Bundesliga

Kovacs Wechsel-Rat an van de Ven: "Jetzt ist es noch zu früh"

Am Montag startet Wolfsburg ins Trainingslager - mit dem Niederländer

Kovacs Wechsel-Rat an van de Ven: "Jetzt ist es noch zu früh"

VfL-Coach Niko Kovac (li.) im Gespräch mit Micky van de Ven.

VfL-Coach Niko Kovac (li.) im Gespräch mit Micky van de Ven. picture alliance / Pressefoto Rudel

Genau ein Jahr ist es her, da stand Micky van den Ven nach der ersten Trainingseinheit im österreichischen Seefeld am Trainingsplatz und machte öffentlich, dass er nicht zur PSV Eindhoven wechseln werde. "Mein Plan ist es, in Wolfsburg zu bleiben und zu spielen", sagte der Innenverteidiger zu Beginn des Trainingslagers.

Durchbruch in der vergangenen Saison 

Seinerzeit eine durchaus mutige Ansage des Niederländers, war er in der Vorsaison doch nur auf fünf Einsätze gekommen. Der Rest der Geschichte ist bekannt. Van de Ven spielte und spielte und spielte, verpasste lediglich aufgrund einer Gelbsperre 90 Minuten. Und arbeitete sich auf die Einkaufszettel diverser Topklubs. Ab Montag ist der VfL wieder in Seefeld. Und wieder stellt sich die Frage: Bleibt van de Ven?

Der Abwehrmann, umworben unter anderem von Tottenham Hotspur, gehört zum 29-köpfigen Spielerkader, der nach Tirol aufbricht. Wegen der U-21-EM ist der niederländische Kapitän etwas später in die Vorbereitung eingestiegen, war am Samstag beim ersten Test gegen eine Regionalauswahl (4:0) noch nicht dabei.

Und dennoch Gesprächsgegenstand. Schließlich ist van de Ven eine der spannendsten Personalien dieses VfL-Sommers. Und sein Trainer derjenige, der ihm überhaupt erst das Vertrauen geschenkt hat. Und auch in der kommenden Saison noch schenken wird? "Natürlich sind talentierte junge Spieler interessant für jeden", sagt Niko Kovac, "er ist U-21-Kapitän, er wird mit Sicherheit den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen."

Kovac: "Eine bessere Bühne als hier in Wolfsburg kann man sich kaum vorstellen."

Die Frage dabei ist "ob er es schon für den nächsten Sommer schafft". An dieser Stelle sieht der VfL-Coach einen gewichtigen Punkt für einen van-de-Ven-Verbleib in Wolfsburg. Will der Verteidiger zur EM, "dann muss er viel spielen und muss gut spielen", so Kovac, der überzeugt ist: "Eine bessere Bühne als hier in Wolfsburg kann man sich kaum vorstellen." Wohlwissend, dass der 22-Jährige in absehbarer Zeit den Klub verlassen wird. "Wenn die Zeit kommt, wird auch er irgendwann mal gehen, jetzt ist es noch zu früh. Es tut ihm auch gut, wenn er das jetzt noch mal bestätigt."

Vertrag läuft noch bis 2027

Die nächsten Tage in Österreich werden gewiss schon mal einen Hinweis darauf geben, in welchem Gemütszustand sich van de Ven, der zuletzt mehrfach seinen Wechselwunsch kundgetan hat, befindet. Kovac ist jedenfalls "total entspannt". Auch, weil er um die gute Verhandlungsposition des VfL weiß, der den Vertrag mit seinem Top-Verteidiger bis 2027 verlängert hat - ohne Ausstiegsklausel. "Der Wunsch ist das eine", sagt der Trainer zum Abschiedsplan van de Vens, "aber wir sind schon diejenigen, die alle Karten in der Hand haben."

Thomas Hiete

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