Toni schockte den KSC und Keeper Miller mit seinem Heber zum 0:1 in der fünften Minute früh. dpa
Zwei Änderungen nahm KSC-Coach Edmund Becker nach dem 2:1 in Wolfsburg vor: Franz und Porcello rückten für Stoll und den am Oberschenkel verletzten Aduobe ins Team. Beim FC Bayern drehte Trainer Ottmar Hitzfeld nach dem 1:0 gegen Belenenses im UEFA-Cup das Personalkarussell dreimal: Zé Roberto, Schweinsteiger und Podolski nahmen zunächst auf der Bank Platz. Ottl, Hamit Altintop und Klose standen in der Startelf.
Bei sommerlichen Temperaturen erwischte der Rekordmeister im Wildpark einen Start nach Maß: Fünf Minuten waren gespielt, als van Bommel den Ball aus dem rechten Halbfeld hoch in den Strafraum brachte. Toni stoppte sich das Leder mit rechts vor Eggimann herunter und überlobte den herauseilenden Miller dann aus elf Metern mit links - ein Klassetor.
Danach machte der KSC ordentlich Betrieb. Couragiert spielte der Aufsteiger nach vorne und drängte die Münchner in die Defensive. So richtig gefährlich wurde es freilich für die Bayern nicht, mehr als Halbchancen durch Hajnal (8.) und Freis (16.) sprangen für die Badener zunächst nicht heraus. Die Hitzfeld-Elf kam nicht so recht ins Spiel und zeigte sich erst nach 20 Minuten wieder im gegnerischen Strafraum. Und lieferte ein Musterbeispiel an Effektivität: Altintop feuerte aus 17 Metern flach aufs Tor, Miller parierte glänzend, konnte aber den Ball nicht festhalten. Der nachsetzende Klose spitzelte das Leder aus fünf Metern ins Netz - zweite kalte Dusche für den Aufsteiger!
Klose staubt zum 2:0 für die Bayern ab. dpa
In der Folge kontrollierten die Gäste die Partie und variierten das Tempo, während ihre Offensivbemühungen überschaubar blieben. Nur beim Schlussspurt der weiterhin engagierten Gastgeber im ersten Abschnitt geriet der Tabellenzweite nochmals in Gefahr: Freis wischte der Ball nach Carnells Flanke über den Scheitel (34.). Und die einzige Sturmspitze war auch Protagonist der besten KSC-Chance, als er nach Hajnals Rechtsflanke aus acht Metern aufs kurze Eck feuerte, Kahn aber bei der Rückkehr in seine Heimat, in der einst seine Karriere begann, zur Ecke abwehren konnte (41.). Kurz vor dem Wechsel musste Carnell verletzungsbedingt raus - Iashvili kam (43.).
Der 6. Spieltag
Mit Zé Roberto für van Bommel begannen die Münchner den zweiten Abschnitt, der wie der erste mit einem Paukenschlag begann: Jansen flankte fast von der Eckfahne zurück an die Strafraumlinie, wo Altintop ganz frei stand und das Sportgerät aus 16 Metern mit toller Schusstechnik flach links unten ins Netz jagte (49.).
Die Badener bewiesen trotz dieses neuerlichen Schocks Moral und kamen fast postwendend zum Anschlusstreffer, den Porcello aus 20 Metern mit einem Flachschuss ins linke Eck besorgte (52.). Kapllani kam für Görlitz (62.) und die Hausherren spielten weiter munter nach vorne. Der Albaner hatte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung die Chance zum 2:3 - Kahn parierte per Fußabwehr zur Ecke. Die flog an den Fünfer, Eggimann nickte aufs Tor, doch Zé Roberto klärte am linken Pfosten auf der Linie.
Es sollte die letzte Möglichkeit des KSC bleiben - in den letzten 20 Minuten ließen bei der Becker-Elf sichtbar die Kräfte nach. Der Ball zirkulierte nun sicher durch die Reihen des Rekordmeisters, der noch einmal nachlegte: Der eingewechselte Podolski spielte steil an den Strafraum zu Klose, der zu Zé Roberto durchsteckte. Aus neun Metern halblinker Position schoss der Brasilianer am chancenlosen Miller vorbei flach ins rechte Eck ein (75.).
Die Partie war damit entschieden - Klose vergab kurz vor Schluss noch die klare Chance zum 5:1. Mit dem Dreier haben sich die Münchner den Platz an der Sonne von der Berliner Hertha zurückerobert.
Karlsruhe reist am Mittwoch nach Frankfurt, während Bayern München die zurückgewonnene Tabellenführung gegen Energie Cottbus verteidigen kann.