Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl veränderte seine Startelf nach der 1:2-Niederlage in der Champions League gegen Besiktas viermal: Für Halstenberg, Keita, Augustin und Bruma (alle Bank) spielten Bernardo, Laimer, Kaiser und Poulsen.
Mainz-Coach Sandro Schwarz wartete im Vergleich zur 1:3-Heimniederlage gegen den FC Augsburg gleich mit fünf Wechseln auf: Balogun, Brosinski, Frei, Serdar und Quaison ersetzten Bell (Gelbsperre), Maxim und De Blasis (beide Bank) sowie die verletzten Öztunali und Kodro.
"Wir werden den Gegner nicht unterschätzen", hatte Forsberg im Interview vor dem Spiel angekündigt. Nun, wirklich wach waren die Leipziger bei Minustemperaturen zu Beginn nicht, nach Gulacsis Schlafmützigkeit gegen Holtmann (4.) und einer Chance des gegen die aufgerückte Innenverteidigung durchgebrochenen Quaison (6.) hätten die Hausherren durchaus zurückliegen können.
Gegen zweikampfstarke und einsatzfreudige 05er, die wie von Schwarz angekündigt das Zentrum gut dicht machten, biss sich die Hasenhüttl-Elf zunächst immer wieder fest. Es dauerte etwas, ehe erste gelungene Kombinationen in Chancen mündeten (Poulsen, 13., Werner, 19.).
In den ersten 20 Minuten hatten sich schnelle Ballgewinne hüben wie drüben noch einigermaßen die Waage gehalten, danach aber wurde Leipzig immer überlegener und baute immer mehr Druck auf. Auch spielerisch steigerte sich RB, kreierte die nächste Möglichkeit (Werner, 28.).
Kampls starker Abschluss
Eine Zeigerumdrehung später führten die Gastgeber: Poulsens Hackentrick brachte Demme halbrechts in Strafraumposition, dessen Rückpass vollendete Kampl per Rechtsschuss aus 13 Metern hoch ins linke Eck klasse (29.).
Videobeweis x 2 = 2:1
Für die 05er suchte der emsige Holtmann nach einer Antwort (32.). Derselbe Akteur wurde wenig später von Ilsanker vor dem Strafraum gefoult (36.). Die Partie lief erst weiter, nach Videobeweis entschied Referee Patrick Ittrich auf Gelb für den Sünder und Freistoß. Den von Brosinski auf den Winkel geschlenzten Ball parierte Gulacsi famos, Quaison aber staubte aus spitzem Winkel ab - 1:1 (39.).
In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs deutete Ittrich nach Zweikampf zwischen Balogun und Demme auf den Punkt, erhielt wohl aber ein Signal auf sein Ohr. Nach Überprüfung blieb es bei der Entscheidung, Werner verwandelte den Foulelfmeter zwei Minuten später zur 2:1-Pausenführung (45.+3).
Doppelwechsel bei RB
Bundesliga, 15. Spieltag
Hasenhüttl nahm mit Wiederanpiff in Ilsanker und Laimer, für die Compper und Bruma kamen, ein gelbverwarntes Duo vom Feld. Die Sachsen begannen zielstrebig, Mainz wankte ob der Wucht des Gegners. Bernardo per Fernschuss (50.) und Poulsen nach fulminantem Solo (52.) näherten sich dem dritten Tor an.
Doch auch die Rheinhessen meldeten sich im zweiten Durchgang an: Holtmann zwang mit seiner letzten Aktion Gulacsi zur Glanztat (56.), ehe Berggreen für den schnellen Angreifer kam (57.). Und Donati schoss nach schöner Stafette dem RB-Keeper in die Arme, ein Pass ins Zentrum wäre wohl die bessere Lösung gewesen (60.).
Danach verflachte das Spiel, die Fehlerquote auf beiden Seiten stieg, weitere Möglichkeiten blieben zunächst Fehlanzeige, weil sich das Geschehen weitgehend im Zentrum abspielte. Es dauerte bis zum Beginn der Schlussphase - die Schwarz nach Feldverweis (74.) von der Tribüne erlebte -, ehe Quaison wieder für etwas Gefahr sorgte (76.).
Berggreen nickt ein
Dies blieb bis kurz vor Schluss die letzte nennenswerte Aktion - dem FSV genügte gegen müde Leipziger schließlich eine Standardsituation zum Ausgleich: Joker Berggreen nickte Maxims Ecke zum 1:1 ein (87.).
Dies reichte auch zum Punktgewinn, weil Referee Ittrich als auch der sich einschaltende Videoassistent nach einem Strafraumduell zwischen Gbamin und Werner nicht auf Elfmeter entschieden (89.) und Latza auf der Gegenseite in der Nachspielzeit nur den Außenpfosten traf (90.+2).
Leipzig spielt am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg. Mainz empfängt ebenfalls am Dienstag (20.30 Uhr) Borussia Dortmund.