Ingolstadt-Coach Rüdiger Rehm wechselte im Vergleich zum 1:1 bei Werder Bremen nur einmal: Nach seiner Gelb-Rot-Sperre durfte Sarpei wieder starten und verdrängte Linsmayer auf die Bank.
St. Paulis Trainer Timo Schultz stellte nach der 0:3-Heimniederlage gegen Hannover viermal um: Ziereis, Aremu, Irvine und Makienok ersetzten Zander, Becker, Matanovic (Bank) und Smith.
Der 24. Spieltag
Die Gäste aus Hamburg kamen erst langsam ins Spiel und taten sich schwer, in gefährliche Kombinationen zu kommen. Bei ersten ungefährlichen Abschlüssen war Ingolstadts Schlussmann Stojanovic noch nicht gefordert, beim ersten Schuss auf sein Tor war er dann machtlos: Kyereh zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern herrlich über die Mauer hinweg ins Kreuzeck (22.).
Doppeltes Verletzungspech für den FCI
Kurz vorher gab es schon den ersten Rückschlag für die Schanzer, deren Kapitän Heinloth sich im Luftzweikampf verletzt hatte und durch Neuberger ersetzt werden musste (19.). Der neue Mann war keine zehn Minuten auf dem Feld, da knickte er im Laufduell um und konnte ebenfalls nicht weitermachen (27.). Aus Mangel an Alternativen brachte Rehm Innenverteidiger Stevanovic für die rechte Defensivseite.
Nun entglitt St. Pauli aber etwas die Spielkontrolle. Pick setzte einen Freistoß knapp daneben (31.), ehe Eckert Ayensa per Volley zum Ausgleich abstaubte (34.). Doch Ingolstadt, das mit dem Punktgewinn die Rote Laterne an Aue weitergegeben hätte, konnte sich nur kurz freuen, denn die Kiezkicker kombinierten sich stark in den gegnerischen Strafraum und Burgstaller markierte aus spitzem Winkel sein 17. Saisontor (37.).
Zu wenig Gefahr vom FCI - Kaltschnäuzige Kiez-Kicker
Nach dem Seitenwechsel waren es zunächst die Schanzer, die sich in Richtung gegnerisches Tor orientierten. Die Kopfbälle von Antonitsch (47.) und Schmidt (54.) konnten aber nicht genug Gefahr entfachen. Stattdessen war St. Pauli eiskalt: Paqarada hatte viel Platz zum Flanken und fand Makienok, der ebenfalls ungedeckt zum 3:1 einnickte (55.). Die Gäste setzten nach, Makienok verpasste den Doppelschlag jedoch denkbar knapp und köpfte an den Pfosten (61.). Den Versuch von Kyereh tauchte Stojanovic sehenswert raus (62.).
In der Folge verlor das Spiel an Tempo und St. Pauli schaltete einen Gang zurück. Die Schanzer konnten allerdings keine allzu große Gefahr entfachen, viele Angriffe blieben Stückwerk. Mit einem Dreifachwechsel brachte Rehm - der zudem auf Dreierkette umstellte - spät nochmal frische Kraft ins Spiel, jedoch ohne den gewünschten Effekt zu erzielen. Stevanovics Abschluss blockte Irvine mit dem Kopf ab (90.), in der Nachspielzeit rettete Medic im Fünfmeterraum (90.+2).
Somit setzt sich St. Pauli vorübergehend an die Spitze der 2. Bundesliga, die Schanzer bleiben Schlusslicht.
Ingolstadt ist am Sonntag (13:30 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf zu Gast. St. Pauli empfängt am Samstag (13:30 Uhr) den Karlsruher SC.