auf den Punkt zeigte (41.). So ging es torlos in die Kabinen.
1. Bundesliga, 2. Spieltag
Spielerisch änderte sich nach dem Seitenwechsel nur wenig. Werder legte die Taktik nahezu ausschließlich auf Konter aus. Und Bayern lief unermüdlich an, hatte aber nach wie vor seine Schwierigkeiten damit, gefährliche Aktionen zu kreiieren. Vidals Abschlüsse per Kopf (55.) bzw. Fuß (56.) waren allenfalls Halbchancen.
Ancelotti bringt Coman
Ancelotti reagierte nach etwas mehr als einer Stunde und tauschte Robben durch Coman (64.). Der Franzose hatte zunächst noch nicht die richtige Bindung zum Spiel, stattdessen konterte Werder - tat dies aber schlecht: Eggestein schloss eine Vier-gegen-drei-Situation überhastet ab (66.).

Der Öffner zum Sieg: Robert Lewandowski überwindet Jiri Pavlenka per Hacke zum 1:0. Imago
Dann aber zogen die Münchner wieder an - und schlugen diesmal eiskalt zu. Coman bediente in seiner ersten Aktion Lewandowski, der im Fünfer mit der Hacke zum 1:0 traf (72.). Doch damit nicht genug: Der Pole ging drei weitere Minuten später auf Nummer sicher, spielte die halbe Werder-Abwehr aus und tunnelte per 16-Meter-Schuss auch noch Pavlenka zum 2:0.
Damit war der Bremer Widerstand gebrochen, die Partie entschieden und Bayern zum 14. Mal in Folge in der Bundesliga siegreich gegen den SVW, dessen 900. Heimspiel mit einer 0:2-Niederlage endete.
Bremen tritt nach der Länderspielpause am Sonntag (10. September, 15.30 Uhr) bei Hertha BSC an. Die Bayern gastieren im Samstagabendspiel (18.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim.