Bundesliga

Kehl: "… danach gibt es keine Kartenwünsche mehr"

BVB-Sportdirektor blickt auf die kommenden zwei Wochen

Kehl: "… danach gibt es keine Kartenwünsche mehr"

Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl fordert eine "starke Fokussierung" auf das CL-Finale.

Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl fordert eine "starke Fokussierung" auf das CL-Finale. IMAGO/Jan Huebner

Marco Reus war gerade erst wieder vom Capo-Podest der Südtribüne abgestiegen, da schloss sich Sportdirektor Sebastian Kehl wenige hundert Meter entfernt schon den Lobpreisungen für seinen ehemaligen Mitspieler an. "Es war ein Abschied, wie er sich für einen Spieler dieser Kategorie gehört: mit sehr hoher Wertschätzung, wahnsinnig großen Emotionen und mit einem guten, gewonnenen Spiel." Ein Tor, eine Vorlage standen am Ende mal wieder in der Bilanz, "das kann man sich kaum schöner ausdenken".

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Das vermeintliche perfekte Ende einer beeindruckenden Zeit beim BVB war es aber noch gar nicht, dem emotionalen Highlight am Samstag soll auf den Tag genau zwei Wochen später schließlich noch die sportliche Krönung folgen. "Es wäre womöglich ein Bilderbuch-Abschied, wenn wir nicht noch in zwei Wochen dieses Finale hätten", sagt auch Kehl, der den Rückenwind des Bundesliga-Endes aber gerne mit nach Wembley nimmt. "Wir nehmen ein positives Gefühl mit nach Hause und das wird uns in den nächsten zwei Wochen begleiten", glaubt der Sportdirektor.

Kehl erinnert an 2013: "Werden London sicherlich wieder in Schwarz und Gelb sehen"

Ab Dienstag gilt der volle Fokus dem letzten Gegner Real Madrid. Beim letzten Endspiel 2013 war Kehl noch selbst Profi, er weiß was kommen wird. "Wir werden London sicherlich wieder in Schwarz und Gelb sehen und wissen, wie emotional so ein Finale sein wird", glaubt Kehl: "Am Ende braucht es eine Menge Leidenschaft, eine Menge Kampf und unglaublich viel Herz."

Die nicht mehr ganz zwei Wochen bis dahin sind klar ausgerichtet, inklusive eines Testspiels in den kommenden Tagen. "So lange wird das gar nicht sein", blickt Kehl voraus: "Wir werden uns spezifisch auf Real vorbereiten, versuchen Abläufe zu kopieren und an den Dingen weiterarbeiten, die uns jetzt in den letzten Wochen stark gemacht haben." Der Trainer und sein Team würden sich "wie in den letzten Wochen schon eine Menge Gedanken machen".

Und dazu gehört auch, dass alle organisatorischen Themen schnell abgearbeitet werden und nicht der sportlichen Vorbereitung im Wege stehen. Trainer Edin Terzic verriet schon einmal, dass er einst im Trainerlehrgang in England von Frank Lampard gelernt habe, "dass die Verteilung von Tickets an Freunde und Familie eine Woche vor so einem Spiel tabu" sei.

Das wird auch Kehl forcieren: "Wir brauchen eine starke Fokussierung." Einer der Lerneffekte aus seiner Karriere sei, dass sich "die Spieler auf dieses Spiel freuen sollen, sie sollen sich aber auch richtig darauf vorbereiten und nicht abgelenkt werden." Alles abgesehen vom Sport werde also "bis Mitte der Woche abmoderiert. Danach gibt es keine Kartenwünsche mehr."

Patrick Kleinmann

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