Kiels Coach Ole Werner, der das Jahr 2019 mit seiner Mannschaft mit einem 2:2 in Sandhausen beendet hatte, vertraute neben Torwart Gelios (Reimann auf der Bank) direkt auf Neuzugang Reese. Der gebürtige Kieler war vom FC Schalke 04 zu seinem Heimatverein (ausgebildet zwischen 2005 und 2013) zurückgekehrt und hatte bei der KSV einen Vertrag bis Juni 2023 unterzeichnet. Neben dem ehemaligen Gelsenkirchener, Karlsruher oder auch Fürther stürmten noch Iyoha und Lee.
Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis, der vor Weihnachten ebenfalls ein 2:2 notiert hatte, tauschte im Gegenzug zum damaligen Spiel gegen den Hamburger SV auf einer Position: Für Stark (Bank) rückte Palsson in die Anfangsformation. Der isländische Mittelfeldspieler hatte die letzten beiden Pflichtspiele gesperrt (Rote Karte) gefehlt.
Erst Darmstadt, dann Kiel
Was der Coach der Lilien außerdem notierte, war eine starke Anfangsphase seiner Mannen. Die Gäste drückten, eroberten mit intensivem Pressing viele Bälle, wenngleich bis auf einen Abschluss von Skarke (1.) nicht viel vor dem gegnerischen Tor passierte. Dann aber riss der Faden, Kiel kam auf und drückte immer gewaltiger - unter anderem festzumachen an gefährlichen Aktionen von Özcan (11.), Mühling (16.), Reese (17. und 21.) sowie Lee, der seinen Abschluss sogar an den rechten Pfosten setzte (22.). Im direkten Anschluss vergab Iyoha noch den möglichen Abstauber.
Erst Thesker, dann Dursun
Richtig zu belohnen wussten sich die Störche aber auch - und zwar nach einer Ecke, die zunächst zwar geklärt worden war, nur von Lee mit einer Flanke auf Thesker wieder scharf gemacht wurde. Der Abwehrmann behauptete sich robust und setzte seinen folgenden Kopfball kraftvoll ins Netz, Torwart Schuhen kam nicht mehr richtig hin (30.). Die verdiente Führung, die aber nicht bis zum Pausengang Bestand hatte. Warum? Weil ein viel zu passiver SVD noch einmal via Standard aufkam: Tobias Kempe flankte, Skarke verlängerte bärenstark mit der Hacke auf Dursun. Und der Stürmer traf mit einem satten Linksschuss zum 1:1 (45.). Damit trugen sich außerdem gleich zwei Ex-Fürther in die Schützenliste dieses Abends ein.
2. Bundesliga, 19. Spieltag
Erst Lee, dann Reese
Nach Wiederbeginn war direkt wieder Kiel das aktivere Team. Lee hätte sogar beinahe per Kopf das 2:1 besorgt, doch der Ball zog aus wenigen Metern knapp über den Querbalken (48.). Wenig später, kurz nachdem die Gäste nach einem unglücklichen Handspiel von Thesker vergeblich Elfmeter gefordert hatten, scheiterte Reese an Keeper Schuhen (55.).
Erst wenig, dann noch weniger
Es folgte eine lange Phase, in der wenig passierte. Beide Teams beharkten sich zuhauf im Mittelfeld, Torchancen waren auf beiden Seiten demzufolge akute Mangelware. Erst der in den Strafraum geschickte Mehlem hatte wieder einen Treffer auf dem Fuß, verzog aus guter Lage aber überhastet und verpasste so das überraschende 2:1 für den SV98 (76.). Auf der anderen Seite vergab Mühling einen Volley (80.), ehe Joker Baku an Schuhen scheiterte (90.). Insgesamt war das Niveau jedoch arg überschaubar, beide Defensivreihen dominierten mit cleverer Zweikampfführung sowie gutem Stellungsspiel ebenso wie die Offensivabteilungen mit akuter Ideenlosigkeit. Die logische Folge: Es blieb beim 1:1 zwischen den beiden im Mittelfeld platzierten Klubs KSV Holstein (24 Punkte) und SV98 (22).
Weil die 2. Liga mit einer englischen Woche ins neue Jahr 2020 gestartet ist, geht es für die beiden Klubs direkt in wenigen Tagen weiter. Kiel gastiert in Karlsruhe am kommenden Samstag (13 Uhr), für Darmstadt geht es gegen Osnabrück erst am Sonntag (13.30 Uhr) weiter.