Gordon köpft an die Latte
Karlsruhes Coach Markus Kauczinski veränderte seine Startelf nach der 1:3-Niederlage beim FC Erzgebirge Aue auf zwei Positionen: Micanski und Yabo spielten für Krebs und Nazarov (beide Bank). Zudem wurde das taktische System von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umgestellt. Darmstadts Trainer Dirk Schuster tauschte ebenso zweimal Personal: Im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern begannen Gorka und Holland für Stegmeyer (Bank) und Kapitän Sulu (5. Gelbe). Die Spielführerbinde trug Bregerie.
Die Lilien erwischten im Wildpark den besseren Start und waren sofort die aktivere Mannschaft. Dabei standen die Gäste sehr hoch und verlagerten das Geschehen gekonnt in die gegnerische Hälfte. Der KSC kam so zunächst gar nicht zur Entfaltung, verbuchte aber dennoch per Standard die beste Chance der Anfangsphase: Gordon köpfte eine Valentini-Ecke aus zwölf Metern wuchtig an die Latte (5.). Ansonsten machte eher der SV 98 das Spiel. König wurde als Sturmtank immer wieder in der Spitze gesucht und verteilte die Zuspiele als klassischer Mauerspieler weiter. Dann sollte es über die schnellen Flügel Kempe und Heller sowie über den in der Offensive frei beweglichen Sailer gehen. Wirklich gefährlich wurde es vor dem KSC-Kasten aber nicht.
Orlishausen rettet gegen Sailer
Mit fortschreitender Spieldauer bekam Karlsruhe die Hessen besser in den Griff und erarbeitete sich mehr Spielanteile. Folglich zog sich Darmstadt immer wieder mit zwei eng beisammen stehenden Viererketten zurück. Die Badener machten das Spiel deshalb breit, tauschten immer wieder variabel die Positionen durch, doch das Beton-Bollwerk vom Böllenfalltor ließ sich dadurch nicht aus der Reserve locken. Die Doppelspitze der Hausherren mit Micanski und Top-Torjäger Hennings (15 Saisontreffer) versuchte zwar immer wieder, Bälle aus dem Mittelfeld abzuholen, hing vorne aber dennoch komplett in der Luft.
Statt Strafraumszenen gab es deshalb lange Rasenschach zu sehen. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es noch einmal richtig brenzlig, denn die Lilien verbuchten zwei gute Möglichkeiten: Sailer tippte eine flache Gondorf-Flanke gefährlich aufs Tor, doch Orlishausen tauchte blitzschnell ab und parierte sehenswert (44.). Kurz darauf gab Behrens einen wuchtigen Distanzschuss ab, der haarscharf am rechten Winkel vorbeizischte (45.). Torlos ging es in die Pause.
Heller sprintet allen davon - Kempe trifft
Der 32. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel agierte Darmstadt aus einer gesicherten Defensive heraus und lauerte auf blitzartige Konterangriffe. Balogun verzeichnete eine gute Möglichkeit, doch sein Distanzknaller aus 28 Metern entschärfte Orlishausen stark (50.). Ansonsten lieferten sich beide Seiten eine Partie Rasenschach mit kaum nennenswerten Offensivaktionen. Kauczinski brachte deshalb Peitz und stellte taktisch aufs gewohnte 4-2-3-1-System um (61.).
Gerade als die Begegnung einzuschlummern drohte, schlug der SV 98 zu. Nach einer KSC-Ecke verwandelte Bregerie eine Klärungsaktion in einen perfekten langen Ball auf den pfeilschnellen Heller, der auf der linken Außenbahn nicht mehr zu halten war und nach einem unwiderstehlichen Vollsprint über den halben Platz flach nach innen in den Rückraum flankte. Sieben Meter zentral vor dem Tor lauerte der mitgelaufene Kempe und drückte die Kugel zum 1:0 über die Linie (66.).
Orlishausen im gegnerischen Sechzehner
Nun war Karlsruhe unter Zugzwang, doch die Hausherren bissen sich reihenweise die Zähne an der sattelfesten Lilien-Defensive aus: Darmstadt verteidigte leidenschaftlich, warf sich in jeden Zweikampf, stand eng am Mann und war deshalb sehr unbequem zu bespielen. In der Schlussphase warf der KSC dann alles nach vorne. Selbst Torwart Orlishausen hielt es bei zahlreichen Standardsituationen nicht mehr hinten. Doch der SV 98 verteidigte den Vorsprung und fuhr den Dreier ein. Damit springen die Hessen auf Rang zwei, den Badenern bleibt nur die Lauerstellung auf Platz vier.
Am vorletzten Spieltag muss Karlsruhe am Sonntag (15.30 Uhr) auswärts bei Eintracht Braunschweig ran. Gleichzeitig ist Darmstadt in Fürth gefordert.