Bundesliga

Darmstadts Kempe: "Damit ist die Frage wohl beantwortet"

Darmstadts Routinier gibt sich trotz des Fehlstarts selbstbewusst

Kempe: "Damit ist die Frage wohl beantwortet"

Mit Darmstadt noch nicht ganz in der Bundesliga angekommen: Tobias Kempe-

Mit Darmstadt noch nicht ganz in der Bundesliga angekommen: Tobias Kempe- IMAGO/Sportfoto Rudel

Als die Rede auf die Statistik kommt, wonach der SV Darmstadt 98 die geringste Laufleistung der Bundesliga hat, reagiert Tobias Kempe mit Unverständnis. "Das hatten wir vergangene Saison doch auch - und trotzdem sind wir damit aufgestiegen", sagt der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler. "Damit ist die Frage wohl beantwortet."

Mit Vollpressing gegen Werder zum ersten Dreier?

Kempe gibt sich trotz der mageren Startbilanz (ein Punkt aus fünf Spielen) entspannt: "So, wie wir aufgetreten sind, hatten wir immer die Möglichkeit, auch zu punkten." Es sei ein Prozess, in der Liga anzukommen, und dann werde man auch die notwendigen Punkte sammeln. Es habe schon gute Ansätze gegeben wie das schön herausgespielte Tor gegen Stuttgart oder die erste Halbzeit gegen Gladbach, als die Mannschaft drei Tore erzielte. "Wenn wir so unser Vollpressing spielen, können wir gegen jede Mannschaft eine gute Balleroberung haben und unsere Tore schießen", sagt er.

Im Heimspiel gegen Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), für das Kempe selbst in jungen Jahren vier Spielzeiten am Ball war, soll nun der erste Sieg her. "Wir sind so heiß danach, den ersten Dreier zu holen. Da werden wir alles dafür tun und Vollgas-Fußball spielen", sagt er und fügt an: "Es kratzt immer an einem, wenn man noch ohne Dreier dasteht. Aber das ändert sich am Sonntag."

Ich weiß, dass die Mannschaft mich braucht. Und wenn sie mich braucht, bin ich da.

Tobias Kempe

Kempe, der in den Vorjahren Führungsspieler war, hat diese Spielzeit erst einen Startelf-Einsatz auf dem Konto - beim 3:3 gegen Gladbach. Der Grund: Kurz vor Saisonbeginn hatte er sich am Oberschenkel verletzt, musste sich erst zurückkämpfen und kam in der Regel als Joker. Für Kempe kein Problem, er stehe in sehr gutem Austausch mit Trainer Torsten Lieberknecht: "Ich weiß, dass die Mannschaft mich braucht. Und wenn sie mich braucht, bin ich da. Wenn er mich auf den Platz schickt, werde ich 100 Prozent für diesen Verein und diese Mannschaft geben."

Vergleiche zu 2015? - "Eine ganz andere Zeit"

Kempe ist nach Kapitän Fabian Holland der dienstälteste Spieler bei den Lilien war schon vor acht Jahren beim letzten Bundesliga-Aufstieg dabei. Damals holte die Mannschaft aus den ersten vier Spielen sechs Punkte, verlor erst am 5. Spieltag gegen Bayern München. Vergleiche zu damals zu ziehen sei schwierig, sagt Kempe, das sei eine ganz andere Zeit gewesen. "Aus meiner Sicht ist der gesamte Fußball noch viel schneller geworden. Die Athletik hat sich komplett gewandelt", sagt er. Natürlich habe das aktuelle Team weniger Bundesliga-Erfahrung als damals. "Es geht aber eben auch darum, die jungen Spieler zu entwickeln. Da versuche ich, ihnen etwas mitzugeben. Grundsätzlich müssen wir einfach wieder dahin, unsere Spiele zu gewinnen."

Kein Zurück zum Schuster-Fußball von 2015

Zu dem sehr defensiven, manchmal auch destruktiven Fußball, den der damalige Trainer Dirk Schuster in der Bundesliga erfolgreich spielen ließ, will Kempe aber nicht zurück. "Klar, damals war die Mannschaft auf diesen Fußball abgestimmt", sagt er. "Aber warum sollten wir jetzt von unserer Art abgehen, mit der wir in den vergangenen Jahren erfolgreich gespielt haben? Davon werden wir nicht abkommen, weil wir richtig gute Fußballer in der Mannschaft haben. Wir haben das Zeug dazu. Da muss jeder von uns auch daran glauben. Ich habe keine Sorgen, dass wir unsere Punkte nicht holen werden."

Stephan Köhnlein

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