KSC-Trainer Christian Eichner musste nach dem 2:0 bei Holstein Kiel, dem zweiten Sieg in Folge, auf Abwehrmann Kobald verzichten. Der Österreicher hatte sich nach einer knappen Stunde am rechten hinteren Oberschenkel verletzt und fehlte gegen Königsblau. Ihn vertrat Routinier Gordon. Keine Veränderung gab es derweil bei den von Dimitrios Grammozis trainierten Gästen aus Gelsenkirchen, die am vergangenen Spieltag mit 2:0 gegen Paderborn siegreich waren.
Ittrich winkt Schalker Handspiel-Forderungen ab
Einen von Beginn an intensiven Schlagabtausch lieferten sich der KSC und S04, in welchem zunächst die Gäste mehr Zug nach vorne entwickelten. Gerade über die linke Angriffsseite erzeugte die Grammozis-Elf Druck. Über Bülter und eine unzureichend geklärte Abwehraktion der Karlsruher entstand so auch die erste Torchance, doch Heise blockte einen Idrizi-Schuss (7.).
Der 24. Spieltag
Der KSC entwickelte durchaus eine gewisse Grundaggressivität in den Zweikämpfen und war auf Geschwindigkeit im Spiel nach vorne aus. Erste Abschlussaktionen erzeugten aber nicht die nötige Gefahr oder wurden wegen eines Stürmerfouls (Hofmann, 21.) vorher abgepfiffen.
Terodde freistehend, Choi antwortet
In einer Phase, in der spielerisch nur wenig funktionierte, ging Schalke nach einem Standard in Führung: Ouwejans Ecke verlängerte Bülter zu Terodde, der aus kurzer Distanz einköpfte (27.). Karlsruhe war auf eine direkte Antwort aus, ließ zunächst noch Möglichkeiten durch Hofmann (30.) und O’Shaughnessy (32.) liegen, ehe Choi nach einer Thiede-Flanke Fraisl zum 1:1 überwand (34.).
Gondorf sieht Gelb - Druckphasen auf beiden Seiten
Schalke begann mit zwei neuen Achtern (Drexler und Latza) den zweiten Durchgang, in welchem Hofmann für Karlsruhe die erste Chance verbuchte, einen Kopfball aus fünf Metern aber genau in Fraisls Arme nickte (49.). Ohnehin kam die Eichner-Elf aggressiv und präsent aus der Kabine. Einen Tick zu aggressiv ging dabei Gondorf gegen Sané zu Werke und sah die fünfte Gelbe Karte (54.).
Auch spielerisch baute der KSC in der Phase um die Ein-Stunden-Marke enormen Druck auf, forcierte viele leichte Ballverluste der Königsblauen. Jedoch unterliefen den Badenern auch zu viele Ungenauigkeiten im letzten Pass, sodass Fraisls Tor kaum einmal in Gefahr geriet.
Etwa 20 Minuten vor dem Ende waren es wiederum die Gäste aus Gelsenkirchen, die ihrerseits wieder die Schlagzahl erhöhten. Jedoch hatte Terodde - mit Ausnahme seines Treffers in der ersten Hälfte - einen schweren Stand, weil er häufig eng gedeckt wurde. Zudem vergab Churlinov eine exquisite Kopfballgelegenheit (72.).
Diesmal kein spätes Wanitzek-Tor - Gersbeck rettet gegen Pieringer
Mehr noch für die Gäste wäre ein Unentschieden gleichbedeutend mit zwei verlorenen Punkten im Aufstiegsrennen, doch den Knappen gelang es in der Schlussphase nicht mehr, sich sauber vor das Karlsruher Gehäuse zu kombinieren. Stattdessen verbuchte Wanitzek, der im Hinspiel den späten 2:1-Siegtreffer erzielt hatte, zwei gefährliche Abschlüsse (82., 86.), verfehlte aber in beiden Fällen das Tor. Auf der Gegenseite hätte Joker Pieringer um ein Haar noch den Auswärtssieg perfekt gemacht, weil sich O’Shaughnessy bei einer Flanke verschätzt hatte, doch Gersbeck fuhr gerade noch rechtzeitig den rechten Fuß aus und sicherte dem KSC so den Punktgewinn (90.+1).
Für den KSC steht nun eine "Hamburger Woche" an: Am Mittwoch (18.30 Uhr) gastiert die Eichner-Elf im DFB-Pokal-Viertelfinale beim HSV, am darauffolgenden Samstagnachmittag (13.30 Uhr) dann bei St. Pauli. Schalke, das bereits aus dem Pokal ausgeschieden ist, empfängt ebenfalls am Samstag (13.30 Uhr) Hansa Rostock.