Lauterns Trainer Franco Foda tauschte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den MSV Duisburg einmal Personal aus und schickte Siegtorschütze Azaouagh für Alushi aufs Feld.
Hertha-Coach Jos Luhukay setzte nach dem 2:0-Erfolg gegen Aalen auf zwei Neue: Kluge und Ben-Hatira kamen für Allagui und Wagner zum Zug. Luhukay verpasste seinem Team damit eine etwas defensivere Ausrichtung.
Beide Teams standen bei Ballbesitz des Gegners sehr hoch, wollten mit frühem Pressing den jeweiligen Spielaufbau stören. Dies gelang den Berlinern zunächst besser, war von der Spielanlage reifer und sah technisch runder aus. Und mündete in erste Gelegenheiten von Ramos (3.) und Ndjeng (10.).
Es war Feuer drin in der Partie. Dick sah nach rüder Grätsche früh Gelb, nach Ronnys von Sippel abgewehrtem gefährlichen Freistoßaufsetzer geriet der Keeper mit dem nachsetzenden Niemeyer aneinander (12.). Und da war dann noch das Duell zwischen Franz und Idrissou, beide keine Kinder von Traurigkeit - und von Beginn an im Disput.
Von den Roten Teufeln war kaum etwas zu sehen, die Berliner hatten viel mehr Zugriff auf das temporeiche Spiel, standen hinten sicher und waren vorne kreativer (Ronny). Der Brasilianer war es auch, der Sippel mit einem fulminanten 20-Meter-Knaller zu einer Glanztat zwang (18.).
Am Seitenrand lief Foda heiß, war komplett unzufrieden mit der Vorstellung seines Teams. Auch in der Folge präsentierte sich der Gast aus der Hauptstadt überlegen, gewann alle wichtigen Zweikämpfe und stand durch Ben-Hatira nach Traumkombination ganz dicht vor der Führung - Sippel parierte erneut (23.).
Und Lautern? Aus Baumjohanns Querpass resultierte immerhin eine gute Fernschusschance für Dick, der allerdings verzog (29.), Bunjakus Halbchance nach Idrissous Kopfballverlängerung verdiente kaum Erwähnung (33.).
Nach einer halben Stunde passierte spielerisch nicht mehr viel, dafür aber standen rassige Zweikämpfe im Fokus. Idrissou sah Gelb, ebenfalls Niemeyer, der dicht vor der Ampelkarte stand. Nach Fortsetzung der Dauerfehde zwischen Franz und Idrissou pfiff Kinhöfer schließlich zur Halbzeit.
Der 6. Spieltag
Luhukay minimierte mit Wiederanpfiff das Risiko, bald in Unterzahl spielen zu müssen, und nahm seinen Gelb-Rot-gefährdeten Kapitän vom Feld. Für Niemeyer kam Bastians.
Die Hauptstädter blieben zunächst gut organisiert, offensiv setzte Ramos einen Nadelstich (52.). Glück aber dann für die "Alte Dame", als Idrissou Bastians' versuchten Querpass erahnte und allein aufs Tor zustrebte. Franz verfolgte den Kameruner, der aus 18 Metern abzog, mit zu zentralem Abschluss aber Kraft nicht ernsthaft gefährden konnte (56.).
Die Pfälzer erkämpften sich nun eine leichte Überlegenheit, zeigten mehr Präsenz in den Zweikämpfen. Eine zu harte Entscheidung von Referee Kinhöfer, der Idrissous Zweikampf mit Holland im Strafraum mit Elfmeter ahndete, brachte das 1:0 des FCK - Idrissou war's egal, der Kameruner verwandelte sicher (66.).
Nach dem bisherigen Verlauf war die Führung der Gastgeber schmeichelhaft, der schnelle Ausgleich somit verdient: Der eingewechselte Schulz spielte quer zu Ronny. Der Brasilianer zog fast aus dem Stand aus 22 Metern von halblinks ab, das Leder flog genau ins rechte untere Eck - 1:1 (69.).
Mehr passierte nicht mehr. Die Aktionen der Kontrahenten waren nun von vielen Fehlern gekennzeichnet, Torchancen blieben in der Schlussphase Fehlanzeige. Beide Teams verbleiben im Vorderfeld des Tableaus.
Englische Woche auch in Liga zwei: Die Lauterer gastieren am Donnerstagabend (20.15 Uhr) beim VfL Bochum. Hertha BSC empfängt am Mittwoch (17.30 Uhr) Dynamo Dresden.